Kapitel 02

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Wenn ich jetzt sagen würde, dass mich Lukes Worte zu dem Mädchen nicht interessiert haben, dann würde ich lügen. Er weiß es. Er hat gesehen wie schwach ich bin. Wieso musste gerade er an meinem Zimmer vorbei gehen?

Ich zupfe an dem verband rum und gucke wie in Trance aus dem Fenster. Calum hatte die Idee das wir was Essen gehen sollten, mittlerweile haben wir ungefähr 15 Uhr. Luke guckt mich den ganzen Tag schon an, doch ich weiche seinen Blicken aus und gucke stattdessen auf den Boden. Draußen scheint die Sonne und ich bekomme nur ganz neben bei mit das Michael anfängt mit mir zu reden.

„Und im Hotel Strippte sie dann für mich und gab mir Pillen die meinen Sperma grün färben sollte.“

Geschockt schießt mein Kopf zu Michael, der gegenüber von mir sitzt, und entsetzt gucke ich ihn an.

„Na endlich. Wir haben deine Aufmerksamkeit. Wir sind keine Fans das heißt du musst uns auch nicht ignorieren.“, Michael fängt an zu lachen und Calum steigt mit ein.

Immer noch geschockt gucke ich zu Luke, der schräg gegennüber von mir sitzt, und als einziger von den drein nicht lacht sondern mich nur mit einem ernsten Blick mustert. Ich wende meinen Blick von ihm und schaue wieder zu Michael.

„Hm, was ist denn?“, frage ich.

„Ich habe gefragt ob alles ok bei dir ist.“, wiederholt Michael und beruhigt sich langsam.

Ich blicke zu Luke nur um danach sofort wieder meinen Blick abzuwenden. Ich nicke und antworte: „Ja...ja, alles in Ordnung.“, gespielt grinse ich.

„Hey, Ashton.“, Calum stupst mich von der Seite an.

Ich wende meinen blick zu ihm und frage: „Ja?“

„Das hattest du gestern noch nicht, was ist da passiert?“, ich folge seinem Blick der direkt auf meinen Arm mit dem verband hindeutet.

„Uhm...ich“, stottre ich und gucke auf meine Hosentasche, ich ziehe mein Handy raus und gucke auf den Display, „Sorry meine Mutter.“, lüge ich und stehe auf.

Ich spüre wie die verwirrten Blicke auf meinen Rücken ruhen bis ich endlich die Tür erreiche und raus spurte. Mein Handy stecke ich zurück in meine Hosentasche. Meine Mutter hat natürlich nicht angerufen. Schade eigentlich. Ich würde echt gerne mit wen reden.

Ich laufe an der Straße entlang und setze mich auf eine Parkbank, ziehe meine Beine an meinen Körper und schlängel meine Arme darum. Einige Minuten saß ich dort, guckte schweigend auf die Landschaft, bis ich eine Stimme höre: „Das war nichts so schlau.“

Mein Kopf dreht sich zur Seite, meine Augen mustern die Person von den Schuhen bis zu den Augen. Bis zu seinen Augen, Lukes.

Ich zucke mit den Schultern, „Ist doch egal.“

„Findest du nicht das du mal darü-“

„Nein.“, unterbreche ich ihn und merke wie er sich neben mich setzt.

„Du kannst doch mit mir reden.“, sagt er und ich schüttle den Kopf.

„Warum? Egal was es ist du kannst mit allem zu m-“

„Nein.“, wiederhole ich wieder und stehe auf.

„Ashton du musst darüber reden.“

„Muss ich nicht.“, antworte ich protzig und gehe den Weg langsam zurück.

„Lauf doch nicht vor deinen Problemen weg!“, schreit er mir hinter her.

Ich drehe mich zu ihm um, er ist aufgestanden und guckt mir hinterher. Ich zucke mit den Schultern, „Ich laufe nicht vor meinen Problemen weg.“

Es wundert mich das niemand hier ist. Ich drehe mich erneut um und laufe weiter.

„Stimmt!“, schreit er und macht eine Pause, „Du ritzt sie dir ja weg!“

Ich bleibe ruckartig stehen. Wieso sagt er das? Ich wollte das nicht. Ich hatte die Kontrolle über meinen Körper doch gar nicht. Mit dem Blick nach unten sehe ich über meine Schulter nach hinten zu Luke.

„Ich will doch nur verstehen warum du das gemacht hast.“, redet er sanft weiter.

Ich kann ihm den Grund nicht sagen. Er wird mich meiden.

„Ashton...ich will doch nur das du mit mir redest.“, er legt leicht seine Handfläche auf meine Schulter.

Ich öffne meinen Mund, will sagen warum ich das getan habe. Doch in dem Moment höre ich eine weibliche Stimme rufen: „Roxy, bleib hier!“

Ein kleines Mädchen kommt auf uns zu gelaufen und versteckt sich hinter Lukes Beinen. Ich schätze mal das die kleine 2-3 Jahre ist. Luke und ich tauschen verwirrte Blicke mit einander bis wir wieder die weibliche Stimme hören die nach jemanden namens Roxy ruft. Das kleine Kind lacht nur und ein braun haariges Mädchen rennt um die Ecke.

„Roxy!“, in ihrer Stimme kann man Verzweiflung raus hören.

„Meinst du das kleine Mädchen?“, fragt Luke und hält die Hand des kleinen Mädchens.

Die braun haarige dreht sich zu uns und in ihren Augen fangen an zu Strahlen.

„Oh mein Gott, danke!“, sie läuft zu uns und nimmt das Mädchen auf den Arm, die nur lacht.

„Kein Problem.“, antwortet Luke.

Die Brünette guckt uns an und in dem Moment weiten sich ihre Augen und ein fettes Grinsen bildet sich auf ihren Lippen.

„Wenn das ein Traum ist, will ich gerade gar nicht mehr aufwachen.“, sagt sie und guckt Luke mit weiten Augen an, der den Blick mit einem lächeln erwidert.

Ich verdrehe die Augen. Warum guckt Luke sie so an?

„Wir müssen weiter Luke.“, drängle ich und ziehe an seinem Unterarm.

„Warte.“, sagt er wendet seinen Blick ganz kurz von dem Mädchen und fragt dann: „Willst du ein Autogramm?“

„Gerne, aber ich habe nichts zu schreiben.“

„Das ist nicht schlimm. Gib mir dein Handy. Das holen wir nach.“

Kann er nicht schneller reden oder- warte...er hat gesagt, Gib mir dein Handy? Konnte er ihr nicht nur ein Foto anbieten?

Sie holt ihr Handy raus und gibt es Luke. Er tippt irgendwas ein. Warum sage ich irgendwas? Natürlich ist es seine Handynummer.

„Wie heißt du?“, fragt Luke und ich habe das gefühl das er gar nicht mehr mitkommen will.

„Becca.“, grinst sie und nimmt ihr Handy entgegen.

Ich fühle mich, als hätte mir einer in mein Herz geschossen. Er guckt sie so verliebt an. Ich lasse seinen Ärmel los und gehe einfach.

„Ashton warte!“, ruft mir Luke hinter her, doch ich laufe einfach gerade Wegs in ein Abenteuer voller Gefühlschaose hinein.

Warum gibt er dem Fan seine Nummer?

Ich spüre wie sich meine Augen anfangen mit Tränen zu füllen.

„Ashton, wir müssen noch etwas klären.“, ruft er weiter.

„Es gibt nichts zu klären.“, antworte ich.

Warum tut er das? Warum tut er mir das an? Warum hat er dem Fan -tut mir Leid- Becca seine Nummer gegeben? Warum, warum, warum!

Eine Träne läuft mir über die Wange. Luke hält mich an der Schulter und dreht mich zu ihn um.

Er guckt als hätte er mich noch nie heulen gesehen, „Ashton..“, murmelt er und wir gucken uns gegenseitig in die Augen.

Diesmal ist es nicht er, der in meinen Augen seine Antwort auf seine Fragen sucht. Nein. Diesmal bin ich es der mit glasigen Augen in Lukes guckt und auf eine Antwort auf alle unbeantworteten Fragen hofft.

fake » lashtonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt