Kapitel 30

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Ich fragte nicht wohin, oder warum. Ich folgte ihm einfach. Er führte mich zu einem Zimmer und klopfte an die Tür, bevor er sie öffnete.

„Monika?“, fragte er. Ich zuckte leicht panisch zusammen. Wollte er mir wieder Erinnerungen nehmen? Nein, dass konnte ich mir nicht vorstellen.

„Was ist denn jetzt schon wieder?“, hörte ich sie leicht genervt fragen.

„Wir brauchen deine Hilfe.“ Erik drehte sich zu mir um und ich trat neben sie. „Julia, würdest du uns kurz alleine lassen?“

Ich blickte in das Zimmer. Es sah genau so aus wie meines. Nur ordentlicher. Ein Mädchen mit roten Haaren stand von Bett auf und nickte, bevor sie an mir vorbei aus dem Zimmer verschwand. Erik trat ein und zog mich sanft am Handgelenk hinterher. Hinter mir schloss er die Tür.

„Vergiss es Erik! Nicht schon wieder!“ Monika bewegte sich kein Stück und verschränkte stur die Arme vor der Brust.

„Das meinte ich auch nicht. Kannst du ihr die...“, er stockte, zögerte kurz und fuhr dann fort, „Die Erinnerungen wieder geben?“

Monika starrte ihn sprachlos an. Dann schloss sie kurz die Augen, bevor sie sagte: „Bist du dir da ganz sicher?“

„Sie ahnt es ehe schon. Außerdem ist es falsch ihr ihre Erinnerungen vorzuenthalten.“ Erik sah beinahe ein wenig beschämt zu Boden.

„Da kommst du aber früh drauf.“ Ihre Stimme triefte vor Spott. Sie stand auf und kam auf mich zu.

„Du musst jetzt stark sein. Sehr stark. Leg dich am besten hin und versuch die zu entspannen.“

Ich gehorchte ihr und legte mich auf das Bett, auf das sie deutete und sie setzte mich neben mich.

„Bist du dir dabei ganz sicher Erik? Was wird Silvia sagen?“

„Lass das mein Problem sein.“ Erik klang sehr überzeugend, während sich in meinem Bauch ein ungutes Gefühl breit machte.

Monika wandte sich wieder mir zu.

„Bereit?“

Ich schloss die Augen und atmete tief durch.

„Ja.“ Meine Stimme war rau. Aber fest.

Monika legte eine Hand auf meine Stirn. Ihre Berührung wurde ganz heiß. Ein stechender Schmerz ging durch meinen Kopf. Doch bevor ich aufschreien konnte, driftete ich schon in ein tiefes Schwarz ab.

Ich rannte eine Kellertreppe runter. Rannte in den hintersten Raum und kauerte mich dort zusammen. Es war kalt. Ich wollte für immer in dem kalten Raum bleiben, wollte sterben.Die Tür ging auf und jemand kam in den Raum. Jason.

„Elli, ich weiß das du da bist.“

Jason hockte sich neben mich, sah mir in die Augen.

„Du bist kein Monster. Du bist der liebste Mensch auf der Welt, den ich kenne“, sagte Jason mit ruhiger Stimme.

„Ich hab das Mädchen umgebracht. Und ich war kurz davor Silvia umzubringen.“ Meine Stimme brach bei den letzten Wörtern.

„Hast du aber nicht.“

Ich spürte, wie das Monster in mir erwachte.

„Geh weg. Verschwinde. Bevor ich dir auf noch weh tue, oder dich umbringe“, sagte ich mit schwacher Stimme, doch Jason schüttelte den Kopf. Der Drang wurde stärker.

„Ich glaub an dich. Du willst mir nichts tun.“

„Verschwinde. Hau ab!“ Und ehe ich mich versah, verlor ich die Beherrschung. Ich trank sein Blut und drohte ihn umzubringen. Plötzlich hörte ich auf angewidert von mir selbst und ich merkte wie Panik in mir aufstieg. Tränen rollten über meine Wangen. Schnell rannte ich aus dem Keller und rief Erik und Silvia. Ich brachte sie zu Jason, entschuldigte mich immer wieder. Dann brachten Erik und Silvia mich und Jason auf die Krankenstation.

Auf der Krankenstation angekommen holte Erik Monika.

„Silvia möchte gerne, dass ich dich einmal durchchecke.“, sagte sie, woraufhin ich nickte.

„Magst du dich dafür ins Bett legen?“

Ich gehorchte.

„Was ist deine Gabe?“, fragte ich.

„Das wirst du gleich merken“

Ich schloss die Augen und wartete.

Monika berührte meine Stirn mit ihren Händen. Ihre Berührung wurde ganz heiß. Ein stechender Schmerz ging durch meinen Kopf.

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Danke für die ganzen lieben Kommentare unter den letzten Kapiteln! Ich freue mich über jedes einzelne ♥

xoxo Sky

BlutrauschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt