Teil 35

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B

Hurt- Chase Goehring

"Don't trust everything you see. Even salt looks like sugar."

Hanna's P.o.V.

Miss Croft räusperte sich.

„Ähm ja okay, danke Asher. Setz dich doch bitte neben Harper."

Neben mir war doch auch noch ein Platz frei oder.... doch nicht.

Ugh.

Der schon wieder. Es war doch nur ein Kuss! Der soll mal keine so große Sache draus machen und zusammen waren wir verdammt noch mal auch nicht! Das würden Nate und ich auch nur über meine Leiche.

Mit zu schlitzen verengten Augen ging ich zu meinem Platz an dem ein Grinsender Nate aufrecht saß und mich erwartungsvoll anstarrte.

Was glotzt der denn jetzt so mit seinem Glubsch-Augen. Hübschen glubsch-Augen. Aber es ging hier ums Prinzip!

„Was machst du denn hier?"

Missmutig ließ ich mich auf den harten Stuhl fallen und meine Tasche neben mich.

Mit verschränkten Armen wandt ich mich demonstrativ von ihm ab.

„Ich muss doch in der Nähe meiner Freundin bleiben."

Nein?

„Ich bin nicht deine Freundin!!"

„Oh und wie du das bist!", sagte er, legte einen Arm um meine Schulter und zog mich etwas an sich ran.

„Wichsgriffel weg!" Fluchend versuchte ich mich zu befreien, was natürlich nicht funktionierte.

Ich schnaubte einmal auf bevor ich mich meinem Schicksal einfach still leidend hingab.

Das könnte eine sehr, sehr lange Stunde werden.

„So Herrschaften, hergehört. Wir sind zwar gerade nicht im Musik Unterricht, aber ich muss eine Nachricht der Schulleitung übermitteln.
Auch wenn ich das überhaupt nicht nachvollziehen kann, da es wirklich kontraproduktiv für die Kreativität der Schüler ist, aber eine der beiden Musik Stunden wird gestrichen. Die Zeit für das Projekt wurde folglich halbiert und die Schulleitung hat deshalb beschlossen dieses Projekt ausfallen zu lassen und weiterhin theoretischen Unterricht zu machen.
Ja, ich weiß ihr seid genauso erschüttert wie ich, übertreibt mit eurer Trauer bloß nicht.
Nun ja, da das jetzt geklärt wäre fahren wir fort. Bitte holt eure Unterlagen raus und dann machen wir weiter mit...." Ab da schaltete ich ab.

Wenigstens etwas gutes.

Die restliche Stunde zog sich ewig lang hin und Nate machte das ganze mit seinem bescheuerten Grinsen nur noch unerträglicher.

Nachdem es dann endlich geklingelt hatte war ich sofort aufgesprungen, aber da hatte ich die Rechnung ohne Nate gemacht, der mir sofort nach ging und verfolgte.

Zählte das als stalking? Vielleicht war es ja einen Versuch wert ihn deswegen anzuzeigen?

Eigentlich hatte der Unterricht schon wieder angefangen und er war immer noch hinter mir.

Mal ganz ehrlich hatte der nichts besseres zu tun?

„Hast du keine Freunde oder sowas?" Genervt pustete ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und hielt an.

„Doch, aber mit dir verbring ich lieber meine Zeit, babe.", sagte er, zwinkerte mir zu und wollte mir gerade wieder einen Arm um die Schulter legen, als ich flink einige Schritte zurück wich.

Ne Freundchen, nicht schon wieder!

Irritiert schaute Nate mich an.

Nicht jeder will von ihm betatscht werden. Okay vielleicht schon, aber nein! Er ist trotzdem so heiß.

Diese Gedanken müssen definitiv weg!

Stumm drehte ich mich in die andere Richtung und ging schnell davon.

„Wo gehst du denn jetzt hin Hanna?"

„Ich..... ich muss aufs Klo! Genau. Aufs Klo!"

Ohne mich nochmal umzudrehen bog ich um eine Ecke, lehnte meinen Hinterkopf an die Wand und schloss die Augen.

Was war denn mit mir los?

Bestimmt spielten meine Hormone einfach verrückt. Die taten was sie wollten. Vor allem, wenn ich bald meine Tage bekomme. Ja das wird's sein.

Tief atmete ich noch mal durch und versuchte meine aufgewühlten Gedanken zu ordnen.

Es war nur ein Kuss, er ist ein Arsch und...

„Wen haben wir denn da?"

Meine Gedanken wurden von einer mir nur allzu bekannten Stimme unterbrochen und innerlich bekam ich schon einen Würgereiz.

Langsam öffnete ich die Augen.

„Was willst du Jonas?"

Vor mir stand, in voller nicht Pracht, mein Ex und grinste mich an.

Mit großen Schritten kam er auf mich zu und blieb dicht vor mir stehen.

„Ich dachte das hätte ich am Strand schon klargestellt.", sagte er gedankenverloren und strich mir eine Strähne hinters Ohr, während er mein Gesicht musterte.

Tief durchatmen.

„Jonas geh bitte."

Spöttisch lachte er auf und stemmte seine Hände neben meinen Kopf. Mit seiner Hüfte drückte er mich gegen die Wand, sodass sich meine Augen weiteten. Als ich meinen Mund dann öffnete, um etwas zu sagen, legte er seine ekelige Hand auf ihn.

Er war viel zu nah und ich hab zu, dass ich im Moment Angst hatte. Große Angst.

Langsam beugte er sich vor bis sein heißer Atem mein Ohr traf. Ich hielt den Atem an.

„Nein.", hauchte er so sanft, dass es schon wieder unheimlich war. Er war unheimlich.
Ängstlich sah ich ihm in seine dunkler gewordenen Augen, kurz bevor er sich zu mir runter beugte und anfing meinen Hals zu küssen.

Mit zitternden Händen drückte ich ihn an seiner Brust von mir, aber er bewegte sich kein Stück.

Verzweiflung war wohl das Wort, das meine ganze Gefühlswelt im Moment beherrschte.

Wo waren denn die Lehrer, wenn man sie braucht?

Mir wurde schlecht.

Langsam spürte ich wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Er würde doch nichts tun. Nicht hier in der Schule.

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Story Tipp: „Nothing is forever" von beautifuldrxam

One kissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt