Teil 60

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Hannas P.o.V.

Es war Montag morgen und mir ging es langsam wieder besser.

Irgendwie hatte ich mich damit abgefunden dass Nathan mich nicht wirklich mochte und ich nur eine von Vielen war.

Vorgestern klang es noch unmöglich für mich, aber das Leben geht weiter und ich wollte nicht, dass mein Leben von Jungs und deren Blödheit bestimmt wurde. Nicht zuletzt trugen meine beiden Freunde Ben and Jerry zu diesem Ergebnis bei.

Jetzt musste ich nur noch die Pause überstehen, denn irgendwie gingen mir heute einfach alle auf die Nerven.

Gerade als ich den Gedanken zu Ende gedacht hatte kam die Person zu mir, der ich heute am zweit wenigsten begegnen wollte. Direkt nach Jonas. Ich dachte eigentlich das beruht auf Gegenseitigkeit aber da hatte ich mich wohl getäuscht.

„Hanna."

Etwas in meiner Brust zog sich schmerzhaft zusammen, was ich aber, zugegeben nicht sehr erfolgreich, versuchte zu verdrängen.

Ich hatte es gerade geschafft mich einigermaßen besser zu fühlen und dann kommt er und zerstört meine Bemühungen wieder.

Einfach umdrehen und gehen.

„Geh jetzt bitte nicht einfach weg."

Nathan trat hinter mich und berührte mich an der Schulter. Sofort zog ich sie weg und drehte mich zu ihm um.

Die Beherrschung war dann auch Futsch.

„Wieso? Hmm? Wieso Nathan? Sag mir bitte aus welchem Grund ich mich nicht einfach umdrehen und gehen sollte?", fauchte ich ihn an.

Seine unfassbar schönen dunklen Augen sahen mich verletzt an aber WIESO WAR ER VERLETZT!?

Er hatte überhaupt kein Recht verletzt zu sein oder sah ich da was falsch?

„Ich weiß dass du mir nicht glaubst, aber hör dir das bitte an!
Danach können wir hoffentlich normal reden.", sagte er flehentlich.

Eigentlich wollte ich nicht aber was hatte ich zu verlieren?

Mein Herz? Mein Vertrauen?

Guter Witz, beides wurde mir doch schon längst genommen.

Das eine auf sanfte das andere auf harte Weise.

Und es gab noch einen entscheidenden Grund. Ich wollte ihm glauben.

„Du hast 5 Minuten."

- • - • - • - • - • -

„Schönen Tag noch Livi." dann war es still und ich war geschockt.

Mein erster Gedanke? Was für ein widerwärtiges Miststück.

Nein, das war viel zu harmlos. Liv beleidigte diesen Ausdruck nur mit ihrem Namen.

Aber was hatte sie denn alles für Jonas getan?

„Und warum zeigst du mir das jetzt? Was haben denn Liv und Jonas mit der Aktion letztens zu tun?
Und bevor du fragst, Ja ich bin verletzt! Und es war mir nicht scheiß egal." Das war es ganz und gar nicht.

Das letztens hat mehr wehgetan als die Sache mit Jonas.

Nathan kam einen Schritt auf mich zu doch ich wich zurück.

„Hanna ch hab mit niemandem geschlafen.
Und ich hab auch niemanden geküsst. Gott, ich habe nicht mal jemand anderes nachgesehen seit ich festgestellt habe, dass ich vor meinen Gefühlen nicht weglaufen kann.
Seit ich gemerkt habe dass ich gar nicht  davor weglaufen will.
Am Samstag, bei mir zu Hause, dass war Liv. Sie war plötzlich einfach in meinem Zimmer, ich hatte noch geschlafen. Ich wusste nicht was sie vorhat. Und um ehrlich zu sein frag ich mich sowieso wie sie wissen konnte dass du genau dann zu mir willst..."

- Die SMS. Ich war so ein Idiot.-

„Aber das ist jetzt gar nicht so wichtig.
Ich bin nicht gläubig und auch kein guter Mensch aber ich bete zu Gott dass du mir glaubst und mir vergibst denn ich wüsste nicht was ich ohne dich machen soll.
Du bist das was mein Leben lebenswert macht.
Die Person bei der ich seinen kann wer ich bin.
Die einzige Person von der ich Angst habe dass sie mich verlässt weil ich ohne sie einfach nicht mehr sein möchte.
Wir haben glaub ich ein Problem.
Ich befürchte ich bin auf dem besten Weg mich in dich zu verlieben."

Was hatte er gerade gesagt? Er... er... er verliebte sich in mich?

Nate war während des Redens einen Schritt näher gekommen und stand jetzt so dich vor mir das ich meinen Kopf in den Nacken legen musste um ihn ins Gesicht zu schauen.

„Du bist also Atheist?", flüsterte ich leise.

Er lachte auf.

„Das ist das einzige worüber du dir Gedanken machst? Ob ich an einen bärtigen, alten Mann im Himmel glaube?
Soll ich den letzten Teil vielleicht wiederholen? Nur damit du ihn richtig verstanden hast."

Alles um uns war vergessen und ich konzentrierte mich nur auf den Jungen vor mir.

„Nur damit ich es richtig verstanden hab." Stimmte ich wie in Trace zu.

Nate lächelte.

Vorsichtig beugte er sich zu meinem Ohr vor. Sein Atem bereitete mir Gänsehaut und jagte mir einen wohligen Schauer über den Rücken.

„Ich bin dabei mich in dich zu verlieben, Hanna Jenkins."

Unsere Nasen berührten sich fast und sein Atem strich über meine Lippen.

„Warum sagst du denn nichts?", seine Stimme hätte besorgt klingen müssen, aber das tat sie nicht. Er war sich sicher.

„Ich sage nichts, weil ich glaube, dass wir ein noch größeres Problem haben.
Ich befürchte ich verliebe mich auch."

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One kissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt