Vorab kurz, macht am besten das Lied an, wenn sie auf der Couch sitzt.
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Kapitel 12»Du isst nicht so viel, was?« Kathrin deutete auf meinen kaum berührten Caesar Salat. Seit den letzten neunzehn Tagen war mir der Appetit vergangen.
Ich schüttelte den Kopf und schob die Schüssel von mir weg, als sei sie ein Fass giftige Säure. Mein Magen fand das ganze nicht so lustig. Er rumorte und gab wirklich gruselige Geräusche von sich.Ich hörte ein Lachen vom Tisch hinter uns und zuckte zusammen. Tyler klang nicht so, als wäre er traurig. Eigentlich müsste es ihn zerreißen, so wie ich mich fühlte, aber anscheinend ging es ihm blendend. Eine einzelne Träne sammelte sich in meinen Augen, doch ich blinzelte sie weg. Es sollte mir egal sein. Es war gut, dass wir seit dem Tag, an dem wir zusammen auf diesem Felsvorsprung gesessen hatten, kein einziges Wort mehr gewechselt hatten.
Und es war auch gut, dass Tyler mich auf der Couch schlafen ließ.
Die nächsten vierzig Tage konnte ich aushalten. Ich wäre dann ruckzuck wieder bei Dad.Dad. Allein bei dem Gedanke, dass ich mich seit Tagen nicht mehr bei ihm gemeldet hatte, überkam mich ein schlechtes Gewissen.
»Hat es etwas mit mir zu tun?«, fragte Kathrin leise und holte mich aus meinen Gedanken.
Verwirrt sah ich sie an.Ein trauriger Schimmer lag in ihren Augen. Sie starrte die Wand vor uns an. Ich saß neben Kathrin auf ihrem Stammplatz, mit dem Rücken zur Mensa und direkt vor unserem Zweiertisch die Wand vor uns. Hinter uns saß mein Rudel und am anderen Ende der Mensa fixierte Ryder meine neue Fastfreundin.
Fast, weil das zwischen mir und Kathrin eigenartig war.
Wir aßen zusammen und saßen im Werwolfkurs bei Mr. Norris nebeneinander. Manchmal wechselten wir einpaar Worte, doch ich hatte weder ihre Nummer, noch wusste ich etwas über sie.
Aber das konnte ja noch werden.»Ich verstehe nicht genau, was du meinst.« Genervt atmete meine Fastfreundin aus.
»Ist es meine Schuld, dass du und Tyler euch ignoriert? Meine Güte, diese Frage kann doch nicht so schwer sein!« Ich musste zugeben, dass Kathrin leicht reizbar war, und das seine Nachteile mit sich brachte, aber lieber wollte ich mit ihr abhängen, als mir von Tiffany das Ohr abkauen zu lassen.
Dieses Mädchen schien immer auf Red Bull und Koffein zu sein.
Wie es ihr Bruder Ethan immer mit ihr aushielt, war mir ein Rätsel.Ich sah zu der Blondine rüber und nahm ihre Hand. Als sie sie wegziehen wollte, hielt ich sie fest.
Kath sah mir in die Augen und schluckte. Das Himmelblau verdüsterte sich, ein Sturm zog auf.
Sie blinzelte und löste den Augenkontakt.
»Sorry, ich bin dumm. Es geht mich nichts an. Ich hätte nicht fragen sollen.« Ich ließ nicht zu, dass sie sich mir entwand.
»Hör zu. Nichts von dem, was da mit mir und Tyler passiert ist, ist deine Schuld. Und es geht dich was an, weil wir Freunde sind. Okay?«
Registriert nickte Kath und schob ihren leeren Teller von sich.
»Freunde also. Okay, wow. Ich bin leider kein Experte auf diesem Gebiet, wie du mitgekriegt hast. Aber was ist mit dir. Hattest du Zuhause nicht auch Freunde?« Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, den ich versuchte runterzuschlucken. Kathrin wusste nicht, dass sie damit einen empfindlichen Nerv getroffen hatte, wie auch. Sie wusste nichts über mich.»Naja, ich hatte Freunde. Aber...wir haben uns auseinandergelebt, als ich sechzehn wurde. Wegen dem Mate-Zeug und so.« Das stimmte sogar fast. Es war keine glatte Lüge, aber auch nicht die Wahrheit. Eben etwas dazwischen. Und dann war es auch nicht so schlimm. Glaubte ich zumindest.
Sie nickte und ließ dann ihren Blick durch die Mensa gleiten.
Wieder bildete sich diese kalte Maske auf ihrem Gesicht und sie verschwand auch nicht, als ihre Augen wieder meine trafen.
Sie räusperte sich und fuhr sich arrogant durch die Haare.Ich wusste genau, warum sie das tat. Sie wollte nicht verletzlich wirken, jetzt wo sie mir die Tatsache offenbart hatte, dass sie noch nie Freunde gehabt hatte.
Sie wollte mich auf die Probe stellen, wollte wissen, warum ich etwas mit ihr zu tun haben wollte und ihre nächste Frage bestätigte das:
»Wieso? Ich meine, wieso nicht Tiffany oder sonst wer?« Ich rückte mit dem Stuhl an ihren und legte einen Arm um sie.
»Sie mich an.« Ihr schmales, ebenmäßiges Gesicht drehte sich.
Ich lächelte leicht, weil ich sie durchschaut hatte.
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My Mate
WerewolfMein erster Gedanke war: Scheiße. Mein zweiter: Sexy Scheiße. Er schloss mich in seine Arme, als hätte er ein Recht darauf und knurrte das Wort, welches ich am meisten fürchtete: »Mate.« Mate. Gott, wie ich dieses Wort hasste. Und vor allem, wie i...