Teil 73

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Hannas P.o.V.

Tante Alice schlief jetzt schon seit 4 Tagen im Gästezimmer und heute war es so weit. Sie würde zurück fliegen und Ash ebenso.

Ich hatte mich mittlerweile so daran gewöhnt, dass Ash einfach da war, wenn ich aufwachte, ich etwas brauchte oder einschlief, dass ich seine Anwesenheit einfach als selbstverständlich betrachtet habe... Vorstellen wie es ohne ihn wieder sein würde konnte ich einfach nicht.

Es war 10:20am und hier standen wir nun im Flughafen direkt vor der Sicherheitskontrolle. Meine Mum und mein Dad, sowie Tyler und ich wollten sie nicht einfach von zu Hause weggehen lassen ohne uns vorher richtig zu verabschieden. Und weil ich wusste, wie emotional ich bei solchen Momenten manchmal werden konnte, habe ich Nate gezwungen mit zukommen.

Die gesamte Zeit über, seit der Abfahrt von uns zu Hause, hielt er meine Hand fest umschlungen und gab mir Halt, wofür ich in diesem Moment mehr als nur Dankbar war, denn jetzt hab es kein Aufschieben mehr.

„Ich werd dich vermissen Hanna-banana.", murmelte Ash vor mir leise.

„Ich dich auch." Meine Stimme kaum mehr ein Flüstern, doch Ash hörte es, zog mich stürmisch in seine Arme und vergrub seinen Kopf in meinen Haaren.

Anstatt etwas zu sagen umarmte ich ihn einfach zurück.

Nach einigen Minuten, die viel zu kurz waren, löste ich mich widerwillig von meinem Cousin nur um gleich wieder Nate's Hand um meine zu spüren, was mich zum Lächeln brachte.

„King? Pass gut auf sie auf!" Ash sah Nate Ernst an und hielt ihn dann seine Hand für so ein Bro-Einschlag-Dings hin.

„Wie könnte ich das nicht?", sagte Nate dann und schlug bei Ash ein.

Traurig lächelnd guckte ich zu meiner Mum die sich gerade mit einer festen Umarmung von Alice verabschiedete. Dad stand nun vor Ash.

„War schön dich bei uns gehabt zu haben Junge." Mein Vater klopfte ihm auf die Schulter und schloss ihn dann ebenfalls in seine Arme.

„Danke dass ich bei euch wohnen durfte.", antwortete Ash.

„Das ist doch eine Selbstverständlichkeit! Als ob ich meinen Neffen auf der Straße wohnen lasse oder in einem abgeranzten Hotel! Was denkst du eigentlich von deiner Tante Ash?" Gespielt Wütend schaute meine Mum ihn an.

Ich lachte kurz auf und Nate schlang seine Arme von hinten um mich. Sein Gesicht brauchte ich nicht zu sehen um zu wissen, dass er grinste.

„Nur das beste natürlich!
Nein, aber ernsthaft, Danke."

„Komm her!" Meine Mum breitete ihre Arme aus und Ash umarmte sie fest auch wenn er sich etwas bücken musste.

„Wir bitten alle Passagiere des Fluges 983 nach Birmingham, Alabama umgehend einzuchecken. Danke sehr."

Eine kleine, winzige Träne bahnte sich einen Weg aus meinem Auge und Ash sah mich lächelnd an.

„Hey hey hey, nicht weinen! Ich bin doch nicht aus der Welt. Außerdem, wozu gibt es Skype, FaceTime, Internet und den ganzen Quatsch?" Lächelnd sah Ash mich an.

„Ja ich weiß" -seufzend lehnte ich mich an Nate hinter mir, der mir daraufhin einen Kuss auf die Wange gab.

„Ich hab dich lieb, Ash."

„Ich dich auch, Hanna."

Uns allen noch einmal zu lächelnd nahmen meine Tante und mein Cousin ihre Koffer und gingen zur Sicherheitskontrolle. Bevor sie durch die Tür verschwanden winkten sie uns noch einmal zu.

Dad hatte einen Arm um Mum gelegt und gab ihr einen kleinen Kuss auf den Mund.

Als ich Nate's Atem an meinem Ohr spürte bekam ich eine Gänsehaut und die Traurigkeit über Ash's Abreise geriet ein bisschen in Vergessenheit.

„Du kannst doch noch mit ihm telefonieren. Und schreiben und weiß der Geier was noch alles. Wie er gesagt hat, er ist ja nicht aus der Welt." Nate drückte einen leichten Kuss auf mein Ohr und drehte mich dann um sodass ich ihm in die Augen sehen konnte.

„Ich weiß."

„Nate? Bringst du Hanna nach Hause? Wir wollen schon mal fahren.", rief mein Vater Nate zu welcher nur automatisch Nickte. Sein Blick hielt meinen weiterhin fest.

Aus dem Augenwinkel meinte ich noch meinen Vater schmunzeln zu sehen bevor er zusammen mit meiner Mutter zum Parkhaus verschwand.

„Weißt du eigentlich wie sehr ich dich liebe?", fragte Nate plötzlich und legte seine Stirn an meine.

„Na hoffentlich so sehr wie ich dich. Wär wirklich ärgerlich wenn's nicht so wär." Lächelnd legte ich meine Arme um seinen Nacken während seine um meine Taille ruhten.

„Ja das wär wirklich ärgerlich, aber irgendwas hatten wir noch nicht..." Seine Arme zogen mich näher an ihn.

„Und das wäre?"

„Ich habe eine ziemlich wichtige Frage vergessen... Ms Jenkins, wollen sie die Freundin von diesem fantastischen Kerl der vor ihnen steht sein? Sie müssen wissen, er sieht nicht nur klasse aus, ist unfassbar intelligent-„ -ich unterbrach ihn lachend.

„Und überhaupt nicht eingebildet!" er schmunzelte und fuhr dann fort.

„Ja das auch! Sondern, er liebt dich über alles und würde in diesem Moment mit nichts und niemandem auf der Welt tauschen wollen." Seine Augen strahlten solch eine Wärme aus, dass ich das Gefühl hatte sie würde auf mich übergehen.

„Hmmm... Ein verlockendes Angebot Mr King. Und ich muss sagen, diese tolle Frau vor ihnen, ist alles andere als abgeneigt dieses Angebot anzunehmen." Meine Hände fanden ihren Weg in seine Haare was ihn kurz aufseufzen ließ.

„Heißt das Ja?", fragte er und sein Grinsen kehrte zurück.

„Natürlich heißt das Ja du Trottel."

Mehr brauchte es nicht und seine Lippen verschmolzen mit meinen.

Ich konnte nicht in Worte fassen wie Glücklich ich in diesem Moment war. Es war Perfekt.

Und das alles begann mit einer falschen Freundin, einer dummen Aufgabe und einem einzigen, unfassbar tollen Kuss mit einem Fremden.

ENDE

One kissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt