Teil 51

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Hannas P.o.V.

„Hanna bleib stehen!"

Und ich tat genau das Gegenteil.

Als ob ich stehen bleibe wenn mir mein Ex, arschloch, fast Vergewaltiger mir das sagt!

So schnell ich konnte rannte ich, die anderen Schüler aus dem Weg schubsend, in Richtung des Chemie Fachraums in dem ich gleich Unterricht haben würde.

Ich war mir zwar sicher dass er wenn es so viele Zeugen gab nichts tun würde aber ich hatte Angst.

Angst dass ich wenn ich sein Gesicht sah wieder zusammen brach wie die Woche davor.

Dass ich alle meine Muskeln angespannt hatte merkte ich erst als ich auf meinem Platz im Klassenraum saß und aufatmete.

Er war also wieder da.

- • - • - • - • -

Endlich ertönte das erlösende Geräusch der Schulklingel.

Ich mochte Chemie, ehrlich, aber der Lehrer war einfach die reinste Schlaftablette und außerdem trug der immer den gleichen dunkel-grauen Pullover. 

Als ich ihn mal darauf angesprochen hatte, hat er mir erklärt, dass dieser Pullover aus einem schwer brennbarem Stoff bestand und als ich ihn dann scherzhaft fragte ob er dann mehre von diesen Pullovern im Schrank liegen hatte antwortete er mit einem trockenen ‚Ja'.

Naja jedem das seine.

Mir einem ‚schönen Tag noch' dass ich natürlich ganz ernst meinte *hust hust*, stürmte ich aus dem Raum und direkt auf den Hof.

Da Liv gerade eine komische Phase hatte saßen nun Nate und ich immer in den Pausen zusammen also ging ich auch zu ‚unserer' kleinen Bank die etwas abseits stand und von der man den gesamten Schulhof im Blick hatte.

Hier fühlte ich mich irgendwie sicher aber vor allem wenn Nate auch dabei war.

Seine Anwesenheit wirkte irgendwie beruhigend auf mich.
Sein Lachen brachte mich zum Lachen.
Sein Lächeln ließ mich Lächeln.

Er selbst ließ mich für einen Moment einfach den ganzen Mist vergessen, ließ mich verschnaufen und zu Atem kommen.

Bei ihm fühlte ich mich besonders.
Er gab mir das Gefühl besonders zu sein.

Ich wusste nicht wie Nathan King es geschafft hatte, aber er hatte sich heimlich in mein Herz geschlichen und war auf dem besten Weg es zu stehlen.

Wenn man vom Teufel spricht. Einem unverschämt heißen Teufel.

Da saß er, auf der Bank und Lächelte mich an. Augenblicklich wurde es warm in meiner Brust und ich lächelte automatisch zurück. Wie könnte ich auch nicht.

„Hey!"

„Hey!", langsam ließ ich mich neben ihn gleiten und stellte meine Tasche zwischen meine Füße.

„Ich hab dich heute morgen gar nicht mehr gesehen. Wo warst du denn?" Neugierig sah er mich an.

Mein Lächeln erstarb und meine gute Laune gleich mit.

Einen Moment war es still.

„Jonas, er war vor meinem Spind und da bin ich einfach schnell in die Klasse... ich- Ich..." schnell senkte ich den Kopf und biss mir auf der Innenseite meiner Wange rum. Eine blöde Angewohnheit.

Als ich zu Nate sah weil er einfach nichts darauf sagte, bekam ich gerade noch mit, wie er aufstand, seinen wütenden Blick über die Schüler Massen gleiten ließ und nach einem bestimmten Gesicht Ausschau hielt.

„Wo ist dieser Bastard?" seine Augen hatten sich stakt verdunkelt und seine Hände waren zu Fäusten geballt.

„Ich weiß es nicht.", flüsterte ich und kaute weiter auf meiner Wange.

Was wenn ich dann mal alleine war und er auftauchte? Oh Gott.

Nate der mir meine Panik wohl ansah, zog mich hoch und ruckartig in eine feste Umarmung. Er strich mir beruhigend über den Rücken während er mich einfach hielt.

„Was,"- ich schluckte schwer und ließ meine Arme einfach an meinen Seiten runter hängen. „Was wenn ich mal irgendwo alleine bin und- und er dann auch da ist?"

Meine Augen brannten aber weinen würde ich jetzt nicht. Ich war zwar momentan in einem labilen Zustand aber meinen Stolz hatte ich nicht verloren.

Natürlich hatte ich Angst. Große Angst sogar und wahrscheinlich übertrieb ich gerade aber diese Ungewissheit und der emotionale Stress machte mich kaputt.

„Shhht. Er wird dir nichts tun Hanna."
Seine Stimme war dicht an meinem linken Ohr und sein gleichmäßiger Atem beruhigte mich.

„Wie kannst du dir da so sicher sein? Er hat es doch schon mal getan? Was hält ihn denn bitte davon ab?"

Ich war dankbar dass Nate versuchte mich zu beruhigen oder zu trösten, wie auch immer, aber ich hatte doch recht. Mittlerweile war meine Stimme nicht mehr panisch sondern einfach erschöpft.

„Ich Hanna. Sollte es dieser Wichser nur einmal wagen dir etwas anzutun oder dich auch nur anzugucken, hat er die längste Zeit unter den Lebenden verbracht."

Nate's Griff war fester geworden und nun umarmte ich ihn zurück.

„Aber wieso? Wieso hilfst du mir? Warum beschützt du mich?"

„Weil du mir wichtig bist.
Ich mag dich Hanna."

Mein Atem setzte aus.

„Ich glaub ich mag dich auch."

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Ich weiß nicht was ich hierhin schreiben soll🌚

Aber jetzt ist's endlich ausgesprochen. Sie mögen sich ja doch! XD

One kissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt