||14||Die Sache mit dem Vielleicht

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Robin|| In der letzten zwei Woche hatte ich einerseits das Gefühl, dass Charly mir aus dem weg ging, andererseits war ich einfach nur froh, dass es schien als würde sie endlich wieder zu sich finden. Sie verbrachte viel Zeit bei Angelo und wollte sogar wieder anfangen für ihn zu nähen. Ich hingegen verbrachte dafür umso mehr Zeit mit Niall. Wir schauten weiterhin gemeinsam Serien oder machten einen Filmabend. Er tauchte im Café auf, einfach um zu quatschen. Und wenn wir uns mal nicht sahen, telefonierten oder schrieben wir. Der Ire wurde zu einem ganz bedeutenden Teil in meinem Leben und ich genoss es einfach, ihn um mich zu haben. Ich fühlte mich wohl, wenn wir zusammen waren. Wenn ich es mir zu diesem Zeitpunkt eingestanden hätte, wäre mir schon viel früher klar geworden, dass ich den Freund meiner Schwester viel zu gern hatte.

Freitagabend holte Suza Charly ab, damit sie gemeinsam zu Melly fahren konnten und wollten eigentlich auch dort das Wochenende verbringen. „Bitte versuch wenigstens daran zu denken Harry morgen mal anzurufen. Schließlich ist er ein Freund von dir.“, bat sie, bevor sie sich auf dem Weg machte. Sie verdrehte die Augen und nickte. „Robin du hast es mir nun schon gefühlte tausend mal gesagt. Ich bin doch nicht senil.“,  entgegnete sie. „Tu es einfach. Er würde sich sicherlich darüber freuen.“ „Ja Mama und du hab morgen einfach mal ein bisschen Spaß. Es ist toll mit den anderen zu feiern.“ Ich runzelte die Stirn. Plötzlich wurde meine Schwester ganz Hektisch. „Ich muss auch los, wie kommst du nach Hause?“,  wollte sie von mir wissen, woraufhin ich mit den Schultern zuckte. „Niall hat doch ein süßes ziemlich gemütliches Gästezimmer, vielleicht Fragst du ihn einfach, dann bist zu zum einen nicht alleine und zum anderen brauchst du nicht mehr so weit alleine hier her fahren. Ich denke mal ein Taxi von Harrys Haus aus ist echt teuer. Schließlich wohnt er nicht gerade im City nähe.“, schlug sie vor umarmte mich und verschwand dann durch die Haustür.

Ziemlich überrascht und einfach nur fassungslos schaute ich meine Schwester hinterher. Woher wusste sie all die kleinen Dinge. Hatte Niall ihr erzählt, dass er ein Gästezimmer hatte? Dort war sie seit ihrem Unfall jedenfalls nicht. Und auch die Tatsache, dass sie so Kleinigkeiten über Harry wusste, wie und vor allem auch irgendwie wo er wohnte, machte mich ziemlich stutzig. Erinnerte sie sich gerade eben erst an diese kleinen Details und merkte es in ihrer Aufregung über die Geburtstagsfeier von Melly überhaupt nicht oder hatten Niall und die anderen ihr doch viel mehr erzählt, als ich wusste? Ich war ja nun auch nicht ständig dabei.

Ich grübelte einige Zeit drüber und war drauf und dran Charly anzurufen und nachzufragen oder Niall,  beschloss dann allerdings die Sache auf sich beruhen zu lassen und einfach nach dem Wochenende der Sache auf den Grund zu gehen. Stattdessen ging ich arbeiten und musste mir auch von Oli und Jace anhören, dass ich diesen Mathe Workshop doch machen sollte.

„Du kannst nicht immer auf deine Schwester aufpassen. Du musst auch einmal etwas für dich tun.“, gab Oli, der mittlerweile ein enger Freund war,  von sich. Wir hatten tierisch viel Spaß, wenn wir zusammen arbeiteten und auch in der Zeit in der ich Niall gerne mal aus dem Weg gegangen bin, hat er mir Asyl gewährt - auch wenn er es nicht ganz so verstand. „Oli hat recht. Deine Schwester verbringt die Wochenenden ohne dich. Sie geht mittlerweile wieder arbeiten, oder zumindest so etwas ähnliches. Sie kommt sicher mal sechs Wochen ohne dich klar.“, stimme Jace, zu dem ich auch ein relativ freundschaftliches Verhalten hatte. Die beiden waren total  unterschiedlich. Während man mit Oli immer relativ viel Spaß hat, er ziemlich gut darin schlechte Laune ganz schnell in guter umzuwandeln, kann man mit Jace immer und über alles reden, ganz egal wie ernst es ist.

„Wir haben noch ein Zimmer frei. Was hältst du davon wenn wir deine Schwester für die sechs Wochen einfach bei uns einquartieren.“, schlug Oli vor. Überrascht schaute ich ihn an. Mittlerweile kannte meine schwester die beiden zwar schon flüchtig, allerdings war ich mir ziemlich sicher, dass sie im Leben nicht zustimmen würde. „Ich weiß nicht.“ „Dein Zimmer wäre ja auch frei, wenn sie nicht in einer unbekannten Umgebung will, gehen wir beide auch zu ihr.“, gab Jace von sich und wusste anscheinend genau wo meine Bedenken waren. „Jungs das ist wirklich verdammt nett von euch, aber es ist ja nicht nur das ich Charly nicht alleine lassen will. Ich bin ziemlich spät dran mit der Zusage. Mein Professor hat mir zwar versprochen, dass er mir auf jeden Fall dort ein Platz organisieren kann, aber ich müsste mich um eine eigene Unterkunft kümmern. Wisst ihr eigentlich wie verdammt teuer so eine Ferienwohnung oder Zimmer dort ist? Ganz zu schweigen die beiden Flüge.“, hielt ich dagegen. Beide sahen sich erst an und nickten dann. „Wir haben gedacht, dass du das so sagst. Dafür haben wir uns auch etwas überlegt.“, ließ der blonde mich wissen. Skeptisch schaute ich zwischen den beiden hin und her und brachte letztendlich ein „ehrlich?” heraus. „Ja, wohnen könntest du bei meiner Schwester. Sie lebt in Tampa. Du müsstest keine Miete bezahlen.“, informierte mein Chef mich. „Okay….“ „Du hast Überstunden, statt dir diese auszuzahlen Zahlen wir den Hinflug und den Rückflug schenken wir dir zu Weihnachten und Geburtstag.“, setzte Jace nach. Ungläubig schaute ich sie an und zeigte ihnen einen Vogel. „Ihr seid doch echt bescheuert. Aber danke das ihr euch so viele Gedanken gemacht habt.“, beendete ich das Gespräch und machte mich wieder an die arbeit.

Confusing LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt