"Meiner?", ich setzte mich neben William auf den zweiten kleineren Stuhl, er blickte zu mir herüber. Ich sah ihn an und etwas in mir löste sich auf.. Es war als würde sich meine Faust endlich öffnen, ein Gefühl der Schwerelosigkeit, ich fühlte mich plötzlich so befreit als ob ich fliegen könnte und ein Lächeln huschte über meine Züge. Doch ich erinnerte mich was hier los war und fing mich schnell wieder, William sah amüsiert zu mir herüber.
"Keine Sorge, das Gefühl der Schwerelosigkeit geht vorbei. So ist es immer wenn man seinem Defensor begegnet.. Du hast das Gefühl als ob alles wieder gut wird, nicht war?"
"Ja, ich fühle mich ehrlich gesagt, sehr wohl im Moment", ich konnte nicht fassen was ich da sagte, doch es war die Wahrheit.
"Was ist ein Defensor?", ich blickte erneut zu William rüber.
"Ein Beschützer, Tea ich beschütze dich schon dein ganzes Leben lang. Jetzt bitte nicht in Ohnmacht fallen, okay? Ich werde dir alles, wirklich alles erklären", ich schüttelte den Kopf, dies war also das Gefühl, dass ich als Kind immer hatte wenn wir uns in Schwierigkeiten brachten, meine Schwester und ich. Ob sie wohl auch einen Defensor hatten?
"Was ist mit deiner Familie William?", ich konnte mir die Frage nicht verkneifen, da er anscheinend schon lange auf dieser Welt war, konnte er doch keine Familie haben oder?
"Die Desmonds?", ein Lächeln huschte über sein Gesicht. "Mann, ich muss dir einiges erklären.. okay", er rubbelte sich das Gesicht und sah in seine Hände. Er war wirklich wunderschön.
"Ich sollte mich Duschen und etwas trinken.. ", als ich meinen Blick nicht von ihm abwand, sah er mich erneut an.
"Du sollst diese Gefühle nicht für mich haben, dass ist falsch und... ", doch seine Augen liessen meine nicht los. Ich spürte, dass dies richtig war. Ich hatte dieses Gefühl schon immer in mir drin. Etwas zog mich magisch zu ihm und nun verstand ich was es war. Seit ich ihm in der Tiefgarage begegnet war, wusste ich das er etwas Besonderes ist. Doch das Bild, welches ich damals von ihm hatte, passte jetzt überhaupt nicht mehr. Ich würde nachbohren, ich würde alles erfahren. Doch ich würde mir Zeit lassen, ich wusste nur nicht was ich zuerst fragen sollte, da in meinem Kopf über eine Millionen Fragen balancierten und sich stritten welche ich zuerst öffnen und fragen sollte. Mein Kopf brummte.
"Gut", sagte ich und stand auf.
"Wo willst du hin?", er stand ebenfalls auf und sah mich total entgeistert an.
"Nach Hause, du wolltest doch duschen und ich sollte echt gehen.. ich hab Mama gesagt, ich wäre bei Sebastien.. ", ich hatte seinen Namen nicht mal ganz ausgesprochen, da knurrte mich William so heftig an, dass ich zu zittern begann. Was zum Teufel?
"Ist da etwas, dass ich wissen muss über dieses Knurren?", ich versuchte cool zu bleiben doch meine Beine schlotterten.
"Ich gehe duschen, wir hören uns. Geh", okay und da haben wir ihn wieder. Verfluchte Scheisse! Mist, in seiner Gegenwart fluchte ich wie ein Baumeister! Wie konnte jemand so sprunghaft sein, ich würde noch ein Schleudertrauma von seinen Launen bekommen, dies stand fest. Ich wollte gehen, doch ich drehte mich entschlossen um.
"William Desmond, du gehst jetzt nicht einfach duschen! Verfluchte Scheisse, was ist hier eigentlich los, wieso knurrst du mich an?! Du lässt mich einfach im Stich, ich weiss absolut gar nichts und dir macht es noch nicht einmal etwas aus wenn ich hier meinen gesunden und bis jetzt noch fähigen Verstand verliere! Also wirst du sofort wieder herkommen und das klären, weil ich bin es Leid dir ständig hinterherzurennen wie ein Hund seinem Besitzer, ich gehöre dir nicht und ich habe mehr verdient als dieses Benehmen von dir! Also du hast die Wahl du egozentrischer, verfluchter Mistk.. ", William rannte auf mich zu und küsste mich so heftig, dass ich glaubte er würde meine Lungen aussaugen. Sein Kuss durchbrach eine Barriere in mir und ich zitterte nun schon mehr vor Verlangen als vor Angst. Ich griff in sein kurzes Haar und biss ihn in die Unterlippe, er hob mich hoch und legte meine Schenkel um seine Taille. Als ich ihn weiter drängte und meinen Unterleib an ihm rieb knurrte er so ein animalisches Knurren, dass ich glaubte gleich zu kommen. Ich konnte mich nicht mehr beherrschen, meine Wut und mein Begehren nach ihm waren eine gefährliche Kombination. Meine Fingernägel gruben sich nun in seine Schulter. Er setzt mich auf einem Kleinen Kühlschrank ab, legte seine Hände auf mein Gesicht und drängte mich förmlich mit seiner Zunge. Ich spürte seine Erregtheit an meiner empfindlichsten Stelle.. er müsste sich nur noch ein wenig bewegen und ich würde kommen, alle Lust hatte sich aufgestaut. Er küsste so gut, dass mir dies ausreichen würde. Für den Rest meines Lebens.
William unterbrach den Kuss.
"Es ist so falsch, doch ich kann dir nicht Wiederstehen.. Du machst mich an seit dem ersten Tag, dein Duft war betörender als alles was ich in meinem Dasein gerochen hatte. Ich wollte dich, ich will dich noch immer.. Doch es ist falsch. Tea..", er strich mir eine lose Haarsträhne wieder zurück und seine Augen waren so grün, dass ich sie fast nicht ansehen konnte.
"Tea.. ", flüsterte er erneut, als sich unsere Lippen trafen. "Deine Erregtheit, ich rieche sie schon so lange.. ich möchte wissen wie du schmeckst und allein der Gedanke daran lässt mich nicht mehr los.. Ich rieche jede deiner Stimmungen, Liebste", ich hörte ihm wie verzaubert zu. Seine Stimme war nicht von dieser Welt und die weichen langen und tödlichen Finger die sich in meine Hüfte gruben waren nicht von dieser Welt. Dieses Gesicht, das vor Lust die Augen halb geschlossen hatte und bebende Nasenflügel, dies war nicht von dieser Welt. Doch nun war die Katze aus dem Sack und ich würde eher sterben als dies nicht noch einmal zu wiederholen.
"Falsch, ist ein Begriff um sich vor seinen eigenen Ängsten zu schützen.. William, küss mich", ich drehte sein Gesicht erneut zu mir um und dieses Mal befolgte er meinen Rat.
"Du Hurensohn!", schrie jemand an der Türe. Ich sah erneut auf und da war sie. Diese blonde Furie! Ich liess William schnell los und ging auf sie zu ich wusste nicht, was mich da geritten hatte doch ich stand so dicht vor ihr, dass ich ihr billiges Parfüm roch.
"Wer bist du eigentlich und wieso störst du immer wenn es am Besten ist?", fragte ich sie geradeaus. Ich war es Leid mich immer zu verstecken und die Unschuldige zu spielen, heute war mein Tag, Tea Vitez wird sich bei allen die ihr krumm kommen beschweren. Doch mein Vorhaben wurde nicht mit Williams gekreuzt, er zog mich hinter sich und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Geh", sagte er zu der Blonden. Sie war so billig gekleidet, dass es schon fast lächerlich war. Ich war wütend, wieso sie ständig hier auftauchte, wenn ich da war.
"Du machst einen grossen Fehler Desmond.. einen grossen Fehler", ihr verstrichener Lippenstift, sah aus als hätte sie mit jemandem rumgemacht und nicht genug Zeit gehabt sich erneut frisch zu machen.
"Wir werden sehen, Elena. Nun geh", er bewegte sich nicht und sie sah bestürzt aus. Doch sie raffte sich erneut auf und ging. Sie drehte sich nicht noch einmal um.
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Wie ein Regentropfen auf der Haut
RomanceZurück in der Kleinstadt, zurück im alten Leben. Für Teodora Vitez ist es ein Rückschlag, nach einem turbulenten Studienjahr und einer missglückten Beziehung, möchte sie sich nur noch ihrer Arbeit und sich selbst widmen. Doch wie das Schicksal spiel...