||34|| Die Sache mit dem Wiedersehen

146 11 0
                                    

Robin|| Es war eine schlechte Idee. Eine furchtbar schrecklich, schlechte Idee. Ich hätte mich nie, nie, niemals auf diese blöde Idee einlassen sollen. Ich hätte einfach Daheim bleiben und den anderen noch ein wenig mit mein gejammer auf den Geist gehen sollen.

Eigentlich war ich voller Vorfreude, als Charly und ich meinen Hinflug gebucht (Niall hat darauf bestanden, einfach mal spontan zu sein und ganz kurzfristig zu planen, wann es wieder Richtung England geht - daher zahlt er den Flug, auch wenn mein Protest ziemlich groß war) und dann zwei Tage später auch meinen Koffer gemeinsam gepackt haben. Meine Schwester hat darauf bestanden das eine oder andere Kleidungsstück auszusuchen beziehungsweise auszutauschen und bei manchem habe ich auch mein Okay gegeben, anderes habe ich aber auch direkt wieder raus geworfen.

Als Oli mich am nächsten Morgen zum Flughafen gebracht hat, war ich so hibbelig und wibbelig, dass ich kaum ruhig sitzen konnte und dann kam das erste Ereignis welches meinen Hochmut tierisch gebändigt hat. Irgendwas war mit dem Flugzeug nicht in Ordnung und wir hatten schon da satte zweieinhalb Stunden verspätung. Sowas passiert in diesen Ausmaß selten, sagten sie mir. Mag sein, aber warum musste das gerade dann passieren, wenn ich einen so langen Flug vor mir habe und zusammen mit meinen Zwilling vorab entschieden habe das drei Stunden Aufenthalt in Shanghai völlig ausreichen. Pustekuchen. Ich saß ganze sechs Stunden am Flughafen und habe mich nicht mal Ansatzweise getraut, das Gelände zu verlassen - denn bei meinem Glück wäre ich noch immer dort.

Ich habe während der fast dreißig Stündigen Reise kaum ein Auge zubekommen. Nicht während des Fluges nach Shanghai oder den dortigen Aufenthalt und auch nicht auf die letzte Etappe Richtung Sydney.

Ich war froh, als wir vor zwei Stunden gelandet sind und werde noch besser drauf sein, wenn ich endlich mit diesen blöden Taxi das Hotel erreiche. Ich bin mir nicht ganz sicher ob die Freude auf Niall, die auf ein gemütliches Bett, einer Dusche und etwas vernünftiges zu Essen größer oder eher magerer ist...

Dadurch das sich meine Ankunftszeit um einiges Verschoben hat, haben sich Nialls Pläne mich abzuholen und dann gemütlich mit mir essen zu gehen, auch in Luft aufgelöst. Nun haben er und die Jungs ein Konzert und obwohl ich kurz drüber nachgedacht habe, mich vielleicht wirklich zu Halle fahren zu lassen, aber ich bezweifle, dass ich überhaupt noch eine Minute die Augen aufhalten kann, sobald ich sitze und dann auch etwas zur Ruhe kommen - nicht so wie jetzt, hier im Taxi.

Niall war nicht begeistert, was ich auch voll und ganz nachvollziehen kann, verstand es dann aber doch auch und hat alles dafür getan, dass ich, hoffentlich, gleich keine Probleme im Hotel habe und fix auf sein Zimmer gelange.

Als der Taxifahrer hält und mir mitteilt, dass ich nun endlich da sei, gebe ich ihm das Geld und bedanke mich als er mir meinen Koffer heraus gibt.

Nachdem ich an der Rezeption meinen Ausweis vorgelegt habe, haben sie mir Nialls Zimmerschlüssel gegeben und mir eine genaue Wegbeschreibung gegeben - erst fande ich es übertrieben, muss allerdings im elften Stock dann doch feststellen, dass es doch überhaupt nicht so einfach ist.

Nachdem ich mich letztendlich durch gefragt habe, erreiche ich endlich das Zimmer und staune wirklich nicht schlecht, als ich es betrete. Es ist ziemlich groß. Sehr groß sogar und nach dem ersten Blick zu urteilen in mindestens zwei Räumen aufgeteilt, denn in diesem steht vor der großer Fensterfront. Hinter der Tür Direk neben dem Eingang scheint das Badezimmer zu sein, den im Augenwinkel entdecke ich Fliesen... Ich ziehe meinen Koffer weiter in den Raum und finde rechts in der Ecke eine weitere Tür. Nachdem ich sie geöffnet habe, sehe ich das mir lang ersehnte King Size Bett, welches lautstark nach mir ruft.

Ich stelle mein Koffer in die Ecke und stelle meine Handtasche auf das Bett, um mein Handy heraus zu holen. Mittels WhatsApp sage ich Oli, Jace, Charly und auch Niall Bescheid, dass ich unversehrt im Hotel angekommen bin nun erst mal ins Bett verschwinde.

Als ich meinen Schlafanzug in meinen Koffer suchen will, beschließe ich diesen einfach zu zu lassen und bediene mich dann an Nialls Sachen, sie querbeet in seinen offenen Koffer liegen. Ich schnappe mir ein Tshirt und eine Boxershorts, öffne das Fenster einmal ganz und verlasse, dann das Zimmer. Auch im Wohnzimmer reiße ich die Fenster auf und gehe dann duschen, denn auch wenn ich einfach nur müde bin, ist eine Wohltuende Dusche unumgänglich. Ich trockne meine Haare, die mittlerweile nicht mehr ganz so kurz sind, an und föhne sie dann an, bevor mich mein Weg ins Bett führt.

Ich werde das erst mal wach, als sich die Matratze unter mir bewegt. Schwerfällig versuche ich die Augen zu öffnen, sehe allerdings bis auf ein wenig Licht vom Handy absolut nichts. „Niall?“,  frage ich leise in den Raum hinein. „Ja oder hast du jemand anderen erwartet?", höre ich ihn etwas belustigt fragen. „Spinner.“, ist das einzige, was ich darauf antworte und strecke meine Arme nach ihm aus als er sich ebenfalls im Bett legt und sich zu mir runter ziehen lässt. Obwohl ich noch im Halbschlaf bin, lasse ich mich in einen langen und intensiven Kuss verwickeln. „Das letzte was ich wollte war dich zu wecken.“,  lässt er mich hier wissen und legt sich dann neben mir.

„Lügner. Du wolltest sicherlich bloß noch einen Gute Nacht Kuss.“, werfe ich ihm schmerzend vor. „Schuldig im Sinne der Anklage.“, gibt er zu, drückt mir ein Kuss auf die Schläfe und zieht mich zu sich. Unaufgefordert kuschel ich mich bei ihn an und gebe ein zufriedenenes seufzen von mir. „Geht's dir gut?“, höre ich ihn Fragen. Ich nicke. „Ja, jetzt auf jeden Fall. Ich bin bloß furchtbar müde.", gebe ich gähnend von mir. Ich spüre seine Lippen auf mein Haar. „Dann schlaf. Alles weitere morgen.“ „Wehe dir ich wache später, alleine auf!“, drohe ich ihn noch und bin dann allerdings schon wieder relativ schnell eingeschlafen. Ich glaube noch gehört zu haben, wie er verspricht definitiv bei mir zu bleiben, bis wir aufstehen, würde mich da aber auch nicht drauf festlegen.

Als ich das zweite Mal wach werde bin ich um einiges fiter - zwar noch nicht ausgeschlafen, aber definitiv wach und alleine im Bett. Gähnend strecke ich mich und stehe dann direkt auf.

Ich finde Niall im Wohnzimmer auf der Couch sitzen vor. Ohne das er mich hört, tapse ich zu ihn und setzte mich dann wortlos neben ihm. Er sieht von seinem Handy auf und sieht mich dann Lächelnd an. „Mein kleines Schlafmützchen ist wach.“, stellt er freudig fest und verwickelt mich gleich in einen langen und innigen Kuss. „Hast du nicht versprochen, solange im Bett zu bleiben, bis wir beide aufstehen?“,  hake ich nach und erwidere den zweiten Kuss mit den er mich überfällt direkt. „Hast du schon mal auf die Uhr geschaut?“,  will er von mir wissen und streicht mir durchs Haar. Ich schüttel den Kopf, woraufhin er mir sein Handy zeigt.

Ups. Mittlerweile haben wir schon zwanzig nach eins Mittags. „Bis um viertel nach elf bin ich liegen geblieben, dann musste ich dringend wo hin und wollte die Gefahr, dich wieder zu wecken nicht eingehen.“,  erzählt er mir. Grinsend sehe ich ihn an. „Wie gütig von dir.“ Er nickt und küsst mich noch einmal, bevor er mir sagt das er es alles nur macht, weil er mich liebt. Ich gebe ein ich liebe dich auch zurück und ergreife die Initiative um ihn nochmals in einen innigen Kuss zu verwickelt. Als er ihn vertieft und mich auf sein Schoß zieht, dauert es nicht lange, bis mein Magen ziemlich laut anfängt zu knurren. Lachend löst sich Nialls von mir. „Da scheint ja jemand extrem Hunger zu haben.“ Grinsend zucke ich mit den Schultern. „Vielleicht sollten wir dir erst etwas zu essen besorgen, bevor wir das ganze hier vertiefen und ins Schlafzimmer verlegen.“, schlägt er vor und auch wenn ich es ungern zugebe, irgendwie hat er schon recht. „Wie lange hast du heute Zeit?“,  hake ich nach, denn ich will definitiv nichts anfangen, was wir eh wieder unterbrechen müssen. „Den ganzen Tag und die Jungs haben hoch und heilig versprochen, hier nicht zu klopfen und uns erst morgen zu stören.“ Begeistert mache ich große Augen. „Dann sollten wir vielleicht doch erst etwas Essen. Was ist mit dir hast du schon gefrühstückt?“ Er nickt. „Hab ich. Allerdings habe ich auch nichts dagegen, noch einmal zu Frühstücken und dann den Nachtisch ins Schlafzimmer zu verlegen.“, informiert er mich. Diesmal nicke ich begeistert. „Zimmerservice?“,  fragt er mich, woraufhin ich noch einmal nicke. „Okay und was hältst du von einer gemeinsamen Dusche im Vorfeld?“ Kurz denke ich drüber nach, eigentlich überflüssig schließlich war ich direkt duschen, als ich hier angekommen bin.... Andererseits war Niall sicherlich auch schon unter der Dusche und wahrscheinlich geht es ihm gerade auch nicht wirklich um das frisch werden....

Grinsend sehe ich ihn an. „Klingt perfekt.“

Confusing LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt