Vertrauen

103 6 0
                                    

~ •3067 Wörter•~

Kapitel 11
Sobald wir draußen waren, atmete ich die frische Luft ein und fühlte mich direkt besser.
Wind tanzte mit meinem Haar und ließ Gänsehaut auf meinem Körper wachsen.
Ich hörte ein Zischen und schaute mich alarmiert um und stolperte kurz ein paar Schritte rückwärts, als ich einen blonden und einen braunen Wolf sah.

Tyler's Augen strahlten blau, während die von Kath in einem Waldgrün sich der Natur anpassten. Sie war als Wolf so schön.
Als Wolf war sie immer noch blond, doch nicht dieses helle, sanfte Blond, sondern ein goldenes strahlendes Blond bedeckte ihren zierlichen Körper.
Und Tyler...war einfach Tyler.
Sein Fell sah aus, als wäre es in Schokolade getunkt worden und ich verspürte sofort Hunger.
Er war größer wie Kathrin und breiter. Die Muskeln könnte man deutlich erkennen und auch seine Haltung war angsteinflößend. Er reckte das Kinn in die Höhe, blickte sich sicher um und sah mich dann auffordernd an.

Alles ist Ordnung, Rose?

Wie schon beim letzten Mal hörte sich seine Stimme in Gedanken viel tiefer und bedrohlicher an. Das alles ließ ihn so unglaublich maskulin wirken...seufz.
Als ich keine Antwort gab, kam er auf mich zu. Er war genauso groß wie ich, wenn nicht sogar größer. Er drehte leicht den Kopf und schnüffelte an mir. Ein Stromstoß, heftiger, als wenn er mich berührte, breitete sich über meinem Körper aus und sammelte sich an ganz bestimmten stellen.
Er umkreiste mich besorgt und schien in mich hindurch schauen zu wollen. Doch das konnte er nicht.
Ich würde meine Maske nicht nochmal vor ihm ablegen.

Hey, Rose. Warum verwandelst du dich nicht?

Ich senkte meine Lider.
Ja, warum eigentlich nicht?
Weil...weil ich mich schämte. Und ich hatte Angst.
Ich sah nicht toll aus als Wolf. Das wusste ich von meiner Mutter.
Gut, zu dem Zeitpunkt, als sie mir das gesagt hatte, was sie betrunken gewesen, aber es hieß doch, Betrunkene würden nie lügen.
Ich hatte nicht so ein strahlendes Blond wie Kathrin, mein Fell war auch nicht so sanft wie das von Tyler.
Ich hatte auch nicht so dunkles Fell wie der Wolf von gestern, oder so weißes wie die Augen von Cole.
Ein Schauer jagte über meinen Rücken, als ich an ihn dachte. Diese Typ war echt...

»Rose! Hörst du mir überhaupt zu?«
Erschrocken zuckte ich zusammen und verlor den Halt. Fast hätte ich Dreck gefressen, wenn der ach so wunderbare Tyler nicht seine Stärken Arme um meine Hüften geschlungen hätte.
»Hoppla!«, keuchte er überrascht. Ich atmete schwer, nicht nur durch den Schock, sondern auch der Tatsache, dass wie viel zu dicht aneinander gepresst waren.
Nicht mal ein Blatt hätte zwischen uns gepasst.
Wieder überkam mich das Gefühl, seine perfekten Strähnen zu richten und meine Hand näherte sich seinen Haaren. Bis sie plötzlich in der Luft stoppte und nach unten wanderte. Ich packte seine Hände und entfernte sie von meinem Körper, der das ganz und gar nicht gut fand.

Er wurde kälter, ich wurde kälter, doch ich widerstand dem Drang, mich zurück in seine warmen Arme zu flüchten. Das würde nicht gut enden, das wusste ich.
Tyler sah mich mit einem undefinierbaren Blick an und wand sich dann schnell von mir ab.
Ich spürte eine gewisse Enttäuschung, eine Enttäuschung, die mir durch Mark und Bein kroch und sich in mir fest ankerte.
Meine Brust zog sich zusammen, doch ich ignorierte den Schmerz.

Wieder war ein Zischen zu hören und ohne den Blick der beiden Wölfe zu sehen, wusste ich, dass sie mich auffordernd ansahen. Verdammt, wir sollte ich ihnen sagen, dass ich nicht wusste, wie man sich verwandelte?!
Na gut, ich hatte es schon zweimal getan, aber das war kompletter Zufall gewesen, weil...
Plötzlich in meinem Element, ein Element, welches mir völlig fremd war, wusste ich, was ich tun musste.

My Mate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt