Semesterliebe

Kapitel 16

Noch immer Hand in Hand suchten Anne und ich die anderen. Als wir sie fanden, hielt Eva gerade ein Tablett mit weiteren Shots in der Hand. Wir beide lösten unsere Hände voneinander und sofort vermisste ich das Gefühl von ihrer Hand in meiner.

„Wo wart ihr denn die ganze Zeit? Ah, ich rieche es schon." Eva verdrehte die Augen, sie selbst hatte vor Jahren aufgehört zu rauchen und jetzt störte sie es, wenn andere dies taten. Ich nahm mir wie alle anderen auch ein Glas und zusammen stießen wir auf Mellie an, die gleich auftreten musste. Wir wünschten ihr alle viel Erfolg und Spaß und schon verschwand sie in Richtung Bühne, um mit den Veranstaltern noch die Details abzusprechen. Als Mellie die Bühne betrat, jubelten wir uns die Kehle aus dem Hals. Doch auch die anderen im Publikum waren von Mellie begeistert, allen schien zu gefallen, was sie hörten. Ihr Auftritt verging gefühlt viel schneller, als die der anderen. Doch wir hatten alle Fotos und Videos von ihrem Auftritt gemacht, so konnte sie sich am nächsten Tag nochmal alles anschauen. Während der letzte Sänger noch auf der Bühne war, machten wir noch alle zusammen ein Gruppenfoto und insgeheim freute ich mich schon jetzt, dass ich dadurch ein gemeinsames Foto mit Anne haben würde. Nachdem auch die letzten Auftritte vorbei waren, dauerte es noch eine Weile, bis all die Gelder gezählt worden waren und der Gewinner verkündet werden konnte.

„Mellie, du kannst so stolz auf dich sein. Wir alle sind es zumindest. Der zweite Platz ist doch super.", sagte eine ihrer Freundinnen und wir überlegten, dass das noch weiter gefeiert werden musste. Doch nicht alle wollten noch weiterziehen, darunter auch Eva.

„Seid mir nicht böse, aber ich bin echt fertig. Was ist denn mit dir, Hannah?", fragte sie und schaute mich an. Ich wusste nicht so recht, was ich sagen sollte. Ich wollte auf keinen Fall schon gehen, hatte die Hoffnung, dass auch Anne mitkommen würde. Dennoch wollte ich nicht alleine mit den anderen gehen müssen. Doch bevor ich mir etwas überlegen konnte, sprach schon jemand anders für mich.

„Hannah kommt noch mit. Die lasse ich noch nicht gehen, wir haben noch gar nicht zusammen getanzt. Ich sorge auch dafür, dass sie gut nach Hause kommt, versprochen.", schaltete sich Anne ein und schaute dann zu mir. „Also falls du überhaupt noch Lust hast mitzukommen und nicht zu müde bist um zu bleiben?" Sie biss sich auf die Lippe und wartete auf meine Antwort. Wie sollte man denn da bitte nein sagen?

„Ja, ich komme noch mit." Anne grinste, als sie meine Worte hörte. Die anderen, die nicht mehr mitgehen wollte, verabschiedeten sich draußen.

„Lass dich nicht zu sehr abfüllen und pass bitte auf dich auf." Ich nickte, als ich sie umarmte und sagte ihr, dass ich mich morgen bei ihr melden würde. Zusammen mit Mellie und den anderen machten wir uns auf den Weg zu einer Bar in der Nähe. Ich und Anne gingen nebeneinander, sagten den Weg über jedoch nichts. Die anderen fanden eine Bar, die mit Ladies Night in Neonschrift warb. Trotz des Alkohols dachte ich mir meinen Teil und sollte Recht behalten, als wir reinkamen. Die Bar war größer, als es von außen erkennbar war. Die Musik war laut, die Tanzfläche und die Bar voll. Erneut schlängelten wir uns durch die Masse der Menschen, bis wir eine kleine Lücke an der Bar fanden.

„Was trinkst du da überhaupt den ganzen Abend?", fragte Anne mich, als ich mir ein neues Getränk bestellte.

„Amaretto Sour, möchtest du mal probieren?" Ich hielt ihr mein Glas hin und sie nahm einen Schluck durch meinen Strohhalm und wirkte überrascht, als es ihr schmeckte. Das alles war vollkommen surreal. Vermutlich wachte ich gleich wieder auf und musste feststellen, dass meine Träume es mal wieder zu gut mit mir meinten.

„Der schmeckt ja super. Den bestelle ich mir jetzt auch.", sagte sie und wenig später hielt sie auch ein Glas in ihrer Hand.

„Ganz schön was los hier" Wir beide schauten uns um und ich fragte mich, wann sie endlich darauf kommen würde, wo wir gelandet waren.