Kapitel 5

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Die Direktorin begrüßte mich mit einem kräftigen Händedruck und einem herzlichen Lächeln.

„Schön, dass du endlich angekommen bist. Herzlich Willkommen auf Talama! Mein Name ist Silvia Saran, aber alle nennen mich nur Silvia.“

„Ich bin Elodie Paradies.“

Silvia nickte und lächelte mich an, obwohl sie sicher schon wusste, wie ich hieß.

„Dann wollen wir mal“ Sie drehte sich um und führte mich in das Gebäude. Wir betraten eine große Halle, die Menschen leer war. Vor uns erstreckte sich eine breite Steintreppe. Links und rechts von der Treppe gingen zwei Flure ab. Silvia ging Richtung des linker Flures und ich folgte ihr rasch.

„Das hier ist der Speisesaal. Frühstück gibt es von 6-7:30Uhr, Mittag von 13:00-15:00Uhr und Abendessen beginnt um 19:00Uhr, diese Mahlzeit nehmen alle zusammen ein.“

Ich erhaschte einen kurzen Blick auf einen riesigen Saal mit lauter Tischen. Kleine und große, runde und längliche, alles kunterbunt durcheinander.

„Dort findest du die Bibliothek, dort den Aufenthaltsraum, die Toiletten und die restlichen Zimmer sind Arbeitszimmer, aufgeteilt in Klassenstufen. Am Ende des Ganges ist nochmal eine Treppe.“

Ich versuchte mir alles zu merken, als Silvia sich schon wieder umdrehte und mich zurück zur Steintreppe führte. Dort angekommen zeigte auf den rechten Gang.“ Hier findest du die Klassenräume.“

Dann stieg sie die Treppen hoch und ging oben ankommen in einen weiteren Gang, der links vom oberen Treppenansatz abging. Links und rechts befanden sich jeweils Türen, die allesamt Nummer trugen. Dann machte der Gang eine Biegung und Silvia blieb an der vierten Tür auf der linken Seite stehen.

„Hier ist dein Zimmer. Du teilst es dir mir deiner Mitschülerin Jacqueline. Ihr werdet euch bestimmt gut verstehen. Ich muss jetzt wieder an die Arbeit. In etwa einer Stunde ist der Unterricht vorbei. Bis dahin hast du noch Zeit für dich, um dich einzurichten“ Silvia lächelte mich aufmunternd an.

Langsam wendete ich den Kopf zur Tür und atmete tief durch.

„An wen muss ich mich wenden, wenn ich noch Fragen hab?“ Ich versuchte den Moment, indem ich das Zimmer betrat, so weit es ging hinaus zu zögern. Wenn ich jetzt ins Zimmer gehen würde, gäbe es ein zurück mehr. Auch wenn es jetzt schon keins mehr gab, aber dann wäre es irgendwie nochmal endgültiger.

Silvia antwortete nicht. Verwunderte drehte ich mich um, doch die Direktorin war verschwunden.

„Silvia?“, frag ich in die Stille hinein, aber niemand antwortete mir.

Ich drehte mich wieder um und öffnete zögernd die Tür. In dem Zimmer herrschte eine einziges Chaos. Überall lagen verstreut irgendwelche Sachen, vorwiegend Klamotten. Erleichtert atmete ich durch, denn Unordnung sprach schon mal dafür, dass Jacqueline keine Zicke sein kann.

Außer der Unordnung sah ich zwei Betten, zwei Schränke, zwei Kommoden, zwei Schreibtisch und ein Regal. An der Wand hingen Poster von irgendwelchen Stars oder Models, die ich alle nicht kannte. Auf einem der Betten entdeckte ich meine Koffer. Wie der wohl hier her gekommen war? Hatte Jeremy ihn hier her gebracht?

Ich öffnete den Koffer , nahm einen Stapel Klamotten raus und wollte ihn in den Schrank neben mein Bett packen, als ich merkte das dieser schon voll war. Naja fast voll. Ich öffnete den anderen Schrank, doch auch in dem befanden sich Kleider meiner Zimmergenossin. Verblüfft sah ich mich im Zimmer um.

„Wie viele Klamotten hast du bitte, Jacqueline?“, fragte ich mich und ließ meinen Stapel Klamotten wieder im Koffer verschwinden.

Mit einer schlimmen Vorahnung sah ich in beide Kommode und tatsächlich, ich hatte recht. In beiden befanden sich ebenfalls Klamotten, Schulsachen, oder anderes. Anscheinend wurde ihr nicht Bescheid gesagt, dass sie eine neue Zimmergenossin bekommen würde. Das hieß ich musste warten, bis Jacqueline aus dem Unterricht kam, da ich auf keinen Fall mich an ihren Sachen vergreifen wollte. Nur die paar Klamotten von meinen Bett räumte ich auf ihres, damit ich mich drauf ausstrecken kann, da ich nicht wusste was ich sonst machen sollte.

Jetzt alleine in der Schule herum zu laufen, während die anderen Unterricht hatten, wollte ich nicht. Deshalb kramte ich aus der oberen Tasche ein Buch hervor und begann zu lesen.

BlutrauschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt