Zweiundzwanzig

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"Entschuldigt mich.",brachte ich noch mit zitternder Stimme raus, bevor ich aus dem Raum stürmte und bereits die ersten, salzigen Tränen meine Wangen runter liefen.
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Amber:

Irgendwie brachte ich es fertig, ins Badezimmer zu kommen.

Das was Sawyer gerade gesagt hatte, schien der Auslöser einer Welle von Erinnerungen gewesen zu sein.

An meine Eltern. Und an...-

So gut es mir nur möglich war, versuchte ich diese Art von Gedanken zu verdrängen.

Mein Herzschlag beruhigte sich langsam und ich wagte einen kurzen Blick in den quadratischen Spiegel an der Wand.

Mir blickte ein dünnen Gesicht, mit müden und vom Weinen roten Augen entgegen.

Aus einem der anderen Räume vernahm ich einen lauten Knall und etwas, dass sich wie ein Stuhl anhörte, der auf den Boden geworfen wurde.

Colden.

Ich fuhr mir noch einmal fahrig mit der Hand über das Gesicht, bevor ich das Bad verließ.

Kaum hatte ich die Tür geöffnet, stand mir auch schon Colden gegenüber.

Seine Augen fixierten mich und er kam mir ganz vorsichtig ein Stück näher.

"Du weißt gar nicht wie leid es mir tut. Ich werde das niemals wieder gut machen können, meine Schöne."

Seine Stimme klang sanft und reuevoll er schien mit sich selber zu kämpfen, denn seine Brust senkte sich schnell auf und ab.

Ich war immer noch nicht fähig etwas zu sagen, denn ich befürchtete, dass meine Stimme, bei dem Versuch etwas von mir zu geben, versagen würde.

Colden legte seine Hand an mein Kinn und fuhr dann vorsichtig höher, bis er an meiner Wange angekommen war.

"Es tut mir so leid.",wiederholte er leise und hauchte mir einen sanften Kuss auf meinen Haaransatz.

Der Kloß in meinem Hals verschwand langsam und ich löste mich nach ein paar Minuten zögerlich.

"Colden, es-es ist nicht deine Schuld. Bitte mach dir keine Vorwürfe."

Er senkte den Kopf, um mir in die Augen sehen zu können.

"Ich hätte vorsichtiger sein sollen. Sawyer er-er ist normalerweise nicht so. Ich habe ihn noch nie so gesehen."

Ich schluckte bei der Nennung von Sawyers Namen erneut.

Ich kannte ihn erst seid vielleicht zwei Stunden, doch würde ich den Hass in seinen Augen nicht vergessen können.

Der Hass der mir gegolten hatte.

"Es ist in Ordnung, mir geht es gut.",murmelte ich und versuchte nicht mehr daran zu denken.

"Ich bringe dich Nachhause. Es ist schon spät."

Ich merkte, dass Colden sich weiterhin Vorwürfe machte und noch längst nicht alles ausgesprochen hatte, doch er sagte nichts mehr dazu und dafür war ich ihm dankbar.

The Night we met Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt