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• J O E L •

»Nicht schon wieder«, stöhne ich, schmeiße meinen Controller genervt neben mich auf das Bett und kreuze beleidigt die Arme.

Jace beginnt zu lachen und legt seinen Controller dann ebenfalls weg. Schon wieder habe ich eine Runde gegen ihn verloren.

Da ich nicht auf ihn reagiere, beginnt er mit seinem Finger in meine Wange zu piken.

Ich gebe ein Schnauben von mir und  drehe mich auf die Seite. Den Rücken ihm zugewandt.

»Hey«, murmelt er und kurze Zeit später spüre ich eine Hand, die sich auf meine Hüfte legt. Ich erstarre. Auch, als ich seinen Atem an meinem Ohr merke, reagiere ich nicht. Viel zu sehr lenkt mich diese Nähe ab.

»Bist du deswegen jetzt wirklich beleidigt?«, haucht er und ich spüre deutlich sein Grinsen an meinem Ohr.

Ich gebe ein Grummeln von mir und schließe die Augen. Ich spüre, dass er sich weiter über mich beugt und mich mustert, bevor er sich wieder zurücklehnt.

Seine Hand verlässt meine Hüfte nicht und so merke ich, wie ich immer müder werde und meine Augen schließlich gänzlich zufallen.

Als ich wieder aufwache ist Jace verschwunden. Enttäuscht stelle ich fest, dass er mir auch keine Nachricht geschrieben hat.

Mein Magen grummelt, weshalb ich aufstehe und in die Küche gehe.
»Joel, ich müsste mal kurz mit dir reden«, meint meine Mutter ernst und stellt sich vor mich. Ich richte meine Aufmerksamkeit auf sie.

»Ich weiß nicht, wie lange ihr euch schon kennt und in welcher Beziehung ihr zueinander steht. Aber ich möchte, dass du mir die Wahrheit sagst. Seid ihr in irgendeiner Weise in einer Beziehung? Du weißt, dass wir so etwas nicht zulassen können. Unser Image ist hier am wichtigsten«, ernst schaut sie mich an.

Etwas geschockt trete ich einen Schritt zurück. »Was? Wie kommst du darauf?«, erwidere ich.
»Ich habe gesehen, wie du ihn angeschaut hast und die Art, wie ihr zusammen in einem Bett geschlafen habt, ist vielleicht auch nicht vorteilhaft«. Geschockt blicke ich sie an. »Warum warst du in meinem Zimmer?«
»Ich wollte mit dir reden. Beantwortest du nun endlich meine Frage?«, fährt sie fort.
»Nein, Mum. Wir sind nur Freunde«, antworte ich ihr.
»Nun gut. Und daran wird sich auch nichts ändern?«, forschend blickt sie mich an. »Versprochen«, hauche ich und verlasse niedergeschlagen die Küche.

»Joel«, mein Bruder hält mich an meinem Arm zurück und sieht mich mitleidig an. »Ich müsste auch mal mit dir reden«, meint er und schluckt. Ich nicke und ziehe ihn hinter mir her, bis zu meinem Bett, auf das wir uns fallen lassen.

»Es tut mir leid, was Mum zu dir gesagt hat«, beginnt er. »Aber selbst ein Blinder sieht, dass es zumindest von deiner Seite aus etwas anderes ist«.
Ich seufze. »Ich weiß auch nicht. Schon beim ersten Mal, als ich ihn sah, bin ich ihn irgendwie verfallen. Ich weiß nicht, ob das schon Liebe auf den ersten Blick ist, aber als er mich so berührt hat...es war so schön«, antworte ich und senke dann mit roten Wangen den Kopf.

»Ich finde, du solltest dir ihn schnappen und wegen unseren Eltern finden wir eine Lösung. Aber jetzt zu dem, was ich dir sagen wollte. Ich muss wieder zurück. Meine Freundin braucht mich dort und du weißt ja, wie sie manchmal sein kann. Es tut mir leid, Kleiner Bruder«, meint er und legt mir am Ende eine Hand auf die Schulter.

Tränen treten mir in die Augen und ich schmeiße mich in seine Arme. »Lass' mich hier nicht mehr alleine, bitte«, wimmre ich, doch bringt es natürlich nichts. Und so sitze ich anschließend ein paar Stunden in meinem Zimmer und weiß nicht, was ich machen soll, weshalb ich mich dann dazu entscheide, schlafen zu gehen.

Sry, dass es so lange dauert 😬🙈

Jace Black [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt