Kapitel 17

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Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, dass ihr alle die Weihnachtstage mit euren Familien und den Menschen, die euch am Herzen liegen genießt! Vielen, vielen Dank für eure ganzen Votes und Kommentare. All eure lieben Worte bedeuten mir wirklich sehr viel und motivieren mich ungemein :)




Meine gute Laune ließ nach dem Abend mit Anne auch für die nächsten Tage nicht mehr nach. Noch immer vollkommen überwältig von all den Geschehnissen und den Momenten, die ich alleine mit ihr verbringen durfte, konnte ich es kaum erwarten sie heute in der Uni wiederzusehen. Zwar schätzte ich sie so professionell ein, dass sie sich im Seminar nichts von all dem anmerken lassen würde, dennoch wusste ich jetzt, dass es noch eine andere Seite an ihr gab, die sie nur noch unwiderstehlicher machte. Umso mehr hoffte ich, dass sie ihre Wiedergutmachung nicht vergessen bzw. sie überhaupt ernst gemeint hatte.

Ich sollte Recht behalten, Anne ließ sich in der Uni nichts anmerken. Wie immer hörten wir ein Referat, führten anschließend eine Diskussion über das Thema und danach sollten wir einige Aufgaben in Gruppen bearbeiten. Anne selbst wirkte gut gelaunt, schaute in ihrem dunkelblauen Kleid mal wieder so gut aus, dass ich rot wurde, als ich sie während des Referates beobachtet hatte und mir vorstellte, wie ich es ihr nach der Stunde ausziehen würde. Es war beinahe unmöglich, mich auf die Stunde und das Thema zu konzentrieren. Auch während der Gruppenarbeit musste ich ständig zu ihr schauen, bis sie einmal meinen Blick erwiderte und ihre Augenbrauen hochzog. Peinlich berührt schaute ich diesmal sofort weg, doch Anne kam kurz darauf zu unserer Gruppe. Sie fragte, wie viel Zeit wir noch bräuchten und blieb danach genau vor mir stehen und fragte mich, ob ich nach der Stunde noch kurz bleiben könne. Von da an war es noch unmöglicher mich und meine Gedanken zu kontrollieren und ich wurde von Minute zu Minute nervöser. Nachdem alle den Raum verlassen hatten und ich den Mädels sagte, dass sie nicht auf mich warten müssen, ging ich zu ihr nach vorne. Sie versuchte gerade kleine Lautsprecher, die wir für die Stunde gebraucht hatten wieder in ihre Kartons zu quetschen.

„Wer hat sich eigentlich ausgedacht, dass Dinge nach dem auspacken nicht mehr richtig in die Verpackungen passen?", beschwerte sie sich und ließ den Karton wieder auf den Tisch fallen. Sie wirkte beinahe so genervt, wie nach dem Vorfall in der Bar, was mich kurz zum lachen brachte. Ich nahm ihn wieder hoch und diesmal versuchten wir es gemeinsam.

„In der Ruhe liegt die Kraft.", sagte ich ironisch und reichte ihr die Verpackung an, damit sie diese in ihrer Tasche verstauen konnte.

„Oder wir zwei sind einfach ein gutes Team.", entgegnete sie und lächelte mich mit einem warmen Lächeln an. „Und da wir gerade dabei sind, ich habe heute Morgen die Benachrichtigung bekommen, dass du deine Bachelorarbeit abgegeben hast. Da kann ich mich nach den Feiertagen ja aufs Korrigieren freuen." Da sie mich immer noch duzte, ging ich zumindest davon aus, dass sie den Abend nicht ganz vergessen hatte.

„Ja, endlich habe ich wieder ein Leben", scherzte ich. „Aber du brauchst dich nicht so beeilen mit der Korrektur, du hast doch jetzt auch erstmal Ferien." Doch Anne versicherte mir, dass sie schon so gespannt auf meine Arbeit sei, dass sie in den Ferien mit dem Lesen anfangen wolle. Ich lachte darüber und hielt das für einen Scherz. Wäre sie mal so von mir begeistert, wie von meinen Arbeiten, dachte ich und ahnte, dass das wohl niemals passieren würde. Der gemeinsame Abend schien plötzlich doch nicht mehr so viel verändert zu haben, wie ich bisher gedacht hatte. Auch an ihre versprochene Widergutmachung schien sie sich nicht mehr zu erinnern.

„Hannah, hast du das öfters?", fragte Anne und ich hatte keine Ahnung wovon sie auf einmal sprach. Verwirrt schaute ich sie an und sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

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