||27|| Die Sache Mit den Kompromissen

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Robin|| Ich kann nicht verhindern, dass ich seit wir hier sind mein grinsen einfach nicht mehr los werde. Niall ist echt unglaublich und macht definitiv keine halben Sachen. Als ich ihm damals den Rat gegeben habe, einfach sein Wissen über die Vorlieben eines Mädchen zu nutzen um es zu beeindrucken, hat er sich diesen Hinweis definitiv zu Herzen genommen und auch kein anderen Detail unserer damaligen Unterhaltung vergessen.

Wenn meine Stimmung durch Jonas, vor ein paar Stunden noch relativ unten im Keller war, hat Niall es dennoch relativ schnell geschafft mich auf andere Gedanken zu bringen. Schon allein unser Gespräch und ein paar Argumente seinerseits haben dafür gesorgt, dass ich mich nicht mehr ganz so blöd und naiv fühlte wie mein Exfreund mich zurück gelassen hatte.

Mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, dass meine Begleitung hundertprozentig recht hat und Jonas mir einfach weh tun wollte. Vielleicht hatte er auch vor mich einfach nur zu verunsichern. Mir einzureden, dass ich für Niall einfach nur Mittel zum Zweck sei - allerdings ist er zumindest mit diesem Vorhaben weit an sein Ziel vorbei geschossen, denn der Ire hat in der letzte Woche ganz allein dafür gesorgt, dass die Zweifel die am vergangenen Wochenende vielleicht noch da waren Stück für Stücke verschwunden sind. Es war schön so viel Zeit mit ihm zu verbringen. Zu wissen, dass er immer wieder meinetwegen aufgetaucht ist. Dass er meine Nähe gesucht hat. Dass er mir einfach gezeigt hat, dass seine Worte nicht einfach so aus einer Laune heraus waren, auch wenn ich ihm das eigentlich bereits am Sonntag geglaubt hatte - so irgendwie zumindest.

Als mir während der Fahrt dann auch noch aufgefallen ist, dass Nialls Ziel tatsächlich ein Autokino ist, war es endgültig um mich geschehen. Er hat wirklich an alles gedacht. An eine Decke, falls es zu frisch wird. An Sandwiches, falls wir hunger bekommen. An etwas Obst, falls uns einfach danach ist. Er hat Popcorn und Nachos gekauft, falls uns danach ist und weil es einfach dazu gehört.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich etwas besseres Vorstellen kann als mit mir hier über zweieinhalb Stunden zu sitzen und Jenseits von Afrika zu schauen, aber er beschwert sich nicht. Er verzieht noch nicht mal eine Miene und schaut einfach seelenruhig den Film.

„Wenn wir das nächste Mal zusammen einen Film schauen, können wir dann auch mal etwas anderes als so eine lahme Schnulze schauen?“, höre ich Niall Fragen. Soviel also zum Thema, er beschwert sich nicht, dennoch muss ich ein wenig schmunzeln…. „Du hast diesen Film ausgesucht, meinst du nicht es wäre nur Fair, wenn ich als nächstes mal wieder etwas aussuche?“, will ich von ihm wissen. „Klar das wäre Fair, aber nur wenn du dich diesmal für keine uralte Schnulze….“ -  „Jenseits von Afrika ist ein Klassiker Niall. Etwas echt gutes genauso wie Pearl Harbor auch. Du weißt die Alten Filme überhaupt nicht zu schätzen.“, unterbreche ich ihn anklagend. Ich höre ich leise seufzen. „So ist das wirklich nicht. Ich bin nur der Meinung, dass ein wenig mehr Abwechslung uns beiden gut tun würde.“, verteidigt er sich.

„Falls für dich allerdings nur solche alten Schwarten in Frage kommen, dann gebe ich mich auch damit zufrieden.“, versichert er mir. Ich schüttle den Kopf. „Du musst nicht zu allem klein beigeben und ja und Amen sagen bloß um mir alles recht zu machen.“, stelle ich klar. Er nickt. „Keine Angst, das habe ich nicht vor. Wenn so ein alter Film allein allerdings dafür sorgt, dass du so strahlst wie jetzt, nehme ich diese Schwarten gerne in Kauf.“, entgegnet er und lässt meine Wangen rot werden. Ich wende den Blick wieder nach vorne. Niall ist echt gut darin mit Komplimente um sich zu werfen. Anders als bei meinen Exfreunden habe ich bei ihn allerdings das Gefühl, dass er jedes einzelne auch genauso meint, wie er es sagt.

„Manchmal bist du ein richtiger Süßholzraspler. Ist dir das eigentlich bewusst?“, will ich leise von ihn wissen. „Tja ich gebe mir alle mühe. Hat es denn die gewünschte Wirkung?“ Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Welche Wirkung willst du denn bezwecken?“,  stelle ich die Gegenfrage und schaue ihn wieder an. Er zuckt mit den Schultern. „Ich weiß nicht ganz genau was mir lieber ist: dass du mir voll und ganz verfällst oder ob mir das Gefühl, dass du immer wieder aufs neue rot anläufst schon reicht.“ Überrascht über diese Antwort schlage ich ihm leicht gegen die Schulter. „Ich meine das ernst.“, beharrt er. „Ja das glaube ich dir aufs Wort.“

Confusing LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt