Kapitel 23

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Unglaubwürdig sah er mich an und parkte schlussendlich vor dem Restaurant. Ich wollte gerade meine Tür öffnen, da drehte sich Herr Hoffmann kurz vorm Aussteigen zu mir und sah mich erst an.

Hoffmann: Du bleibst hier!

Ich: Ich..

Hoffmann: Emre! Entweder bleibst du hier im Auto sitzen oder ich gebe dir weitere zwei Wochen frei und du darfst nicht in die Kanzlei!

Einige würden sich jetzt fragen was daran schlimm ist oder es sogar gut finden, aber die Kanzlei war der einzige Ort, wo ich auch Information über Hassan herausfinden konnte.

Hoffmann: Also eine Suspendierung.

Ich seufzte und lehnte mich in den Sitz zurück. Herr Hoffmann stieg aus und verschwand im Restaurant. Nach nicht einmal 3 Minuten kam er wieder, legte seine Tasche auf den Rücksitz und fuhr los. Das ich ihn anstarrte und auf eine Antwort wartete ignorierte er einfach.

Ich: Und?

Hoffmann: Und.. ich habe jetzt 2 Stunden keine Termine mehr und würde gerne etwas essen, bist du dabei?

Ich: Gerne, aber was ist denn jetzt..

Er hatte sein Handy auf Freisprechanlage, rief jemanden an und ignorierte mich wieder. Eine weibliche Stimme meldete sich und Herr Hoffmann lächelte.

Hoffmann: Schatz ich bin gleich da, wir essen irgendwo gemeinsam zu Mittag.

Er redete also mit seiner Frau. Herr Hoffmann ist glücklich verheiratet und hat sogar eine kleine Tochter.

Frau: Daniel konntest du denn nicht eher Bescheid sagen?

Hoffmann: Ich hab einen Termin verschoben und möchte dir Emre vorstellen.

Frau: Oh, dann ist gut Schatz, also bis gleich.

Er legte auf und ich sah ihn immer noch an.

Ich: Herr Hoffmann sie können mit ihrer Familie auch in Ruhe alleine essen, ich möchte nicht stö-..

Hoffmann: Das ich das kann weiß ich, tue ich ja jeden Tag. Aber du bist nun eingeladen.

Ich: Vielen Dank. Und was war im Restaurant?

Hoffmann: Ich hab die Aufnahmen. Sie sind in meiner Tasche, aber wir schauen sie uns später zusammen an!

Ich nickte und kurz darauf parkten wir in der Einfahrt des großen Hauses, welches Ihm gehört. Wir stiegen beide aus und sahen wie sich die Haustür öffnete. Ich hatte seine Frau und die 3-jährige Tochter bisher nur auf den Bildern, welche in seinem Büro in der Kanzlei hängen gesehen. Seine Frau war echt hübsch. Sie hatte blondes Haar bis kurz zu den Schultern und trug schlichte Kleidung, was sie noch sympathischer wirken lies. Und die kleine war ja mal purer Zucker, sie ähnelte ihrer Mutter und erinnerte mich irgendwie ein wenig an Cemre, die ich total vermisst habe. Freundlich grüßte jeder jeden und wir verbrachten den Mittag zusammen. Seine Familie war genau so liebevoll wie er. Als wir seine Frau und die Tochter nach Hause gebracht haben und wieder in der Kanzlei waren, schickte Herr Hoffmann mich nach Hause. Nach kurzem protestieren gab ich nach, fuhr erst zum Friedhof und danach nach Hause. Meine Tante würde Übermorgen früh wieder da sein. Was Ceylan wohl gerade macht? Und da fiel mir ein, dass ich ihr Versprochen hatte nochmal zum Arzt zu gehen, also machte ich mich widerwillig auf den Weg ins Krankenhaus. Es war nicht so, dass es nicht weh tat, aber die Schmerzen konnte man noch ignorieren. Der Arzt schaute sich alles an, machte mir ein neues Verband herum und laberte das übliche. Kurz darauf kam ich wieder zu Hause an und sah Memo im Treppenhaus vor der Tür sitzen. Er spielte mit seinem Handy, hatte Kopfhörer drin und machte komische Bewegungen mit seinem Kopf. Ich würde in der Wohnung sowieso meine Schuhe ausziehen, also zog ich einen jetzt schon mal aus und warf ihn gegen Memos Kopf, der danach sofort aufschreckte und mich völlig entgeistert ansah. Ich musste so lachen und hielt mir schon mein Bauch fest.

Bis ich auf Dich traf <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt