Kapitel 19

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Ich lies sie nicht weiter reden und zog sie in eine feste Umarmung, in der Hoffnung es würde mir gut tun. Und in der Tat, fühlte ich mich für einige Sekunden besser.

-Ceylans Sicht-

Ich war die ganze Woche über so Gedankenverloren, wobei sich mein Denkinhalt größtenteils auf Emre beschränkte. Es mag bescheuert klingen aber ich hatte ein wenig ''Angst'' davor, also versuchte ich den Gedanken an ihn so oft wie möglich zu vermeiden, was mir aber nie gelang. Und nachdem ich ihn am Mittwoch so krank gesehen hatte, machte ich mir auch noch Sorgen. Ich versuchte mich selbst abzulenken, denn seine Tante war ja da. Als er mich dann plötzlich mitten in der Nacht anrief hab ich mir umso mehr Sorgen gemacht, da er völlig weggetreten klang, also ging ich hin um ihn wieder nach Hause in sein Bett zu schicken. Mit dieser Umarmung machte er meinerseits nichts besser. Ich war doch schon völlig verwirrt, wenn es um ihn ging, da musste er es nicht noch schlimmer machen. Dennoch erwiderte ich die Umarmung, woraufhin er kurz das Gleichgewicht verlor und ich ihn notdürftig stützen musste.

Ich: Wie konntest du in diesem Zustand überhaupt her fahren?

Er zuckte bloß mit den Schultern und grinste. Plötzlich verschwand sein Lächeln und er sah mich ganz panisch an, während er im Gesicht immer bleicher wurde, als er ohnehin schon war.Er lies sich sitzend auf den Boden fallen und lehnte seinen Kopf nach hinten an das Auto. Oh maaan, was sollte ich jetzt tun?

Ich: Na los komm steh auf!

Ich versuchte ihm aufzuhelfen, bis er stand.

Emre: Wohin?

Ich verhalf ihm auf den Beifahrersitz und antwortete ihm erst nicht, da er momentan sowieso nicht ganz bei Trost war. Canan hatte mir mal von dieser Notfall-Apotheke erzählt, die rund um die Uhr geöffnet hatte. Dort war sie nämlich einmal um 3 Uhr nachts wegen Ercan. Ich googelte also die Adresse und fuhr dorthin. Ehrlich gesagt hatte ich ein wenig Angst in seinem Auto zu fahren, da ich mich mit solchen nicht wirklich gut auskannte. Ich fuhr wenn überhaupt mal mit dem Golf meines Vaters. Ganz so schwer lief es mit seinem Auto dann doch nicht und wir kamen an.

Ich: Ich bin gleich wieder da okay?

Er schüttelte den Kopf und man konnte die Schweißperlen in seinem Gesicht sehen. Ich fasste seine Stirn an, zog sie aber schnell wieder weg, als ich merkte das sie förmlich brannte.

Ich: Warte eben.

Ich stieg aus und lief auf den Eingang zu, wobei ich sah wie Emre auch ausstieg und mir nachlief. Konnte er denn nicht einmal hören! Wir liefen gemeinsam rein und nach dem Läuten, was Kunden signalisierte kam eine junge Dame an den Tresen, welcher ich die Lage schilderte. Sie verschwand kurz nach hinten und kam mit einem durchsichtigen kleinen Döschen wieder.

Frau: Hier sind drei intensive Antibiotika drin, die ihrem Mann helfen müssten. Er soll zunächst nur eine davon nehmen. Sollte es sich innerhalb der nächsten Stunden nicht bessern, soll er noch eine halbe nehmen, aber nicht mehr. Es sind immer drei zum Notfall drin, aber er sollte nicht mehr als die anderthalb nehmen. Falls sein Zustand sich nicht bessert müssen sie mit ihm ins Krankenhaus.

Das sie ihn meinen Mann nannte, blendete ich jetzt einfach aus, ich hatte keine Lust noch unnötig etwas zu erklären. Oh man! Ich fragte sie noch nach einem Fieberthermometer, woraufhin Emre bezahlte und wir wieder in den Wagen stiegen. Er setzte sich dieses mal alleine auf den Beifahrersitz mit dem Döschen und dem Thermometer in der Hand. Während ich fuhr redete ich.

Ich: Also du hast gehört was die Frau gesagt hat. Du nimmst eine und versuchst dann schlafen zu gehen und wenn..

Ich sah zu ihm rüber und er hob auf einmal schuldig die Hände.

Bis ich auf Dich traf <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt