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Die darauffolgenden Tage erlebte Nevid wie in Trance. Es war, als hätte jemand seinen Kopf mit dichter Watte zugestopft und so fand er sich mehrmals an Orten wieder, von denen er keine Ahnung hatte, wie er dort hin gelangt war. Gemeinsam mit seinen Eltern verließ er jeden Morgen das Haus, lief ziellos durch die Gegend und starrte ausdruckslos vor sich hin. Kurz bevor seine Eltern wieder kamen, zog es auch Nevid nach Hause und er machte sich etwas zu essen von dem er hoffte, dass es nicht auffallen würde.

Immer Mal wieder wunderte Frau Cyrell sich, dass die Brot-, Nudel-, und Tiefkühlkostvorräte schneller aufgebraucht waren als sonst, schob es allerdings auf nächtliche Fressattacken ihres Mannes und verlor kein Wort darüber. Des weiteren hatte sie zunehmend das Gefühl beobachtete zu werden, sobald sie das Haus betrat. Es war weniger ein aufgeregtes-Nackenhäärchen-aufstellen als ein sanftes Kribbeln. Und ein paar Tage zuvor hatte sie sogar gemeint, einen kalten Atem in ihrem Nacken zu spüren...

So lebte der unsichtbare Gast Tag um Tag in einem Haus und einer Stadt, die er so gut kannte, die ihn aber nicht mehr zu kennen schienen.

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Erst zehn Tage nach seinem Verschwinden, wie Nevid es insgeheim nannte, schien er langsam aus dem nebligen Zustand zu erwachen. Er hatte genug davon, nicht zu leben und nur noch vor sich hin zu vegetieren! Er wollte wieder die fröhliche, stets gut gelaunte Person werden, die er vorher ein Mal gewesen war. Und das würde er schaffen.

Hatte er sich nicht oft vorgestellt wie schön es wäre, für niemanden sichtbar zu sein? Wenn er so darüber nachdachte, eröffneten sich ihm ganz neue Möglichkeiten. Er musste keinen Eintritt bezahlen. Für nichts. Er könnte nachts in Geschäften bleiben. Süßigkeiten im Laden essen.

Ein seichtes Lächeln schlich sich auf Nevids Lächeln als er schnellen Schrittes in das Wohnzimmer rannte, wo er einen Block und einen Kugelschreiber hervorholte. Rasch machte er sich mit seiner kleinen, kaum lesbaren Schrift eine Liste mit allen Dingen, die er machen wollte. Dinge, die er noch nie vor hatte. Ein Gefühl der Leichtigkeit durchflutete ihn und sein Kopf schien überzusprudeln vor Ideen. Die Liste war lang und Nevid hatte das Gefühl, endlich etwas zu tun. Seine dunkelblauen Augen schielten vorsichtig auf den letzten und wohl auch schwersten Punkt: Liebe des Lebens treffen. Er seufzte.

Es war nicht so, dass er noch nie verliebt gewesen war. In der neunten Klasse hatte er Mal eine Freundin gehabt, an deren Name er sich noch gut erinnern konnte. Julianne. Sie war ihm damals sofort aufgefallen als sie in der fünften Klasse in die selbe Schule kamen. Lange braune Haare und die Stupsnase mit den vielen Sommersprossen waren jahrelang das gewesen, was Nevid vor dem Schlafen gehen in seinem Kopf gesehen hatte. Irgendwann begannen sie, viel Zeit miteinander zu verbringen und so war das eine dann zu dem anderen gekommen. Ganze zwei Jahre waren sie zusammen gewesen bis Nevid irgendwann gemerkt hatte, dass die unschuldige, süße Julianne auch ganz anders konnte. Um es kurz zu sagen, war sie eine hinterlistige Schlange gewesen und Nevid konnte sich noch genau an das Gefühl erinnern, als er sie mit einem anderen Typen erwischt hatte. Es war grauenvoll gewesen.

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Hallo :)

Was haltet ihr von Nevids Idee mit der Liste?

Es tut mir Leid, dass es noch recht langweilig ist, ich hoffe aber, dass sich das bald ändert!

Übrigens: Wie euch vielleicht aufgefallen ist habe ich ein neues Cover *-* Ich finde es wirklich richtig schön und wollte mich noch ein Mal bei @Matelica bedanken :3

Habt noch einen schönen Abend und überlebt den Montag morgen gut!

So nah und doch so fern | BoyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt