Kapitel 9

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Enes: Ceylan wo bist du?

Er sagte es ruhig, was mich wundern ließ.

Ich: Ich bin auf dem Weg nach Hause Abi.

Enes: Wo genau denn?

Ich: In der Nähe vom Kaufland.

Enes: Tamam dann gehst du jetzt rein und wartest auf mich, ich komm dir entgegen. (Tamam-Okay)

Ich: Tamam Abi.

Seltsam. Ich hoffe nur, dass nicht schon wieder irgendetwas passiert ist zu Hause. Wahrscheinlich wollte er nicht, dass ich alleine laufe, weil es langsam dunkel wurde, aber sonst tat er es ja auch nicht. Nach 20 Minuten warten kam er auch schon. Gemeinsam liefen wir langsam nach Hause.

Enes: Ceylan?

Ich: Hmm?

Enes: Tut mir leid, dass ich dich letzt geohrfeigt habe, dass wollte ich nicht.

Ich: Das weiß ich.

Enes: Entschuldigung.

Ist das gerade wirklich Enes, der neben mir läuft?

Ich: Schon okay Abi.

Sollte ich die ruhige Stimmung nutzen und ihn fragen, warum er denn immer so aggressiv wird? Was wenn ich den angenehmen Moment damit kaputt mache? Ich bin noch nie Risiken eingegangen. Dann wird es heute das erste mal und ich wage es.

Ich: Abi, kann ich dich etwas fragen?

Ich wollte sicher gehen.

Enes: Klar.

Ich: Geht es dir gut?

Enes sah mich an. Er merkte wohl an meinem Blick, dass mich die Frage wirklich interessierte, denn er lächelte kurz und schaute sich danach kurz in der Umgebung um.

Enes: Komm, da ist eine Bank.

Er ging voraus, setzte sich und ich mich neben ihm.

Er wollte etwas sagen, das merkte ich ihm an, nur wusste er nicht wie er anfangen sollte.

Enes: Ceylan ich weiß das zu Hause meistens wegen mir etwas abgeht und ich immer der Auslöser oder Beteiligt bin.. aber ich hab mir jahrelang, als ich mit der Ausbildung angefangen habe, von unseren Eltern angehört, dass ich nicht wie Ömer bin und warum ich denn nicht so sein kann wie er. Warum ich nicht studiere und mich nicht so verhalte wie er. Ich wollte nicht studieren und bereue meine Ausbildung auch nicht. Schau, nach den Prüfungen werde ich übernommen und habe etwas in der Tasche. Ich wollte nicht auf das Geld von Papa angewiesen sein, sondern selber etwas verdienen.

Ich: Und deshalb sind wir doch stolz auf dich.

Er lächelte kurz. Leider zu kurz.

Enes: Leyla hat ihre Ausbildung ohne Probleme und Vorwürfe begonnen. 'Aferin' haben sie immer zu ihr gesagt. Aber warum sollte Leyla nicht auch studieren? Ich weiß nicht, aber ich kam mir von Baba echt missachtet vor. (Aferin- Gut gemacht)

Ich wusste nichts was ich dazu sagen sollte, er tat mir leid.

Enes: Okay schieben wir das beiseite, jeder macht das was er am besten kann.

Wieder lächelte er. Das war das erste mal in meinem Leben, dass ich so mit einem meiner Brüder saß und mich in ruhe mit ihm unterhielt, das machte mich glücklich.

Ich: Enes Aktas, der beste Bankkaufmann den es gibt.

Er lachte und ich hatte es geschafft ihn dazu zu bringen, was mich freute.

Bis ich auf Dich traf <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt