#antworten

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"Wieso bin ich hier", ich sah zu William hoch. Ich sah seine Arme an, beobachtete seine Mimik und konnte nicht aufhören seine Statur anzusehen. Ich riss mich zusammen, es war vorbei mit der Geheimniskrämerei! Ich hatte die Schnauze gestrichen voll.

"Nun sag es mir endlich!", als William sich noch immer nicht regte sondern mich nur unter wachsamen Augen beobachtete, wurde ich wütend, nicht mädchenhaft wütend, sondern richtig wütend.

"Wieso tust du das immer wieder, wieso lässt du mich im Unklaren? Was soll das Ganze, die Frauen, deine Grams die mich ebenfalls so geheimnisvoll ansieht und dann verdammt noch mal du... ich .. ich hasse das, ich hasse dich.. ", ich merkte nicht wie sehr es mich mitnahm. Ich fing an zu weinen, ich fing an zu schluchzen, alles war mir zu viel. Etwas passierte hier mit mir und ich konnte es nicht kontrollieren, ich konnte es nicht verhindern und der Einzige der mir aus dieser Misere helfen könnte, sprach nicht mit mir. Ich sackte in mich zusammen.

Er bewegte sich, nicht auf mich zu sondern nahm Kleidung mit und ging zu meinem Wagen.

"Komm", er sah mich nur unter seinen grünen Augen an. Ich rappelte mich hoch und wollte zu der Fahrerseite gehen, doch er hielt mich auf und setzte mich beim Beifahrer ab.

"In diesem Zustand lasse ich dich nicht ans Steuer", er fuhr und ich sass völlig still nebenan. Ich realisierte gar nicht wo wir hinfuhren, ich hatte alles so satt. Nach Jonas wollte ich ein anständiges und normales Leben führen, mich wieder auf meine Familie konzentrieren, mich um meinen neuen Job und die neuen Freunde kümmern. Jeden Tag geniessen, so wie ich es in meinem Alter sollte. Stattdessen, lief ich Gefahr mich in ein Monster? Werwolf? Shit, keine Ahnung, zu verlieben. Ja ich verliebte mich in ihn. Aus dem nichts..

"Okay, steig aus." William stieg aus und ich sah mich um. Wir waren nicht mehr in Chur, sondern ausserhalb der Stadt.

"Was tun wir hier?", meine Stimme fühlte sich kratzig und rau an, so hörte sie sich jedenfalls auch an.

"Nun, da du meinem Ruf gefolgt bist ohne zu wissen warum, ist es an der Zeit dich aufzuklären, deine Instinkte werden schärfer und du bist wahrscheinlich bald so weit.. ", er sah sich um und sah mir wieder tief in die Augen, "was du jetzt erfahren wirst, wird dein ganzes Leben auf den Kopf stellen, es wird deine Zukunft besiegeln, hörst du? Wir sind hier nicht zum Spass, dein Leben war schon vom Tag deiner Geburt an vorbestimmt.. du..", er stockte und fasst sich an den Nasenrücken.

"Was, William was bin ich? Warum bin ich hier, erkläre es mir.. ", plötzlich fiel mir etwas ein. Seine Grams war so sehr interessiert an mir gewesen.. wurde hellhörig bei meinem Geburtstag..

"William, wann hat deine Grams Geburtstag?", meine Hände zitterten, ich packte ihn am Arm.."sag es mir!", ich drückte zu.

"Nein Tea, sie hat nicht am gleichen Tag Geburtstag wie du.. du bist besonders, du bist etwas was unsere Spezies seit Jahrhunderten braucht und ersehnt.. du bist eine Nachfolgerin der ältesten Blutlinie unserer Spezies, verstehst du?", er packte mich an den Oberarmen und ich versuchte ihm zu folgen, doch mein Gehirn schien andere Pläne zu haben. Ich sah ihn an.

"Sag mir was ich bin", ich hielt seinem Blick stand.

"Eine Chimäre, wie ich, nur bedeutender", ich liess das Wort zu. Chimäre? Ein Trugbild?

"In wiefern bedeutender, falls es dir nichts ausmacht, es geht hier gerade um mein Leben William und du redest geheimnisvoll vor dich hin als ob es hier um die Farbe deines nächsten Shirts geht, hör auf mich an der Nase herumzuführen und rede verdammt noch mal Klartext mit mir!", ich riss mich von ihm los, stolz auf mich ihn angeschrien zu haben.

"Okay! Hör auf mich anzuschreien, verdammt, ich bin eigentlich nicht befugt dich aufzuklären..", ich lief weg und er kam mir hinterher", warte bitte, es ist auch so schwer für mich, da du sehr bedeutsam für unser Volk bist, du bist die Tochter der Gottheit, unsere Königin. Du bist der Schlüssel zu allem.. du bist so wertvoll."

Ich blieb stehen. Langsam drehte ich mich zu William um.. wie, was? Wie konnte ich die Gottheit sein, ich bin ein eine Junge Frau aus einer serbisstämmigen Familie, dass sich immer korrekt in ihrem Leben verhalten hat, dachte ich jedenfalls.. wieso, meine Eltern.

"Bin ich adoptiert?", verwundert sah William mich an. Er schien verwirrt über meine Frage zu sein.

"Von allem was ich dir hier erzähle, ist das Erste was du mich fragst, ob du adoptiert bist?", ich sah streng zu ihm hoch. Ich hielt meine Hände an den Kopf, ich konnte das alles gar nicht fassen. Ich wusste was mit William geschieht, ich weiss was er ist.. nun ja so in etwa.

"Hör zu", William sah mir jetzt direkt in die Augen und er schien mich damit zu hypnotisieren. Ich sah ihn gebannt an.

"Deine Eltern wissen nichts davon. Du wurdest zwei Monate zu früh auf diese Welt geholt, am Todestag unserer Deam, unsere Gottheit. Dies war das Zeichen. Du bist eine der mächtigsten Chimären auf diesem Universum. Ich bin dein Defensor, geschickt um dich bis an dein Lebensende zu beschützen. Ich werde dein Leben immer vor meines stellen, jedes Mal."

Ich sah ihn an. Meine Augen füllten sich mit Tränen. William umarmte mich und ich atmete seinen Duft tief ein. Er spendete mir Trost. Ich war kein Mensch. Ich bin eine Chimäre. Eine Spezies von der ich noch nie etwas gehört hatte, ein Märchen. Fantasyromane im wirklichen Leben.

"Was nun", sagte ich verweint an Williams Brust.

"Du musst dein altes Leben hinter dir lassen und mit mir mitkommen", er schob mich von sich weg. Einen kurzen Augenblick, dachte ich es würde ihm etwas bedeuten mich von sich zu stossen. Doch ich irrte mich wahrscheinlich wieder. Als ob ich erst jetzt realisieren würde was er sagt, sah ich erschrocken zu ihm hoch.

"Was? Nein, niemals. Ich verlasse meine Familie nicht.. ich..", wieder strömten mir Tränen über das Gesicht. Meine Mutter würde vor Sorge wahrscheinlich sterben und mein armer Vater.. ich konnte nicht daran denken.

"Okay, gut. Weine nicht", er sah mich an. "Irgendwann wirst du es tun müssen, dass ist dir doch klar?", er hob mein Gesicht an und sah mich an.

Tief in meinem Inneren wusste ich dass er Recht hatte.

Wie ein Regentropfen auf der HautWo Geschichten leben. Entdecke jetzt