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Kapitel 8
»Tyler?«
Niemand antwortete. Wahrscheinlich war er schon draußen, um sein Rudel willkommen zu heißen.
Ich schnupperte ein wenig in der Luft herum, bis ich eine Fährte hatte.
Mit erhobenem Kinn stolzierte ich nach draußen, genau wissend, wo Kathrin sich befand. So lief Richtung Nordwesten, ihr Blut tropfte. Warum war sie gegangen?Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich gar nicht die Gruppe von Jungs wahrnahm, die auf mich zu schlenderten. Es waren die drei aus dem Auto. Soweit ich mich erinnern konnte, hießen sie Connor, Ethan und Cole.
»Hey, Kätzien. Mach mal halb lang. Nicht so stürmisch!«, lachte derjenige, gegen den ich stieß. Er wuschelte mir durchs Haar und ich fauchte.
»Lass meine Haare los. Ich bin beschäftigt.«, knurrte ich und drängelte mich an der Gruppe vorbei. Ich sah mich nach Tyler um, um ihm Bescheid zu sagen, dass Kath weg war, doch fand ihn nicht. Egal. Er musste auch nicht alles aus meinem Leben wissen. Ich atmete einmal tief ein und konzentrierte mich auf den Geruch.»Alles okay? Wenn du Tyler suchst, er bringt grade die ältesten in ihr Haus.« Genervt drehte ich mich zu ihm um und musterte ihn.
Er hatte eine blasse Haut und dunkelblonde Haare, die an der Kopfhaut braun waren. Sie waren länger als bei anderen Jungs und nach hinten gegellt.
Sein Gesicht war markant und ernst. Trotzdem sah er heiß aus.
Das war Connor. Ohne Zweifel. Sollte ich ihm von Kathrin erzählen?Der Wind tat es für mich.
Er wehte ihre Fährte herbei, ihr Blut gab uns nun eine genaue Spur.
Die Augen der Jungs leuchteten blau. Wieso gab es hier so viele Betas, die so jung waren? Meistens waren die Kinder Omegas, sie konnten sich erst später beweisen.»Es ist jemand aus Ryders Rudel.«, murmelte der Rothaarige. Moment mal...wer war Ryder?
»Ryder?«, sprach ich meine Gedanken aus. Die drei ignorierten mich und schnüffelten in der Luft herum. Dann plötzlich rannten sie los.
Panik erfasste mich. Was würden sie mit Kathrin machen?
Ich schloss die Augen und öffnete sie wieder, nur um alles in einem grünen Schein zu sehen. Die Fährte der Werwölfin strahlte und ohne auf etwas anderes zu achten, folgt ich ihr.Meine Füße ließen mich über den Boden fliegen, der Wind kam mir entgegen, schlug mir ins Gesicht, führte mich und ließ mich willkommen.
Und manchmal war ich schneller als er.
Etwas tief in mir veränderte sich. Es floss nach außen, veränderte meinen Körper, formte in neu, gab ihm hellgraues Fell, scharfe Zähne und eine lange Nase.Plötzlich lief ich nicht mehr auf zwei Beinen sondern auf vier Pfoten, die Fährte immer noch im Blick. Bis sie schließlich aufhörte.
Ich sah mich um. Die drei Jungs waren noch nicht angekommen. War ich wirklich so schnell gewesen?
Eine Bewegung im Dickicht erweckte meine Aufmerksamkeit. Ich ging darauf zu und spürte, wie ich schrumpfte, das Fell verlor und nur noch zwei Beine hatte.
Zwei Füße, versteckt im Unterholz, verrieten Kathrins Versteck.Mehrere Bäume waren gefallen und bildeten einen kleinen Bau, die Öffnung wurde von Sträuchern und Blättern verdeckt.
Langsam kroch ich in den Bau. Durch meine Wolfsgene konnte ich mühelos Kathrin ausmachen.Sie hatte sich wie ein geprügelter Hund zusammengerollt und zitterte wie Espenlaub. Ihr Kopf lag auf einem Baumstamm, während kleine Schluchzer aus ihrer Kehle plätscherten.
Sie schien mich nicht bemerkt zu haben.»Kathrin?«, fragte ich langsam und legte meine Hand auf ihre linke Wade.
Sie zuckte zusammen und ihr Kopf schnellte zu mir. Dann stöhnte sie schmerzerfüllt und hielt sich den Bauch. Ich runzelte die Stirn. Wieso sah es noch so schlimm aus?»Warum bist du gegangen?«, fragte ich sanfte und krabbelte neben sie. Dann breitete ich meine Arme aus. Ich wusste, dass sie jemanden brauchte, an dem sie sich halten konnte, eine Freundin. Vielleicht hätte sie sogar ganz viele, doch im Moment war nur ich hier, die einzige die sie trösten konnte.
Ohne einen misstrauischem Blick oder einer Bemerkung, warf sie sich förmlich in meine Arme und kuschelte sich an meine Brust. Ich versteifte mich.
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My Mate
WerewolfMein erster Gedanke war: Scheiße. Mein zweiter: Sexy Scheiße. Er schloss mich in seine Arme, als hätte er ein Recht darauf und knurrte das Wort, welches ich am meisten fürchtete: »Mate.« Mate. Gott, wie ich dieses Wort hasste. Und vor allem, wie i...