Teil 42

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B

Inner Demons - Julia Brennan

„Keep the ones that heard you when you never said a word." ~D.

Hannas P.o.V.

„HALLO? Wir sind zu Hause!"

Das sollte jeder gehört haben.

Man hörte kurzes Poltern, das von der Treppe kam, und dann tauchten auch schon Mum, Dad und Ash im Türrahmen auf.

Anstatt, dass Mum erleichtert war, wie ich selbstverständlich angenommen hatte, guckte sie uns wütend an und ging dann auf uns zu.

Also irgendwie machte mir das Angst.

„Wenn ich mir noch einmal im Leben solche Sorgen um euch machen muss, dann schwöre ich bei eurer toten grandma, dass ich euch beide umbringen werde!
Wie konntet ihr mir das denn antun? Erst du, Tyler, bleibst über zwei Tage weg und ich hab keine Ahnung wo zum Henker du steckst und dann du, Hanna, schwänzt einfach Schule und bist dann spurlos verschwunden!
Ich habe mir Sorgen gemacht, verfluchte scheiße!"

Wütend schaute sie zwischen Ty und mir hin und her bis sie ergeben aufseufzte, ihre Miene in sich zusammenfiel und sie uns beide in ihre Arme zog.

„Es geht uns gut, alles ist okay."

„Tut uns Leid Mum.", murmelte Ty und drückte unsere Mum fester, während diese ihren Tränen freien Lauf ließ.

„Und ich habe mir übrigens auch Sorgen um euch zwei idioten gemacht. Sowas könnt ihr eurer Mutter doch nicht antun."

Auch mein Dad kam zu uns und plötzlich entstand ein ziemlich enges, aber tröstendes, Familien kuscheln bei dem ich über Dads Schulter freie Sicht auf Ash hatte.

‚Wir reden noch!', formte er mit seinem Mund und kam dann ebenfalls in die Umarmung.

Meine Familie war zwar nicht ganz normal, aber sie wird immer das wichtigste für mich bleiben.

- • - • - • - • -

„So und jetzt zu dir."

„Ash, ich hab schon genug Ärger von Mum bekommen. Außerdem bin ich müde, ich liege nicht umsonst im Bett.", sagte ich murrend und zog die Wolldecke, die über meinen Beinen lag, weiter hoch.

Ash sah mich nur stumm an, hob die Decke etwas hoch und rutschte dann mit darunter.

„Ich hab doch gesehen, dass nicht alles in Ordnung war." Sanft legte er einen Arm um mich.

„Mir geht's gut." Nein, ging es nicht.

„Die hier, sagen mir was anderes.", flüsterte mein Cousin und wischte mir vorsichtig eine Träne von der Wange.

Ich hatte überhaupt nicht bemerkt, dass ich angefangen hatte zu weinen.

Ich weinte in letzter Zeit einfach viel zu oft.

„Han, komm schon. Ich hab dich doch lieb. Was ist passiert?"

Oh man, warum musste dieser Junge auch so süß sein?
Und warum konnte nicht jeder Junge so sein? Ein Beispiel wäre Nathan.

Oder Jonas, aber ich fürchte bei dem war der Zug in dem Moment abgefahren, in dem er beschloss seine liebenswerte Seite in den Müll zu werfen.

Alles war einfach viel zu kompliziert für mein bereits überlastetes Gehirn.

„Ich... Es... Ich möchte nicht darüber reden." Beschämt drückte ich meinen Kopf an Ash's Brust und drückte einen Kuss auf mein Haar.

„Es ist alles gut, Hanna. Alles ist gut."

Nein ist es eben nicht. Aber ich wollte nicht darüber reden. Irgendwie war mir die ganze Sache mit Jonas... peinlich. Ja peinlich trifft es ziemlich gut. Oder erbärmlich.

Es war erbärmlich, dass ich mich nicht gegen ihn wehren konnte, erbärmlich, dass ich noch an irgendetwas gutes in ihm geglaubt, oder gehofft, hatte. Und es war mir verdammt peinlich zuzugeben, dass mich diese ganze Sache nicht so kalt ließ wie sie es eigentlich sollte.

Und dann war da noch die Sache mit Nate. Er war erst kalt, dann aufdringlich, dann hilfsbereit, dann nett und freundlich und dann wieder ein Ober-Arsch. In gewisser Weise konnte ich seine Wut verstehen, aber er hatte mich verletzt und eigentlich wollte ich mich nie wieder von einem Jungen verletzten lassen. Nie wieder.

Und weil ich dieses Versprechen mir gegenüber nicht einhalten konnte, war ich unfassbar sauer auf mich.

Leise seufzte ich und schloss die Augen.

Denken machte müde. Und war anstrengend. Und wenn dann auch noch Ashs Hand dazu kam, die einem stetig über den Rücken fuhr, war es kein Problem mehr die Augen zuzumachen und einfach ins Land der Träume abzudriften. Und genau das tat ich auch. In den Armen von einem der sechs wichtigsten Menschen in meinem Leben.

Im hintersten Winkel meines Kopfes tauchte der Gedanke auf, dass das nicht so ganz stimmte und sich ein weiterer Jemand auf diese Liste geschlichen hatte und somit auch in mein Herz.

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Story Tipp (Romantik| Erwachsenen Inhalt):
Until the Sunrise" von Creazy_Jumper

One kissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt