~•3384 Wörter•~Kapitel 1
Heute war der Tag, indem alle meine Träume sich in Luft auflösen sollten. Heute war der Tag, wo ich alles verlieren sollte.
Meine Freiheit.
Meine Familie.
Mein Leben.
Einfach alles.
Und warum?Weil ich ein Werwolf war. Okay, das erklärte nicht viel. Um genauer zu sein war ich ein noch sehr junger Werwolf, knappe siebzehn Jahre und trotzdem würde heute für mich alles enden. Ich wusste, dass ich meinem Mate begegnen würde. Jeder uralte Instinkt wurde in mir zum Leben erweckt, als ich heute aufgestanden bin. Was ich aber nicht wusste war wie er aussah. Oder wie alt er war. Die wichtigen Details waren mir vorenthalten und nur die Göttin Luna wusste, wer mein Mate sein mochte.
Ich wusste, dass Luna manchmal gerne ihren schwarzen Humor mit Seelenverwandten hatte. Ein bestes Beispiel dafür waren meine Eltern.
Mein Vater war Anfang siebzig, während meine Mutter...nun ja...sie war dreiunddreißig.
Mit fünfzehn Jahren traf sie ihren Mate, der damals fünfundfünfzig war. Ich meine, ich würde ungern einen alten Knacker als Mate besitzen. Nicht, dass ich meinen Vater nicht mochte. Er war wundervoll zu mir, immer nett und versuchte das Beste aus der brenzligen Situationen zu machen.Meine Mom hatte einmal mit ihm geschlafen und danach nie wieder. Ich wusste nicht, ob sie ihre fraulichen Bedürfnisse mit jemanden anderem teilte und um ehrlich zu sein, wollte ich es auch nicht wirklich wissen.
Doch bei einem waren meine Eltern gleicher Meinung:
Ich musste heute auf das Mate-Fest.
Das Mate-Fest war eine Art Fest, wo man seinen Mate fand. Okay...wow, diese Erklärung hätte ich mir sparen können.
Jede junge Frau und jeder junger Mann zwischen sechzehn und zweiundzwanzig Jahren musste zu seinem Rathaus gehen.
Die Mädchen waren links und die Jungen rechts, während Rudel für Rudel hier ankam und seinen Mate fand. Oder auch nicht.
Es war wie ein Glücksspiel.
Nur, dass es nur eine Chance im Jahr gab. Zur Zeit meiner Eltern war dies noch anders. Damals war es von vierzehn bis sechzig. Doch das Ganze war so ausgeartet und so kompliziert gewesen, dass man das Alter beschränkt hatte.Wer mit dreiundzwanzig immer noch Matelos war, wurde losgeschickt um seinen zu finden. Er hatte genau ein Jahr Zeit um seinen Instinkten zu folgen, bis er ihn fand. Wenn er immer noch erfolglos war, würde er auch Matelos bleiben und ein Leben mit einem Partner anfangen, der nicht sein Seelenverwandter war.
Ich wusste nicht, wie die Rudelbesuche abliefen, nur dass es sehr kompliziert war.
Genau nach einer Woche, nachdem ich siebzehn wurde, war das Mate-Fest.Doch, dass ich nicht wusste, wer meine andere Seele war, war nicht das schlimmste. Das schlimmste war, dass ich meine Familie und mein Zuhause verlassen und mit meinem Mate mitgehen musste.
Früher hatten wir, wie auch bei den Menschen, die Frauen nie große Rechte, obwohl wir eine weibliche Göttin hatten.
Wahrscheinlich mussten wir uns den Menschen anpassen, da sie Jagd auf uns gemacht hatten und uns derweil auch so Verhalten.Irgendwann wurde es zur Tradition, dass der weibliche Mate mit dem Männlichen mitgehen musste.
Das bedeutete, ich verlor alles was mir lieb war. Wegen unsere ach so tollen Mondgöttin Luna.
Verdammte Scheiße!
Ich hatte Pläne, Träume, die ich verwirklich wollte und jetzt...»Wenn du in drei Sekunden nicht unten bist, verkleide ich dich als Vogelscheuche für das Fest!«, schallte die Stimme meines Dads durch das Haus.
Lieber wäre ich als Vogelscheuche gegangen, als überhaupt aufzustehen.
Seine Schritte polterten langsam die Treppe hinauf und die Tür gab sich quietschend zur Erkenntnis, als er in mein Zimmer trat.
Die grauen Haare waren fein Säuberlich nach hinten gegeelt und Altersflecken zeichneten sein faltenreiches Gesicht.
Dad war auf eine Art und Weise ganz schön, wenn man bedachte, dass er doppelt so alt wie Mom war.
»Du bist ja nicht mal aufgestanden.«, bellte er zornig und trotzdem wusste ich, dass er es nicht böse meinte. Er war einfach eher wie ein...Großvater für mich. Und der einzige, der sich um mich kümmerte.
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My Mate
WerewolfMein erster Gedanke war: Scheiße. Mein zweiter: Sexy Scheiße. Er schloss mich in seine Arme, als hätte er ein Recht darauf und knurrte das Wort, welches ich am meisten fürchtete: »Mate.« Mate. Gott, wie ich dieses Wort hasste. Und vor allem, wie i...