Kapitel 07

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Wir sitzen alle im Auto und ich fahre. Michael neben mir, Luke hinter mir und Calum daneben. Wir kommen gerade aus dem Studio. Heute war es wirklich komisch, Luke hat sich öfter versungen als sonst und ich verpasste ständig meinen Einsatz. Wie soll ich denn bitte spielen wenn ich daran denke was gestern passiert sein könnte? Es herrscht eine unangenehme stille. Keiner hat bis jetzt im Auto etwas gesagt. Ich zweifle daran das sich überhaupt jemand gerührt hat.

Ich fahre in die Straße rein und parke. Keiner macht auch nur eine Anstalt das er aufstehen möchte, also ziehe ich den Schlüssel raus und öffne die Tür.

„Ich würde jetzt gerne das Auto abschließen und ich habe kein Problem damit euch mit einzusperren.“, unterbreche ich die stille.

Alle drei gucken mich an und steigen dann aus. Als alle das Auto verlassen haben schließe ich es ab. Wir betreten das Haus und ich laufe sofort in mein Zimmer. Ich habe jedoch nicht allzu lang meine ruhe denn sofort danach klopft es an meiner Tür.

„Können wir reden?“, Lukes stimme.

Ich antworte nicht, sondern lege mich einfach nur in mein Bett und schaue zur decke. Die Tür geht auf und Lukes Schritte kommen näher. Er setzt sich langsam auf den Rand des Bettes und sieht mich an. Ich halte meinen Blick weiterhin zur decke.

„Ashton?“, fragt er.

„Was willst du?“

„Ich wollte mit dir über gestern reden.“

„Was habe ich bitte gemacht das du so abweisend zu mir bist?“, ich stütze mich an meinen Armen ab und gucke ihm in die Augen.

„Nichts...es war nur komisch vor dir zu stehen.“

„Weil du mich nackt gesehen hast?“

„Qutasch.“, er schüttelt den Kopf.

„Was denn? Habe ich irgendwas gemacht?“

Er antwortet nicht. Verdammt, ich habe irgendwas gemacht.

„Also..du wolltest.. Glaube ich.“

„Okay.“, ich nicke und schaue zu meinem Schreibtisch der direkt am Ende des Bettes steht.

„Weißt du noch..an dem Tag, an dem du dich geritzt hast?“, er macht eine Pause und sieht mich an, „Hast du das gemacht weil du verliebt bist?“

Seine Frage bringt mich dazu die Luft anzuhalten. Ich gucke mit großen Augen zu ihm. Soll ich es ihm sagen?

„Es tut mir Leid.“, sagt er und lächelt mich leicht an.

Weiß er warum ich es gemacht habe? Wenn ja, woher? Ich habe es niemanden erzählt.

„Was tut dir Leid?“

„Einfach alles.“, er guckt auf seine Hände und lacht.

„Warum lachst du?“, er hebt seinen Kopf und ich sehe seine Augen funkeln.

„Ich wusste gar nicht das du meine Lippen so magst.“

Ich halte die Luft erneut an und werde rot, „W-was..deine Lippen?“, ich lache nervös.

„Ja, das hast du mir gestern gesagt.“, er grinst, „Als ich dich in der Bar gefunden habe.“, fügt er hinzu.

Mein gefälschtes lächeln verschwindet, „Warum...s-sollte ich das g-gesagt haben?“

Luke zuckt mit den Schultern, „Ich dachte eher das du das Mädchen küssen willst, deswegen du dich geritzt hast.“

„Was?“

„Komm schon. Du hast dich doch nicht ohne Grund geritzt. Wer ist sie, oder heißt sie?“

„Wenn es eine sie geben würde, würde ich es dir sagen.“

„Was willst du damit sagen?“, Lukes grinsen verschwindet.

„Ich..“, fange ich an doch stoppe mich selber.

Soll ich es ihm sagen? Soll ich ihm sagen das ich nicht auf Frauen stehe? Wird er mich meiden? Wird er es weiter sagen? Ich habe mich in letzter Zeit damit abgefasst das ich schwul bin, auch wenn sich das etwas komisch anhört.

„Ich stehe nicht...auf...Frauen.“, ich lenke meinen Kopf zum Fenster, um ihm nicht in die Augen zu sehen und kneife sie zu.

Ich hab es ihm wirklich gesagt. Er antwortet nicht. Warum sagt er nichts? Ich fühle wie mir Tränen hoch kommen. Muss ich jetzt weinen, nur weil er nicht antwortet? Langsam öffne ich meine Augen wieder.

„Uhm.“, höre ich und mehr auch nicht.

„Du kannst jetzt gehen.“, ich lege mich wieder hin und drehe meinen Rücken zu Luke.

„Ich finde das nicht Schlimm Ash-“

„Ich sagte, du kannst gehen.“, unterbreche ich ihn.

„Wer weiß es noch?“, er ignoriert völlig meine Aussagen.

„Nur du.“, ich wische mir die Tränen weg.

„Ashton.“, er legt seine Hand auf meinen Arm.

„Was?“, schniefe ich.

„Sieh mich an.“

Ich setze mich aufrecht hin und reibe mit meinen Händen nochmal durch das Gesicht.

„Keiner wird dich deswegen Verurteilen.“, sagt er hoffnungsvoll.

Luke zieht vorsichtig meinen Oberkörper zu sich und legte seine Arme um mich. Ich erwidere die Umarmung und lege meinen Kopf auf seine Schulter. Es erinnert mich an den Tag an dem er sich entschuldigt hat.

„Du sagtest ich sei Wundervoll.“, murmelt Luke.

„Bist du auch.“, ich drücke ihn noch fester.

„Luke?“

„Mhm?“

„Liebst du Becca?“, ich überlege ob es richtig war zu Fragen, aber ich muss es wissen.

„Weißt du, manches sollte man erstmals für sich behalten.“, antwortet er.

Das kann man keine Antwort nennen. Ist das nun ein ja oder ein nein? Kann er nicht mal direkt antworten?

Ich stoße ihn leicht weg um ihm in die Augen zu sehen.

„Du hast wunderschöne Augen.“, flüster ich.

„Du auch.“, er lächelt.

Ich lehne mich weiter nach vorne, schließe meine Augen und drücke meine Lippen auf seine. Jedoch schrecke ich sofort zurück und gucke in seine geschockten Augen.

„Verdammt.“, murmle ich und springe aus dem Bett.

Ich laufe gegen die Tür und stoße mir meinen Kopf. Ich schüttle meinen Kopf und öffne sie, laufe die Treppen hinunter und stoße mit Michael zusammen.

„Ashton, wir woll-“, fängt Michael an doch ich laufe einfach weiter an ihm vorbei.

„Ashton, wo willst du hin?“, ruft er mir hinter her.

Ich bleibe vor der Tür stehen und drehe mich um. Es kommt gerade jemand die Treppen hinunter. Luke. Ich gucke ihn verzweifelt an und wende dann meinen Blick ab. Ohne nur ein Wort zu sagen laufe ich durch die Tür nach draußen.

„Ashton!“, schreit Michael und ich sehe ihn in der Tür stehen.

Ich laufe so schnell ich kann irgendwohin. Weit weg von hier. Das hätte niemals passieren dürfen. Wieso bin ich so ein Idiot?

Ich laufe an der Straße entlang bis zu einer Sackgasse. Ich lasse mich an der Wand hinunter gleiten und verstecke mein Gesicht in meinen Händen. Wie kann man nur so dumm sein? Oder besser gesagt, wie kann ich nur so dumm sein? Ich spüre in meiner Hosentasche etwas vibrieren.

Luke. Ablehnen.

Ich will nicht mit ihm reden. Das ist so verrückt. Ich stehe auf und laufe weiter. Weiter bis mir die füße weh tun, bis ich weit weg genug von Luke bin. Meine Gefühle kann ich nicht beschreiben. Es fühlte sich aber so richtig an. Ich setze mich an einer Parkbank hin und Atme schwer.

I wish that I could wake up with amnesia. And forget about the stupid little things.

fake » lashtonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt