Der Vampir

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~•4090 Wörter•~

»Was willst du?«, fragte ich nur mit unterdrückter Wut. Ryder war dafür verantwortlich, dass ich Montana verlassen musste und dann sowas?
Anscheinend hatte Ryder mit Tyler einen Deal abgeschlossen. Er würde das Rudel seines Bruder in Ruhe lassen, ja er würde sogar versuche Frieden zu schließen, wenn Tylers Rudel mich wieder aufnahm.
Ich wusste nicht, was in dem kranken Kopf dieses Werwolfs vorging und ahnte nichts Gutes.

Ryder schnallte missbilligend mit seiner Zunge.
»Begrüßt man etwa so seinen alten Freund?« Ich schnaubte und ließ mich auf mein Bett fallen. Ryder hatte mich ununterbrochen auf der Autofahrt angerufen, doch hatte ich garnicht daran gedacht mit ihm zu reden, vor allem nicht, wenn meine Mutter daneben saß. Vielleicht war unser Verhältnis aufgrund der Parkers auf dem Weg zu Besserung, doch es würde noch einige Zeit dauern, bis ich ihr wirklich vertraute.
»Ich gebe es ungern zu...«, fing er an und ich schien den Atem anzuhalten, weil ich so gespannt war, was er jetzt sagen würde, denn nichts ergab einen Sinn. Erst tyrannisierte und entführte mich Ryder, er griff das Rudel seines Bruders an, war dann aber wieder nett zu den Rudelmitgliedern, er drohte mir Vergewaltigung an, nur um dann im nächsten Moment zu erfahren, dass er wahrscheinlich mein ursprünglicher Mate war, er hatte in die Wege geleitet, dass ich aus dem Rudel verbannt wurde und meinen Mate verlassen musste und nun wollte er, dass ich wieder zurückkehrte?
Er räusperte sich verlegen und ich horchte auf.

Ryder wurde nicht verlegen, nie. Er war ein kranker Psychopath, der nichts anderes spürte außer Wut. Das einzige, was sein sadistisches Wesen befriedigen konnte war es, andere Menschen zu quälen. Wieso dann klang er seinem Bruder plötzlich so ähnlich? So...menschlich?
»Ich lag falsch.«
Stille.
Er lag falsch? Womit?
»W-wie meinst du das?«, fragte ich zögerlich. Er seufzte.
»Ich dachte, wenn du nur nicht mehr in meiner Nähe wärst und mein Bruder genauso leidet, wie ich es tue, wäre es für mich leichter, aber jetzt bist du weg und es fühlt sich noch schlimmer an.« Ich runzelte die Stirn und dachte über seine Worte nach.
Er litt? Wegen mir? Hatte es mit der Mate-Theorie doch etwas auf sich?
»Was willst du mir damit sagen, Ryder?«

»Du musst es nicht verstehen, Rose und ich will auch garnicht, dass du das tust, es ist nur so: Ich glaube, unter anderen Umständen wärst du meine Mate gewesen, denn ich fühle einfach diese...Anziehung bei dir. Ich dachte, dass ich besser damit umgehen kann, wenn alles wieder wie früher ist, bevor du nach Montana gekommen bist, aber es ist schlimmer geworden und auch, wenn mir der Gedanke gefällt, dass mein Bruder ein wenig leidet, so wie ich es tue, ist mein innere Wolf seit deiner Abreise unkontrollierbar und so kann ich kein Rudel führen.
Deswegen kommt hier mein Friedensangebot:
Ich sorge dafür, dass du und mein Bruder glücklich bis ans Ende aller Tage leben könnt und ganz viele Welpen zeugt und im Gegenzug vergessen wir, was die letzten Wochen passiert ist und ich bin einfach nur...nur der Bruder deines Mate.«

Während er sprach verschluckte ich mich gleich mehrmals an meinem Wasser. Nicht nur aufgrund seines Inhaltes, sondern vor allem aufgrund von seiner Art, wie er sprach. Er wirkte so garnicht mehr...er. Er erinnerte mich in dem Moment so sehr an seinen Bruder, dass ich mich kurz bei dem Gedanken erwischte, Tyler hätte sich einen Spaß erlaubt. Doch das war es, was mich so schockierte: Es war Ryder, der mit mir sprach, nicht sein Bruder.
Es war so absurd und ich hatte Ryder erlebt. Er log.
Ich lachte höhnisch.

»Ganz genau Ryder, alles klar. Lass mich raten: Jetzt willst mich noch fragen ob wir heiraten können? Ob ich dir verzeihe? Wen willst du hier eigentlich verarschen, hmm?«
Er knurrte.
»Ich hab dir gesagt, dass du es nicht verstehen musst und ich bereue nichts von dem getan zu haben- im Gegenteil; Alles was ich getan habe, hat mir zu dieser Erkenntnis geholfen, einzig alleine deine Abwesenheit war vielleicht eine Fehlentscheidung.«
Ich konnte es nicht fassen. Er bereute nichts?! Dieses verdammte Arschloch.
Ich schnaubte, was er wohl zu hören schien, denn er seufzte kurz auf.
»Ich verstehe, dass du immer noch auf mich wütend bist, Rose, aber dieses Friedensangebot kommt nicht noch einmal. Komm hier her und ertrage meine Anwesenheit oder lebt dein Leben wie jetzt. Weit weg von meinem Bruder. Wer weiß, vielleicht wären wir unter anderen Umständen Freunde geworden.«
»Weißt du Ryder, Freunde teilen dieselben Interessen und da ich nicht drauf stehe mein Umfeld zu foltern, tyrannisieren oder ihnen eine andere Art von Schaden zuzufügen, bezweifle ich das stark.«

My Mate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt