33-RON

474 39 9
                                    

Harrys P.o.V., Hogwarts

Ich muss mit Ron reden! Ich muss einfach. Es lässt sich nicht mehr aufschieben. Draco und Hermine sind bei sich. Adam ist auch noch da. Ich hielt es nicht mehr länger aus.
"Harry!", ruft mir eine Stimme hinterher, die mir vertraut ist. Luna.
"Ich habe keine Zeit, Luna. Dann vielleicht, in Ordnung?", frage Ich hastig, drehe mich nicht mal um.
"Harry. Wir wollen mit dir reden.", meldet sich eine dunkle Stimme zu Wort.
Ich bleibe stehen und drehe mich zu den beiden um. "Luna, Blaise... Ich wollte mit Ron reden."
"Und genau darum geht es auch!", sagt Luna. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Über deinen... Unfall. Über seine Reaktion. Und die von Draco. Und die von Hermine. Und wie die alle zusammenspielen."
"Macht es kurz. Ich bin wirklich in Eile."
"Du kommst mit. Ich möchte es nicht hier klären.", meint Luna streng. Sie dreht sich um. Blaise, der ihre Hand hält, geht mit. Natürlich.
"Wo ist eigentlich euer Turm?", frage Ich. Etwas genervt vielleicht.
"Wir sind schon da. Es ist kein Turm. Nicht mehr. Draco und Hermine haben diese Wohnung hier neu erschaffen.", antwortet Blaise.
Wir stehen vor einem Gemälde, was mir nie wirklich auffiel. Es ist ein Bild von den vier Gründern.
"Excalibur!", sagt Luna mit einer Strenge, die Ich bei ihr noch nie wirklich wahrnahm. Sie hat sich verändert, nicht negativ, aber auch nicht positiv. Sie ist immer noch Luna, die etwas verträumt ist. Jetzt hat sie aber eine Strenge Seite an ihr, die ihr wirklich gut steht.
Ich folge den beiden in ihre Gemächer.
"Setz dich ruhig, Harry." Ich setze mich. Luna und Blaise setzen sich mir gegenüber.
"Ihr wolltet reden?"
"Über deinen Unfall. Genau. Nachdem du bewusstlos geworden bist, sind Draco und Hermine direkt zu dir hingeeilt. Mine wies Ginny an, Madam Pomfrey zu holen. Das tat sie auch." Luna macht eine kurze Pause.
"Und Draco hat mir aufgegeben, Professor McGonagall und Adam zu holen. Er hat geschrien. Er wollte dich unbedingt retten, Harry. Er wollte dir helfen. Auch wenn es dir bestimmt nicht auffällt, Harry, in den letzten Monaten, habe Ich dich mehr als schätzen gelernt. Du bist mir ein Freund geworden, von dem Ich nie geträumt habe. Ich bin losgerannt. Du bedeutest Draco wirklich viel."
"Ich bin zu euch gegangen, habe versucht, deinen Herzschlag zu spüren. Er war da. Als Ich das Draco und Mine sagte, war Ich mir sicher, dass Draco es gehört hat. Mine aber nicht. Ich habe mich um sie gekümmert. Draco beendete die Stunde. Er sagte, es sollen alle gehen. Nachdem Ich es wiederholte, sind sie auch alle gegangen. Außer Ron alle.", erzählt Luna.
"Und?", frage Ich sie.
"Ron sagte ganz ruhig, als würde es ihm nichts ausmachen, Hermine. Ich kann mich noch genau daran erinnern was Draco sagte. So habe Ich ihn noch nie erlebt. Harry, Ich kenne ihn schon mein ganzes Leben."
Ich hänge an ihren Lippen. Luna hat schon immer die Fähigkeit besessen, dass ihr alle zuhören. Damals wurde sie nur nie ernst genommen.
"Was sagte er?"
"Das wollen wir dir zeigen, Harry. Ich habe ein Denkarium und Luna die Erinnerung. Komm.", sagt Blaise erstaunlich sanft. Er steht auf. Wir folgen ihn. Sein Denkarium steht erstaunlich offen da. Er drückt mir eine Phiole in die Hand. "Du weißt wie es geht?" Ich nicke.

Ich sehe mich vom Stuhl fallen. Es muss ziemlich wehgetan haben, Ich habe nichts gespürt.
"Harry!", schreit Draco. Sofort stürzen sich Hermine und Draco auf meinen leblosen Körper.
"Hol sofort Madam Pomfrey, Ginny. SOFORT!", schreit Hermine.
"Hole Professor McGonagall, Blaise. Und Adam auch!", schreit Draco. Ich kann ihm direkt ins Gesicht schauen. Er ist kreidebleich. Und voller Trauer.
Hermine weint. Sie legt eine Hand auf meinen Arm. Sie kann sich nicht beherrschen, zittert wie verrückt. Luna kommt zu ihr. Langsam und sanft legt sie ihre Hand auf meine Brust.
"Er lebt.", sagt sie leise. Sie bückt sich zu Hermine. "Hermine, er lebt."
Draco steht auf. "Raus. Die Stunde ist beendet.", er spricht nicht sonderlich laut. Keiner rührt sich.
"Ihr habt gehört, was Draco gesagt habt. Raus!", sagt Luna aufgebracht. Auf sie hören sie.
Draco bückt sich zu Hermine und Luna.
"Hermine...", sagt Ron. Er klingt wirklich ganz ruhig.
"Raus.", sagt Draco beherrscht. Ron bleibt stehen, rührt sich nicht vom Fleck. "RAUS! DU HAST HIER NICHTS MEHR ZU SUCHEN! ICH HABE GESAGT RAUS! VERSCHWINDE GEFÄLLIGST!" Draco schreit. Seine Augen füllen sich mit Tränen.
Ron geht. Keine zwei Sekunden kommen auch schon Ginny mit Madam Pomfrey. Dicht gefolgt von Blaise mit Professor McGonagall und Adam.
"Er hat es in die Augen bekommen.", sagt Luna zu Madam Pomfrey. Sie gibt meinem Körper irgendeinen Trank.
"Was...", fängt McGonagall an. Sie unterbricht sich aber. Mein Blick ruht auf Draco. Er weint. Ihm laufen die Tränen über sein Gesicht. Das ist das zweite Mal, dass Ich Draco weinen sehe. Das erste Mal ist seine Mum gestorben... Adam geht zu ihm. Draco ruft ihn still, mit nur einer Geste, zu sich. Sie umarmen sich. Hermine kommt auch dazu.
"Er lebt.", sagt Madam Pomfrey. "Er wird es auch überleben. Sonst hätte schon längst ein Herzstillstand stattgefunden." Ich höre einige Menschen erleichtert ausatmen. Weder Hermine, noch Draco, noch Adam ist es. Adam löst sich von Draco. Er macht für Hermine Platz.
Draco sagt immer und immer wieder etwas. Ich verstehe es nicht.
"Er muss sofort auf die Krankenstation.", höre Ich Madam Pomfrey sagen.
"Ihr kommt mit. Ihr alle.", sagt die Schulleiterin. "Ich lasse euer Unterricht vertreten. Und ihr seit vom Unterricht freigestellt." Madam Pomfrey hat eine Trage beschworen und trägt mich mit ihrem Zauberstab zum Krankenflügel. Professor McGonagall geht hinterher. Alle folgen ihr. Luna ist bei mir.
"Ich erwarte euch beide in meinem Büro, wenn ihr bereit seid, in Ordnung? Ich mache euch keinen Vorwurf. Ich werde euren Unterricht vertreten lassen. Wenn es nötig ist, mach Ich auch selber Unterricht. Bleibt bei ihm.", damit geht die Schulleiterin.
Blaise hat sich neben Luna gesetzt. Er redet mit ihr. Beide stehen auf. Mein Blick ist immer noch bei Draco, der noch immer weint.
"Wir werden euch mal allein mit ihm lassen.", meint Blaise. Er fasst Ginny an die Schulter, als Zeichen, dass sie auch gehen sollte. Sie gehen und diese Erinnerung ist vorbei.

"Verstehst du jetzt Dracos Reaktion?", fragt mich Luna eindringlich. Er wollte mich beschützen...
"Ja.", sage Ich mit schwacher Stimme.
"Weasley wollte bei dir bleiben, das steht außer Frage. Aber Draco und Luna haben gesagt, alle sollen gehen. Und nach dieser Vorgeschichte, ist es doch kein Wunder, das Draco so reagiert... Und er hat wirklich seit dem kein Wort mehr mit dir gesprochen?", fragt Blaise.
"Nein."
"Dann solltest du  jetzt mit ihm reden, Harry! Versuche es zumindest, dass er und Draco Frieden schließen. Versuche es zumindest.", versucht Luna auf mich einzureden.
"Ich versuche es. Kann Ich jetzt gehen?"
"Ja. Natürlich, Harry.", sagt Luna.

Zeitsprung

"Ron! Ron, wir müssen reden.", sage Ich zu ihm, nachdem Ich ihn nach einer Ewigkeit endlich gefunden habe.
"Weswegen?", fragt er distanziert.
"Wegen uns. Wegen dir. Wegen mir. Wegen Hermine. Und wegen-"
"Wegen eurem ach so tollen Draco?", fragt er spottend.
"Ron, Ich weiß, was passiert ist. Ich habe es gesehen. Luna und Blaise haben es mir gezeigt. Versuche ihn zu verstehen."
"Was soll Ich da verstehen? Er hasst mich. Und er hasst auch dich und Hermine und alle anderen. Er spielt doch nur etwas vor!"
"Ron, was willst du mir damit sagen?"
"Dass du dich entscheiden musst.", sagt er trocken.
"Was?!"
"Entscheide dich!"
"Ich werde mich nicht zwischen euch beiden entscheiden, Ronald!"
"Das hast du schon längst. Ich kenne dich nicht mehr, Harry. Du stellst dich auf die Seite des Feindes-"
Ich unterbreche ihn. "Des Feindes?! Hast du den gar nichts gelernt, Ron? Er hat sich auf unsere Seite gestellt! Er hat sich uns angeschlossen. Er ist nicht der Feind. Er stand unter einem Fluch!"
"Dann kämpfen wir gegeneinander und dann? Dann entscheidest du dich für ihn. Für den Feind.", fährt er unberührt fort.
"Weißt du was? Du hast Recht! Ich habe mich entschieden. Schon lange. Seit dem Tag, an dem du uns angegriffen hast. Ich kenne dich nicht mehr! Du hast dich geändert! Seit Ich die Briefe gesehen habe, die du an George geschickt hast, dachte Ich, wir können wieder Freunde werden. Ich habe mich wohl getäuscht. Ich will nichts mehr mit dir zutun haben!", sage Ich erstaunlich ruhig. Ronald starrt mir bloß in die Augen.
"Gut." Er macht auf dem Absatz kehrt.

Der Sohn Sirius'Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt