Teil 100

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Der nächste Morgen. Die Nacht war sehr kurz, der kleine meldete sich alle 2 Stunden weil er Hunger hatte, um Mitternacht bekam er Bauchweh. Die Betreuerin half mir sehr gut, gab mir Tipps um es mir und vor allem den kleinen zu erleichtern, ihm die Schmerzen zu nehmen. Jetzt um 10 Uhr Vormittags ist er wieder besser drauf. Er grinst schon wieder durch die Gegend und sieht sich neugirig um. Ich beobachte ihn dann immer gern, wie seine kleinen Augen die Umgebung scannen, wie er mit seinen Händchen rumspielt, mit seinen Beinchen wackelt. Ich streiche über seinen Bauch. Er brabbelt ein wenig vor sich hin, sabbert seinen Strampler voll. Lachend schüttle ich den Kopf. Krass wie sehr so ein kleiner Mensch dein Leben verändert. Und nicht nur dein Leben. Nein. Er  verändert deine Gefühle, deine Sichtweisen, dein Empfinden. Alles dreht sich nur um diesen kleinen Schatz. Er liegt auf dem Wickeltisch. Ich fange seine Beinchen, mit denen er grinsend wieder strampelt. Lächelnd ziehe ich die Druckknöpfe seines Stramplers auseinander. Seine Narbe kommt zum vorschein. Ich atme tief durch, streiche sanft drüber. „Kleiner Kämpfer..“ Ich küsse seine Wange, ehe ich mir die Salbe vom Arzt nehme und vorsichtig seine Narbe einzucremen. Dannach wickle ich ihn und ziehe ihn einen weißen Strampler an, mit einer schwarzen Strumpfhose und einem dunkelblauen Rudolf Weihnachtspullover. Ich stecke ihm den Schnuller in den Mund und nehme ihn hoch. Ich stelle mich zum Fenster und sehe raus, den kleinen im Arm. „Kommt dann der Papa?“lächle ich den kleinen an. Ich weiß dass er nicht antwortet, doch ich rede trotzdem mit ihm. „Der Papa hat es nicht länger ohne seine Lieblinge ausgehalten und ist schon da.“ Ich drehe mich ruckartig um. MARCO!

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