• J O E L •
Am Sonntag ist nicht viel passiert. Ich ignorierte meinen Vater so gut wie gekonnt, was ihn aber wohl kaum interessierte. Viel mehr beschäftigte mich die Tatsache, wie ich mich vor meinen Bruder „geoutet" habe. Irgendwie hatte ich mir das die ganze Zeit spektakulärer und auch schlimmer vorgestellt. Niemals dachte ich, einfach mit der Wahrheit rauszurücken. Aber das ist wohl einfach das beste.
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Ich stehe auf dem Schulhof und warte auf Elias, bis mein Handy klingelt.
Von Elias:
Sry, habe ganz vergessen dir zu sagen, dass ich nen Arzttermin habe. Komme etwas später 🤫
Ich verdrehe die Augen und begebe mich dann in das Gebäude, um schonmal meine Sachen aus dem Spind zu holen, als ich weiter hinten lautes Geschrei vernehmen kann.
Ich schließe meinen Spind wieder und Eile zu der großen Traube Schüler, die sich gebildet hat. Ich quetsche mich hindurch, um einen Blick in die Mitte zu werfen.
Ein Junge liegt blutend am Boden, doch wird immer weiter auf ihn eingeschlagen, obwohl er schon länger keine Regung mehr von sich gibt. Die Person, welche auf ihm sitzt hebt erneut die Faust. »Hey!«, schreie ich unüberlegt und laufe in die Mitte, um die andere Person, aufzuhalten. Durch die aufgesetzte Kapuze erkenne ich leider nicht, wer es ist.
Er dreht sich um und ich erstarre. Ungläubig schaue ich Jace an. Ich will ansetzen etwas zu sagen, doch steht er auf und läuft davon. Sein Opfer lässt er einfach achtlos liegen.
»Hallo?«, frage ich, während ich mich zu der am Boden liegenden Person knie und dieser leicht gegen die Wange klopfe. Keine Regung.
»Joel Anderson, zum Direktor, sofort!«, schreit meine Kunstlehrerin, welche hinter mir steht. »Aber ich war das nicht!«, schreie ich zurück. Enttäuscht schüttelt sie den Kopf und zieht mich dann am Arm hoch. Ich Blicke in die Gesichter der anderen Schüler, doch sind diese alle auf den Boden gerichtet. Was soll das?
Geknickt mache ich mich auf den Weg zum Sekretariat.
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»Wie kannst du es wagen? Was fällt dir ein?!«, schreit mir mein Vater ins Gesicht, als ich wenig später von Thomas, unserem Fahrer, zu Hause abgesetzt wurde. Die Schule hat meine Eltern angerufen und über diesen Vorfall berichtet. Dabei habe ich doch gar nichts gemacht.
»Dad, bitte, ich war das nicht, wirklich«, quengle ich und schaue ihn mit feuchten Augen an. »Wage es ja nicht dich heraus zu reden. Ich will dich heute nicht mehr sehen. Auf dein Zimmer!«, schreit er und greift sich danach an seinen hochroten Kopf, bevor er ins Wohnzimmer verschwindet.
Leise beginne ich zu schluchzen und sehe hilflos zu meiner Mutter, die mit gesenktem Kopf vor mir steht. »Mum?«, flüstere ich, doch auch sie wendet sich ab und geht einfach.
Weinend laufe ich in mein Zimmer und schließe hinter mir die Tür. Schniefend lasse ich mich auf mein Bett fallen und schreibe Elias eine kurze Nachricht, weshalb ich nicht mehr in der Schule war, als er ankam.
Meinte Jace das mit „seiner Welt"?
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Jace Black [BoyxBoy]
Teen FictionDrugs may kill you, but they'll never break your heart. Lesen auf eigene Gefahr. BoyxBoy! Don't like it. Don't read it. Diese Geschichte wird nach der Fertigstellung bearbeitet.