14) Hotel?!

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Ich stehe schon vor Anna auf und gehe in die Küche, um Frühstück für uns zu machen. Ich schmiere zwei Toasts mit Nutella, mache zwei Kaffees und stelle alles zusammen auf ein Tablet, welches ich ins Schlafzimmer trage. Dort wecke ich Anna auf, ganz Vorsichtig. "Anna, Schatz, aufstehen. Frühstück ist fertig." Sie öffnet langsam ihre Augen und schaut mich müde an. "Wie viel Uhr ist es?" ""Kurz nach sechs. Wenn wir jetzt nichts essen, schaffen wir es nicht mehr." "Okay. Aww, wie süß, du hast ja schon essen gemacht." "Für dich alles, hier, dein Kaffee und ein Nutella Brot." "Danke." Ich setze mich neben sie aufs Bett und wir fangen an zu essen. Sie sieht so wunderschön aus, in ihre viel zu großem Pulli in L und einer schwarzen Leggins. Da komm ich mit meiner Jogginghose und meinem T-Shirt nie hin. Als wir fertig gegessen haben, gehen wir zusammen ins Bad. Wir putzen unsere Zähne, waschen unsere Gesichter und Anna kämmt ihre Haare. Ich räume noch die leeren Teller und Tassen in den Geschirrspüler und warte auf Anna. Sie sucht sich gerade was zum anziehen raus. Als ich in das Ankleidezimmer komme, hält sie gerade einen Pulli von mir in der Hand. Sie schaut mich fragend an. "Wenn du ihn anziehen willst, bitte." Sie lächelt mich an und verschwindet mit den Klamotten im Bad, während ich mich im Ankleidezimmer anziehe, Jeans und Hemd. "Anna? Hausaufgaben hattest du keine, oder? Ansonsten kannst du die gleich noch in der Schule machen und ich helfe dir, so gut es geht." "Doch habe ich und es wäre sehr nett, wenn mein Freund mir bei den Hausaufgaben helfen würde." Sie geht an mir vorbei in die Küche und schält ihr Handy ein, packt ihre Schultasche für heute und stellt diese in den Flur. Ich stelle meine Schultasche daneben und wir ziehen uns Jacken und Schuhe an, bevor wir das Haus verlassen. Wir steigen in den Bus und fahren zum Bahnhof und dort in den Zug. Wir setzten uns in einen 4er, nebeneinander und ich lege meine Hand über ihre. Sie dreht ihre Hand um und wir verschränken sie. Ich liebe dieses Mädchen so sehr. "Du? Sag mal, wie sollen wir es eigentlich in der Schule machen? Also in den Pausen ist es ja kein Problem, aber im Unterricht." "Am besten wäre es wahrscheinlich, wenn du dich ganz normal verhältst, also so, wie bei jedem anderem Lehrer auch." "Oke. Ich habe Angst." "Wovor? Du kannst mir alles sagen." "Die Jungs Wiede zu sehen. Ich habe Angst, ihnen über den Weg zu laufen, sie zu sehen, in ihrer nähe zu sein, ihre Freunde zu sehen und von ihnen berührt zu werden. Ich kann nicht in die Schule." Tränen strömen ihre Wangen herunter, aus ihren Augen, unter denen starke Augenringe sind. "Hey, shhh, alles ist gut", ich ziehe sie zu mir, in eine Umarmung, "ich bin ja da. Dir wird nichts passieren. Du gehst einfach nicht allein aus dem Lehrerzimmer, sondern nur in Begleitung und ansonsten bleibst du am besten bei deinen Freunden oder deiner Klasse." "Hm, ja, anders geht es ja nicht. Danke." Sie lehnt ihren Kopf an meine Schulter und schaut aus dem Fenster des fahrenden Zugs.  

Ich liebe diese Schülerin...aber ich darf nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt