Hermines P.o.V., Zaubertranklabor 2, 5. September 1998
"Sie sollte gleich da sein, Draco.", sage Ich. Er will Harry wirklich helfen. Und gleichzeitig herausfinden, ob Ginny wirklich für ihn Gefühle hat. Ihre Antwort auf sein Memo, reicht mir als Antwort.
"Wie abgesprochen. Ich verwickel sie erstmal in ein Gespräch und versuche mich ihr zu nähern. Dann lästern wir etwas über dich und Harry. Und dann kommst du und erlöst mich?", fragt er aufgeregt.
Ich lächel und nicke. "Genau. Du wirst das sicher großartig hinbekommen.", sage Ich und küsse ihn. Ich werde mich in unsere Vorratskammer aufhalten und dem Gespräch folgen.
"Ich weiß wirklich nicht, ob Ich das als Beleidigung oder Kompliment werten soll.", sagt er.
"Kompliment. Eindeutig. Wie sollte Ich einen perfekten Menschen wie dich denn Beleidigen können?"
"Ich werde gleich über dich und deinen besten Freund lästern müssen. Und du bist wirklich perfekt. Ich erinnere mich an eine Person, die mich gehasst hat. Und mich ständig beleidigt hat."
"Weil du mich beleidigt hasst. Lassen wir es." Ich küsse ihn. "Du schaffst das."
Damit gehe Ich in unsere Vorratskammer. Die Tür lasse Ich etwas offen, damit Ich alles verstehen kann. Keine Sekunde zu spät! Ginny kommt just in dem Moment, in dem Ich die Tür zur Vorratskammer fast schließe.
"Draco!", sagt sie in einem Ton, den sie bisher nur bei Harry angewandt hatte.
"Hallo Ginny.", sagt Draco. Von seiner nervösen Art von gerade eben, ist nichts mehr zu spüren.
"Du wolltest mich sprechen?"
"Ja, genau. Ich habe deinen Zaubertrank gestern Abend kontrolliert, er ist ja jetzt erst richtig fertig, und Ich musste feststellen, dass dein Trank perfekt war." Eine glatte Lüge. Draco und Ich haben ihn gestern Abend noch kontrolliert, und er hat zwar die gewünschte Farbe gehabt, aber war etwas zu schwach. Trotzdem ein guter Trank.
"Wirklich?", fragt sie strahlend.
"Ja. Er war wirklich perfekt.", sagt Draco und schenkt ihr ein Lächeln. Sie fällt ihm um den Hals. Ich balle meine Hände zu Fäusten. Draco legt seine Hände unbeholfen auf ihren Rücken.
Ginny löst sich, nach einer gefüllten Ewigkeit, von meinem Freund.
"Wo warst du heute beim Frühstück? Hermine war auch nicht da.", fragt sie ihn. Wir haben es also richtig gemacht, nicht zum Frühstück zu gehen. Draco hat jetzt die perfekte Gelegenheit über mich herzuziehen.
Er atmet einmal tief durch. "Hermine und Ich haben uns gestritten.", sagt er leise. Er macht das wirklich perfekt!
"Über was?", fragt Ginny unsicher.
"Über unseren Unterricht gemeinsam. Sie meint, Ich rede viel mehr als sie.", meint Draco. Er klingt ziemlich aufgebracht.
"Du? Nein! Hermine redet viel mehr als du. Du solltest wirklich mehr unterrichten, in diesen Gemeinschaftsstunden von euch beiden. In Alte Runen machst du das viel besser als Hermine in Muggelkunde. Viel besser." Langsam sind sie beim Thema. Sie geht ein wenig auf Draco zu.
"Denkst du wirklich?", fragt er unsicher. Sie nimmt seine Hände.
"Natürlich denke Ich das.", sagt sie sanft. So war Ginny schon immer! Sie hat das aber wirklich drauf. Das muss man ihr lassen.
Draco fasst sich wieder. "Was wird das hier?", fragt er mit Unsicherheit in der Stimme.
"Das weißt du doch. Wofür hast du mich sonst herbestellt?"
Draco, der zu der Vorratskammer steht, sieht mich geschockt an.
"Ich habe dich wegen dem Trank herbestellt."
"Oh nein. Das hast du nicht." Sie legt eine ihrer Hand auf Dracos Hinterkopf und zieht ihn zu sich runter. Sie küsst ihn!
"Was soll das, Ginny?!", rufe Ich empört. Bis zuletzt hatte Ich noch einen Funken Hoffnung, dass Ich mich täusche. Das Ich mich in den ganzen Hinweisen täusche.
Sie dreht sich erschrocken um. "Hermine?", haucht sie leise.
"Ja. Ich! Lass ihn los, Ginny!", sage Ich erstaunlich ruhig. Ich weiß nicht, wo Ich die Ruhe plötzlich herhabe.
"Es tut mir leid. Es tut mir wirklich leid.", sagt sie zu uns. Sie lässt Draco los. Er kommt zu mir.
"Was soll das, Ginny? Was ist mit Harry? Ich dachte, du liebst ihn?", werfe Ich ihr vor.
"Nicht mehr. Es tut mir leid.", sagt sie leicht zitternd.
"Liebst du mich?", fragt Draco direkt.
"Ja. Aber nicht nur Ich.", den letzten Satz murmelt sie voller Abscheu.
"Wie, nicht nur du? Wer noch?", frage Ich sie.
Sie hat nicht erwartet, dass wir es gehört haben. Oder dass sie es wirklich gesagt hat.
Sie überlegt einen Moment. "Du. Du liebst Draco." Sie scheint mit der Antwort zufrieden.
"Und wer noch?", fragt Draco neugierig.
"Niemand weiter.", sagt sie schnell nach Dracos Frage. Zu schnell.
"Draco, lass uns bitte allein. Ich glaube nicht, dass dein Ego sowas verträgt. Ich möchte allein mit Ginny reden.", sage Ich zu ihn. Wir umarmen uns. "Geh zu Harry." Ich spüre wie er nickt.
Er geht zum Kamin. Ginny und Ich folgen seiner Bewegung. Er nimmt Flohpulver. Flüstert seinen Wunschort, meine Wohnung, und verschwindet in den grünen Flammen.
Einige Zeit sagt weder Ginny noch Ich etwas.
"Du bist immer noch meine beste Freundin, Ginny.", sage Ich. Sie schaut auf ihre Füße.
"Wirklich?", haucht sie leise. Ich gehe zu ihr. Sie weint.
"Ja. Ich kann es nachvollziehen. Draco ist toll.", sage Ich sanft. Klinge vielleicht trotzdem etwas schroff.
"Er ist wirklich süß.", sagt Ginny leise. Ich ziehe sie in eine Umarmung. Gehe auf ihre Bemerkung nicht weiter ein.
"Was sollte das gestern mit Harry?", frage Ich sie nach einigen Augenblicken.
"Das tut mir wirklich leid. Ich hätte ihn nicht einfach so anfeinden sollen. Doch Ich habe es nicht mehr ausgehalten."
"Dass er ständig bei uns ist?"
"Dass er standig bei ihm ist."
"Bei Draco?", frage Ich irritiert.
"Ja."
"Also bist du eifersüchtig auf Harry, weil er dauernd Zeit mit Draco verbringt. Du bist eifersüchtig, weil du Draco liebst?"
"Ich bin eifersüchtig weil Draco Harry vorzieht. Und dich auch. Ich bin eifersüchtig auf dich, weil du Draco vorziehst. Und Harry auch. Ich bin eifersüchtig auf Harry, weil er dich vorzieht. Und Draco auch.", sagt Ginny leise. Es dauerd einen Moment bis bei mir der Groschen fällt.
"Meinst du-"
Sie unterbricht mich. "Ja. Genau so." Sie spricht wieder mit fester Stimme.
Ich muss unbedingt los! "Ginny, die Tür ist offen. Tut mir leid, aber Ich muss dringend gehen. Wir sprechen uns noch, okay?"
"Okay. Ich schreib dir mal.", meint sie niedergeschlagen und macht sich auf den Weg. Ich sehe noch, wie sie aus der Tür geht und sie schließt. Das nächste was Ich sehe, sind Draco und Harry. Harry weint. Draco tröstet ihn. Ich stehe einfach nur da. Bin gerührt von dieser Szene. Harry, Gryffindor, der Auserwählte, Kopf des Goldenen Trios, wird von Draco, ehemaliger Todesser, Slytherin, ehemaliger Vorsitzender des Anti-Potter-Fanclubs, getröstet.
"Du bist mein bester Freund. Ich will dich nicht verlieren.", sagt Draco. Diese Worte an Harry gerichtet... Das habe Ich mir nie ertäumen können. "Nichts wird sich ändern. Wirklich nichts."
"Danke.", sagt Harry weinend. Ich habe Harry oft weinen gesehen, habe ihn auch genauso oft getröstet, aber so wie jetzt war es nie.
"Ich will wirklich nicht, dass sich etwas ändert. Du bedeutest mir wirklich viel, Harry."
"Du mir auch."
Ich weiß nicht, was Ich machen soll. Soll Ich die beiden stören oder einfach versuchen lautlos zu gehen.
"Ich werde es niemanden, wirklich niemanden, erzählen. Nichtmal Hermine.", verspricht Draco seinem ehemaligen Erzfeind.
Ich sehe meine Chance. "Das wird nicht nötig sein.", sage Ich betont sanft.
Harry und Draco drehen sich ruckartig zu mir. Beide sehen leicht geschockt aus. Harry hat seine Brille abgenommen.
"Ich weiß bescheid. Ginny hat es mir nicht gesagt. Nicht direkt. Sei ihr nicht böse, Harry." Ich gehe auf die Beiden zu und strecke meine Arme nach beiden aus. Beide flüchten sich in meine Arme. Wir umarmen einander. Für Draco muss es auch ein kleiner Schock gewesen sein, er hat es aber akzeptiert, dass es so ist. Daran ist jetzt nichts mehr zu ändern.
"Ich liebe euch beide.", sage Ich leise.
"Ich euch auch.", sagt Draco.
Harry kann nichts sagen. Er weint. Er weint wie noch nie.
Nach einiger Zeit lösen wir uns voneinander. Harrys Augen sind extrem rot.
"Was hat Ginny gesagt?", fragt Harry. Er sitzt neben Draco auf der, wiederverwandelten, Couch.
"Sie hat gesagt, dass sie es nicht mehr ausgehalten hat, dass du mich und Draco ihr vorziehst. Habt ihr... naja, habt ihr darüber gesprochen?", frage Ich zögerlich.
"Ja. Noch im Fuchsbau. Sie hat gemerkt, dass sich was verändert hat. Sie hat alles versucht, meine Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Hat nicht geklappt. Und hier in Hogwarts hat sie es endgültig realisiert. Alles."
"Oh Harry...", hauche Ich leise.
"Ihr sagt es doch keinem, oder? Ihr sagt doch keinem, dass Ich... naja... dass Ich schwul bin, oder?"
"Niemals."
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Der Sohn Sirius'
FanfictionFortsetzung von "Dramione-Warum?". Diese bitte unbedingt davor lesen. Hermine und Draco sind zusammen glücklich in Hogwarts. Sie werden akzeptiert, haben aber weiterhin einige Probleme mit Ron. Harry steht zwischen den Fronten. Soll er eine Partei e...