Teil 53

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Hannas P.o.V.

Okay Hanna. Einfach umdrehen. Vielleicht hat er dich noch nicht gesehen.

Aber wieso sonst sollte er auf dem leeren Parkplatz stehen wenn nicht um mich ab zu fangen?

Mein Atem verschnellerte sich augenblicklich und ich senkte schnell den Blick.

Einatmen. Ausatmen.

Gerade als ich wieder aufblickte bohrten sich zwei blaue Augen in meine und die mir nur allzu bekannt Lippen verzogen sich zu einem widerlichen grinsen.

Ach du Scheiße.

Ich war wie erstarrt. Ich konnte mich nicht bewegen auch wenn ich wollte. Mein Kopf schrie doch mein Körper gehorcht nicht.

Noch nicht mal als Jonas mit großen Schritten zu mir rüber kam konnte ich auch nur einen Finger rühren.

Panik breitete sich in mir aus. Er würde doch wohl nicht wieder versuchen mir etwas zu tun oder? Aber was sonst könnte er wollen?

Mehr Zeit darüber nachzudenken blieb mir nicht denn schon wenige Sekunden später stand mein ex Freund direkt vor mir und hob spöttische eine Augenbraue.

„Na sieh mal einer an. Da hat sich das warten ja doch gelohnt. Weißt du, ich fand es nicht so schön, dass wir letzte Woche einfach unterbrochen wurden..."

Sein grinsen wurde breiter.

„Jonas bitte... Was willst du denn von mir?", flüsterte ich.

Ja ich hatte Angst und ich wünschte mir nichts sehnlicher als jetzt Nates Arme um mich.

Oder irgend wessen Arme. Im Moment war mir das egal Hauptsache nicht Jonas'.

Ich ekelte mich. Ich ekelte mich, und ich schämte mich, dass ich mal mit so etwas zusammen war und so etwas mal geliebt habe.

„Ach Hanna, immer noch so naiv?
Was könnte ich was von dir wollen? Fällt dir denn gar nichts ein?
Etwas was ich in unserer Beziehung nicht bekam oder etwas das ich letzte Woche wieder nicht bekam obwohl ich doch so nah dran war....
Wäre dieser schnöseligeBastard nicht gewesen." seine Stimme glich einem verbitterten zischen.

Je länger er redete desto größer wurden meine Augen und meine Angst.

Das konnte er doch nicht ernst meinen...

Jonas trat einen Schritt näher und fuhr mit seiner Hand über meine Wange während ich zitternd ausatmete und meine Augen schloss.

Er setzte gerade wieder zum sprechen an, als ich einen Motor aufheulen hörte.

Bitte lass es Tyler sein!

Auch Jonas hatte das Geräusch gehört und drehte sich fluchend von mir weg. Als ich den kleinen VW meines Bruders sah war es als würde mir ein ganzer Berg von der Brust genommen werden.

Noch nie meinem Leben war ich so dankbar meinem Bruder zu sehen oder generell einen Menschen zu sehen.

Ich hatte mich so auf das Auto konzentriert, dass mir gar nicht auf viel, dass von dem Monster von jungen nichts mehr zu sehen war.

So ein Feigling. Immer auf schwächere losgehen aber bei anderen dann abhauen.

„Hey Schwesterchen! Du siehst ja aus als hättest du einen Geist gesehen alles okay?"

Die besorgte Stimme meines Bruders riss mich aus meinen Gedanken und so schnell ich konnte nahm ich meine Tasche und sprintete schon fast zu dem Wagen.

Als Tyler mein Gesicht sah das wahrscheinlich einer Leiche gehörig Konkurrenz machte, wurde seine Mine Ernst.

„Wen soll ich schlagen?"

Am besten das Schicksal Tyler. Ja das Schicksal trifft es gut.

- • - • - • - • - • -

Nach der stillen Autofahrt mit Tyler Verkroch ich mich unverzüglich in mein Zimmer und legte mich in mein Bett.

Warum konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen?
Was hatte er denn davon mich zu quälen?

Zögerlich klopfte es an der Tür und obwohl es weder aggressiv noch sonderlich laut war, zuckte ich zusammen.

„Ich bin's Tyler."

Immer noch schweigend zog ich meine Knie an die Brust.

Ich lag mit dem Rücken zu Tyler so dass ich nur an den dumpfen Schritten erahnen konnte das er auf dem Weg zu mir und meinem Bett war.

Neben mir senkte sich die Matratze und mein großer Bruder kroch unter meine Decke.

„Sagst du mir was auf dem Parkplatz passiert ist?"

Ich atmete einmal tief durch und schloss meine Augen.

Sollte ich es ihm erzählen?
Immerhin hat er mir auch alles über Emma, seine neue Flamme, erzählt... Und außerdem war er mein Bruder.

Eine Hand umschloss die Meine. Die tröstliche Wärme bestärkte mich nur noch mehr endlich mit der Sprache herauszurücken und endlich jemandem zu erzählen wie es mir wirklich mit der ganzen Sache ging. Und wer wäre dafür besser geeignet als mein großer Bruder?

Und so begann ich einfach alles von Anfang an zu erklären.


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Soooo... Jonas ist anscheinend ein unnützer Riesen Arsch.

Tyler und Hanna sind sich näher gekommen.

Was wohl als Nächstes passiert?

One kissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt