Colden:
[2 Stunden zuvor -]
Dunkelbraune Pupilen, durchzogen von hauchdünnen, goldenen Sprenkeln.
Ich starrte mich selbst in dem quadratischen Panoramaspiegel im Badezimmer an.
Die gedämpfte Musik im Hintergrund ließ mich blinzeln und schließlich den Blick abwenden.
'Meine Party' lief bereits im vollen Gange und ich verspürte nicht das geringste Bedürfnis, mich endlich mal blicken zu lassen.
Jedes Mal die selben Leute, die gleichen Smalltalks, insofern man überhaupt mit einander sprach und einem nicht die nächst beste Frau die Zunge in den Rachen steckte.
Zu oft habe ich diese Abende letztendlich doch gefeiert, weil Alkohol und Drogen mich dazu gebracht haben.
Alkohol bringt einen dazu Dinge zu tun, die man von alleine nicht tun würde.
Warum also tat ich mir diesen Dreck immer wieder an!? Hatte ich mir nicht geschworen, selbst über mein Leben zu bestimmen ?
Ich hielt es einfach keine einzige Sekunde länger hier aus.
Jeder einzelne Gast der im Moment hier war, machte mich einfach so unfassbar wütend.
Meine Füße trugen mich wie von selbst aus diesem Haus, wobei ich mir beim rausgehen noch einen dunklen Parker überstreifte.
Je weiter ich mich von meiner Villa entfernte, desto entspannter wurde mein Körper und ich regte mich langsam ab.
Meine Hand tastete meinen Oberkörper ab.
Yes. Ich hatte Glück.
In der auf Brusthöhe angebrachten Tasche des Parkers, abfand sich tatsächlich noch eine Schachtel Kippen.
Zwar keine Volle, aber ich hatte ohnehin nicht vorgehabt 20 Zigaretten zu rauchen.
Der Tabak glühte beim Anzünden kurz auf und kurz darauf nahm ich bereits den ersten Zug.
Nicht sehr viel später war nur noch ein kleiner Stummel übrig, denn ich auf dem Asphalt austrat.
Mittlerweile befand ich mich bereits am Eingang des kleinen Parks.
Damals war er wahrscheinlich der ausschlaggebende Grund dafür gewesen, die Villa zu kaufen.
Ein Platz zum nachdenken, der nicht eingegrenzt von Steinwänden war.
Der Kies unter meinen Füßen knarzte leicht bis ich auf einen geteerten Weg kam.
Hier standen viel weniger Bäume und tagsüber wäre es wohl der perfekte Ort für ein kleines, sommerliches, familiäres Picknick gewesen.
Doch jetzt war es weder Tag noch Sommer.
Ganz im Gegenteil.
Es war stockdunkel und eiskalt.
"Ich sagte Nein."vernahm ich eine zarte Frauenstimme.
Es war relativ leise und dennoch hörte ich die Stimme.
Es musste also nicht weit weg sein.
Ohne lang zu überlegen kam ich den Geräuschen näher.
Ich hörte ein verzweifeltes Keuchen und sah die Umrisse von zwei Gestalten.
Eine schlank und die andere ein gutes Stück größer und auch generell dicker.
Ich schätze auf einen Mann Mitte 30 und eine, wahrscheinlich junge, Frau.
Allein dieser kurze Blick genügte mir um zu erfassen, dass mindestens eine der zwei Personen wohl unfreiwillig handelte.
Meine Faust schnellte auf das Gesicht des Mannes zu, dessen Kopf Sekunden später zur Seite flog.
Aus den Augenwinkel nahm ich war, wie die junge Frau erschrocken zurückwich, doch ich war noch lange nicht mit diesem Mistkerl fertig.
Immer weiter prügelte ich auf ihn ein bis er schließlich gekrümmt am Boden lag und um Gnade winselte, dieser Hund.
"Aufhören."unterbrach mich eine zitternde Stimme, bevor ich ihn noch zu Tode geprügelt hätte.
Dieser Mann hatte höchstwahrscheinlich vorgehabt sie zu vergewaltigen und jetzt verteidigte sie ihn auch noch ?
Ich drehte mich langsam um und erstarrte.
Erst jetzt konnte ich wirklich in das Gesicht der jungen Frau vor mir blicken, welches von dem schwachen Licht einer entfernten Straßenlaterne erhellt wurde.
Ich sah direkt in stechend blaue Augen.
Der dunkle Wimpernkranz, die leichten Sommersprossen, rosa Lippen und immer noch genau die gleichen seidigen, blonden Haare.
Unverkennbar.
Sie war es. Sie war es verdammt.
Mein Engel.
Alles nach dem ich 5 elende Jahre gesucht hatte, dass es für mich eigentlich schon normal geworden war und ich nicht mehr geglaubt hatte sie wirklich wieder zu sehen.
Ich war gefesselt von ihr.
Erst jetzt fiel mir das glamouröse Kleid auf was sie trug und noch mehr wie ein Engel wirken ließ.
Plötzlich verstand ich warum dieses Ekelpacket von Mann sich nicht zurückhalten konnte.
"Bitte."flehte sie erneut mit leiser Stimme und ihre traurigen Augen suchten die meinen.
Ich meinte Verzweiflung darinnen zu sehen und Angst.
Sie sollte keine Angst vor mir haben.
"Ich werde ihm nichts mehr tuen auch wenn er es verdient hätte."antwortete ich ihr und legte meine Hand unter ihr Kinn um ihren Kopf leicht zu heben.
Sie war so wunderschön und wirkte so zerbrechlich ,dass ich mich schon fast nicht traute sie anzufassen. Ihr ganzer Körper zitterte wie verrückt und mir Idiot kam erst jetzt in den Sinn wie kalt es tatsächlich hier draußen war.
Schnell zog ich meinen Parker aus, um ihn ihr um die Schultern zu legen.
Sie mied meinen Blick und dennoch entging mir nicht, dass sie sich dankbar an den wärmenden Stoff schmiegte.
Ich hätte Stunden dasitzen und sie einfach nur anstarren können.
Tausende von Fragen schossen mir durch den Kopf.
Wo war sie all die Jahre gewesen ?
Wo lebte sie ?
Was machte sie hier ?
Wie war überhaupt ihr Name ?Ich entschied mich für die naheliegendste aller Fragen.
"Wie heißt du ?"stellte ich deshalb die Frage und sah sie dabei sanft an.
"Vanessa."
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JA DAS MIT DEM FALSCHEN NAMEN IST ABSICHT
Sorry das so lange nichts kam -
Aber ich werde versuchen jetzt regelmäßiger zu Updaten....
Mal ein Chapter aus seiner Sicht - so ab jetzt geht es richtig los ....

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The Night we met
RomanceColden Graves. In dem Jahr in dem er zwanzig wurde,verdiente er dreiundfünfzig Millionen. Nun ist er Zweiundzwanzig und jeder in New York kennt seinen Namen. Die gesamte Frauenwelt liegt ihm zu Füßen, doch seid 5 Jahren ist er auf der Suche nach ihr...