"Wann bist du hier fertig?", fragte William, noch immer die Rose in der Hand haltend.
"Eigentlich kannst du schon gehen Tea, wir haben sowieso schon alles erledigt", mischte sich Belle ein und ich warf Giftpfeile mit meinem Blick auf sie, sie lächelte und drehte sich amüsiert in ihrem Bürostuhl um. Ich verfluchte sie innerlich, doch musste ich die Ruhe bewahren.
"Danke, du bist die Beste", ich sagte es mit einem dezenten Unterton an Sarkasmus, sie grinste nur vor sich hin. Ich holte meinen weissen Pullover und meine Tasche und lief stumm an William vorbei, er grinste uns nur an und folgte mir.
"Wirklich nett von deiner Chefin", natürlich musste er jetzt darauf rumhacken, dabei war ich noch gar nicht vorbereitet um sofort mit ihm mitzugehen.
"Ja, dass ist sie wirklich", ich meinte es diesmal sogar ernst.
"Also, besuchst du deine Granny immer im Anzug?", ich musterte ihn und er wendetet beschämt den Kopf ab.
"Sie weiss nicht, dass ich tätowiert bin, ich denke es würde ihr das Herz brechen. So denkt sie wenigstens, dass ich in einem schicken Büro arbeite", ich sah ihn an und er meinte das wirklich ernst.
"Also, arbeitest du nicht in einem schicken Büro?", die Frage kam einfach so aus mir heraus und sofort entschuldigte ich mich dafür.
"Tut mir Leid, ich werde zu schnell persönlich. Nehmen wir den Bus in zehn Minuten?", ich sah zu William und er schüttelte nur den Kopf.
"Ich bin mit dem Auto hier und ich weiss schon wo wir beiden hingehen, vertraust du mir?", er hielt mir seine Hand hin und ich überlegte kurz, soll ich diesem Typen wirklich vertrauen? Eine Welle der Neugier überflog mich und ich konnte nicht widerstehen als seine Hand zu ergreifen. Für einen kurzen Moment, dachte ich mir er würde aufatmen, doch ich hatte mir das bestimmt nur eingebildet.
"Ich gehe dieses Risiko blind ein", gestand ich ihm, er schien zu verstehen was ich meinte und nickte mir nur zu.
"Man lebt nur einmal, manchmal sind die spontansten Entscheidungen die Besten", ergänzte er.
Wi liefen gemeinsam zu seinem Wagen, ich merkte erst als er mir die Autotür aufhielt, dass wir uns die ganze Zeit über an den Händen gehalten hatten. Seine Hand fühlte sich sehr vertraut in meiner an und ich hätte sie die ganze Nacht halten können, meine Nervosität steigerte sich mit jeder Minute die ich mit ihm verbrachte. Sein dunkelblauer Anzug verlieh seinem sonst schon markantem Gesicht eine Härte, die sich doch mit jedem seiner Worte in Bogen brach. Er wäre nie mein Typ gewesen, doch ich wollte die Anziehung zu ihm nicht mehr leugnen. Jede Zelle meines Körpers verschlang sich danach ihn zu berühren, sobald wir ihm Auto sassen wurde die Anziehung stärker, fast greifbar. Er schien es zu merken und ich sah nur kurz zu ihm rüber, als er die Fenster an seinem Auto runterliess.
"Etwas stickig hier", sagte er durch ein jugendhaftes Lächeln.
"Du meinst elektrisierend?", nein, dass habe ich jetzt nicht gesagt oder? Seit wann trage ich mein Herz auf der Zunge. Er sah mich mit grossen Augen an und es war zu spät, es irgendwie zu leugnen, also spielte ich die Coole und grinste ihn nur an. Er verkniff sich ein Grinsen und wir fuhren aus der Parklücke.
"Wo bringst du mich überhaupt hin, oder ist das eines der vielen Geheimnisse?"
"Hmm, ich denke ich werde es dir sagen, doch das musst du dir erst verdienen", er sah mich kurz an und ich war im ersten Moment geschockt, wie verdienen?
"Keine Angst, eine kleine Aufgabe", er steckte seine Hand zu mir und ich sah ihn fragend an.
"Wenn ich deine Hand halten darf, erzähle ich dir wohin wir gehen", ich sah zu seiner Hand, dann zu ihm. Passierte das gerade wirklich?
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Wie ein Regentropfen auf der Haut
RomanceZurück in der Kleinstadt, zurück im alten Leben. Für Teodora Vitez ist es ein Rückschlag, nach einem turbulenten Studienjahr und einer missglückten Beziehung, möchte sie sich nur noch ihrer Arbeit und sich selbst widmen. Doch wie das Schicksal spiel...