Enes: Krankenhaus? Oder hast du dich mit Leyla getroffen?
Verwirrt schauten alle zum ihm. Toll, die Erleichterung kam wohl zu früh, denn er würde jetzt bestimmt nicht locker lassen.
Ömer: Sei mal einmal ruhig! Ich hab sie doch vom Krankenhaus abgeholt also rede nicht!
Enes: Als ob! Werden wir noch sehen!
Ich: Ich werde mich vor DIR nicht für etwas rechtfertigen, was ich nicht getan habe!
Enes: Komm, erzähl deine Lügen wen anders!
Ich: Bescheuert! Ich gehe schlafen!
Mit schnellen Schritten kam er auf mich zu und stand direkt vor mir.
Ömer & Anne: Enes!
Enes: Pass auf was du sagst Ceylan!
Baba: Enes setz dich hin!
Ich weiß nicht woher dieser Mut in mir in letzter Zeit kam.
Ich: Sonst was?
Sarkastisch lachte er kurz auf und packte mich heftig an einem Arm. Im nächsten Moment standen alle auf. Ömer zerrte Enes von mir und schubste ihn auf die Couch.
Baba: Ceylan geh in dein Zimmer!
Er sagte es so aggressiv, war er sauer auf mich?
Ich: Baba...
Baba: Ceylan!
Ich sah zu Enes der mich immer noch so ansah, als wäre ich nicht seine Schwester sondern ein Feind. Ich ging in mein Zimmer und setzte mich mit meinen Tränen auf Leylas Bett und fing an zu flüstern, während meine Tränen sich selbstständig machten.
Ich: Wieso bist du einfach gegangen? Ich hasse dich dafür!
Innerlich wusste ich, dass es nicht die Wahrheit war. Wie konnte man denn auch seine eigene Schwester hassen? Mag sein das Enes es konnte, aber so verbittert war ich nun mal nicht. Dennoch tat es mir verdammt weh. Und Schmerz ist immer relativ. Wenn man abgelenkt ist, vergisst man ihn für kurze Zeit. Ist man dann wieder alleine, kommt er wieder. Stärker als je zuvor. Ich zog mich um und sah auf meinem Handy eine Nachricht von Emre. Obwohl mir gerade noch nach weinen zu Mute war, lächelte ich nun als ich seinen Namen auf dem Display sah. Es ist so verrückt, wie abhängig die Laune von einem Menschen sein kann. Und in meinem Fall war er es, der meine Laune beeinflusste.
Emre: Ich hoffe du bist gut zu Hause angekommen. Mach dir keine Sorgen um mich;) Schlaf gut und gute Nacht:)
Wahnsinnig, eine einfache Nachricht brachte mich so aus dem Konzept. Entweder habe ich eine Krankheit oder es lag an ihm, warum mein Herz gerade so schnell schlug. Wie vorhin, im Krankenzimmer als wir auf dem Bett saßen und er sich mir so näherte. Ich schrieb ihm zurück und legte mich dann zufrieden schlafen.
-Emres Sicht-
Schon wieder so eine behinderte Nacht im Krankenhaus! Das letzte mal ist Ceylan wenigstens bei mir geblieben. Ceylan.. sie hatte sich solche Sorgen gemacht und so sehr geweint um mich. Ich fasste mir an die Wange, die sie vorhin geküsst hatte. Wie ein Schimpanse muss ich gerade aussehen, mit diesem breiten Lächeln, was bis zu meinen Ohren reichen könnte. Niemals hätte ich mir erdenken können, dass mir jemand einmal so wichtig ist und mir so viel bedeutet. Ich hatte ihr meine Lebensgeschichte anvertraut und wenn es drauf ankommen würde, würde ich ihr sogar mein Leben anvertrauen. Vertrauen, was ich zuvor niemandem schenkte. Vielleicht fällt es uns so schwer zu vertrauen, weil es anderen so leicht fällt zu lügen oder das Vertrauen zu zerstören. Aber ich vertraute und öffnete mich niemandem aus Prinzip. Abgesehen vor ihr. Ceylan. Sie lies mich wieder einmal alles vergessen, selbst den Grund warum ich überhaupt im Krankenhaus war, Hassan und Tarik. Die Jagd auf die beiden hatte jetzt erst richtig begonnen. Ich spürte das vibrieren neben mir und sah auf mein Handy.
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Bis ich auf Dich traf <3
RomanceCeylan & Emre haben es nicht besonders leicht gehabt im Leben. In Ceylans Familie tauchen immer wieder Probleme auf, die die noch 18 jährige schwer mitnehmen. Mit dem Fortgehen ihrer Schwester wird es nicht besser. Sie war Ceylans Vertrauensperson u...