56. "Brief an Ali" (Ende)

1.1K 116 62
                                    

"Ölümün olduğu bu dünyada bazı şeylerin başlamadan bitmesi çokta garip görülmemeli. (In einer Welt, wo es den Tod gibt, sollte es nicht all zu komisch sein, dass gewisse Dinge enden, ohne dass sie je angefangen haben.)" - hayalimdin1905

Es herrschte Totenstille im Haus, ab und an mal hörte man, wie jemand leise schluchzte, doch das auffälligste waren Alis geröteten Augen. Die schwarze Kleidung, die jeder anhatte, beschrieb die Atmosphäre am besten. Selin setzte sich zu ihm, mit einem Brief in der Hand. Er blickte zu ihr, worauf sie leicht lächelte.
"Der Brief ist von deiner Mutter." Er schluckte schwer, nahm den Brief in die Hand und fing an ihn zu lesen.

"Ali'm, Oğlum,
wenn du diesen Brief liest, wirst du wütend auf mich sein, dem bin ich mir bewusst. Aber vergiss nicht, dass jeder von uns nur eine begrenzte Zeit auf dieser Erde hat. Jeder von uns wird Abschied nehmen, wenn diese Zeit vollendet ist. Du bist nicht alleine, du hast deine eigene Familie und ich konnte von dir nur Abschied nehmen, weil ich wusste, dass du stark genug bist, um auf deinen eigenen Füßen zu stehen. Und Menschen um dich hast, die dir diese Kraft dafür geben werden.
Wenn die Zeit kommt, wirst du die Firma meines Opas übernehmen, natürlich nur wenn du das willst. Alles nötige dafür kannst du mit deinem Onkel besprechen.
Mein letzter Wunsch, meine letzte Bitte an dich ist es, dass du deinem Vater verzeihst. Fehler sind menschlich oğlum. Wenn du nicht verzeihst, nicht gnädig bist, wird man auch nicht gnädig mit dir sein. Er bereut seinen Fehler wirklich.
Vergiss nicht, dass ich jetzt an einem besseren Ort bin, dass ich Seelenfrieden finden werde. Und vergiss nicht, dass ich dich stets lieben und für dich da sein werde Ali'm."
Seine Hände ballten sich zu Fäusten, während der Brief von einigen wenigen Tränen verziert war. Die Hand seiner Frau glitt auf seine Faust, worauf er ihr dankbar einen Kuss auf die Handoberfläche gab und sein Blick sich dann aufrichtete. Er begegnete dem gequälten Blick seines Vaters und stand dann auf, lief zu ihm, weswegen auch sein Vater aufstand.
"Beni affet oğlum (Verzeih mir mein Sohn)", bat er ihn reuevoll. Ali nickte.
"Affettim (Ich habe dir verziehen)", sprach er ruhig und umarmte seinen Vater darauf.

Zum Scheitern verurteiltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt