Nachdem ich ständig aufwachte in der Nacht, bin ich gegen halb sechs noch einmal in einen traumlosen und tiefen Schlaf gesunken. Aus dem ich kurz darauf von dem Klingeln meines Handys wach wurde.
Ein genervtes "Mhhh?" ersetzte mein "Ja?"
-Habe ich dich geweckt? drang schrill die Stimme meiner besten Freundin an mein Ohr, Das tut mir leid.
~Nein. sagte ich sarkastisch, Du hast mich um sechs Uhr morgens natürlich nicht geweckt. Warum rufst du denn an? Ist was passiert?
-Nein es ist alles gut. Ich war nur noch auf ner Party - nein, ich bin nicht betrunken - und jetzt kann ich nicht schlafen. Und dann habe ich gedacht ich rufe mal meine beste Freundin an und frag', was sie so macht.
~Den Anruf hättest du dir sparen können! Erstaunlicher Weise war ich grad am schlafen. Wer hät das denn gedacht?
-Warum so schlecht gelaunt?
~ Weiss nicht.
Vielleicht lag meine schlechte Laune ja daran, dass ich seit Tagen schlecht schlafe, ich von einem seltsamen schwarzen Magier verfolgt wurde und sie mich, jetzt, wo ich grade in Ruhe eingeschlafen war, anrief. Also jetzt nochmal, warum war ich schlecht gelaunt.
~Lass uns doch einfach wann anders weiter telefonieren.
Und ohne eine Antwort abzuwarten dückte ich sie weg. Erschöpft sank ich zurück in die weichen Kissen und schloss meine Augen. Doch ich konnte nicht mehr einschlafen.
Plötzlich beneidete ich Dornröschen, dafür, dass sie 100 Jahre am Stück schlafen konnte. Ich würde mich im Moment aber auch mit einer Nacht zufrieden geben.
"Guten Morgen, meine Kleine." Drang die Stimme meiner Mutter sanft zu mir durch. Ich musste doch noch einmal eingeschlafen sein.
"Kommst du zum Frühstück?" "Ja. Ich mache mich nur noch kurz fertig, dann komme ich 'runter."
Sie gab mir noch einen Kuss auf die Stirn, bevor sie mein Zimmer verließ. Gähnend stand ich auf und ging ins Bad. Ich duschte, putzte Zähne und zog mich an.
Schweigend wurde ich unten beim Frühstück empfangen. Man sah allen beteiligten, sogar meiner lieben Cousine, die Anspannung an. Auch das Essen verlief schweigend. Es wurde erst unterbrochen, als Dad meinte:" Wir fangen direkt nach dem Frühstück mit deinem Unterricht an." ich nickte.
"Zaubern ist ganz einfach. doch vorab, es ist wichtig, das du weißt, dass jeder Zauber Energie verbraucht. Wie viel hängt vom Zauber, der Länge und der Intenstät des Zaubers ab. Aber sobald du merkst, dass du dich hinsetzen musst hör auf zu zaubern!Das ist wichtig, denn ein Zauber kann, wenn du ihn nicht rechtzeitig beendest, deine ganze Ebergie aufbrauchen und im schlimmsten Fall stirbst du daran!" fing Dad an.
Wir, Dad und ich und der Rest meiner Familie, bis auf mein Großmutter, standen bei herrlichsten Sonnenschein draußen auf einer der großen Wiesen.
"Zaubern ist trocken gesagt das in Gedanken Aufsagen von Zaubersprüchen.Das heißt, wenn du ... etwas in der Luft schweben lassen willst, denkst du dir Liveum Septri. Das ist der Spruch, um etwas fliegen zu lassen. Zu Anfang ist es einfacher, wenn du die Worte mit aussprichst. Und mache mit deinem Arm, die Bewegung mit, die du bei der Feder bezwecken willst. Versuch mal." sprach er weiter und legte eine Feder vor mich auf den Boden.
Ich war sehr nervös. Ich würde nun das erste Mal zaubern, und dass, vor anderen. Ich holte tief Luft und sprach dann leise aber deutlich die Zauberformel aus, zu der ich auch meinen ausgestreckt anhieb.
"Liveum Septri" versuchte ich es. Doch nichts geschah. Ich hörte ein leises Lachen von Antonia, worauf hin Mom ihr einen finsteren Blick zuwarf und sie verstummte.
"Versuch es noch einmal. Ich kenne niemanden, der einen Zauber auf anhieb ausführen konnte." Trotz der tröstenden Worte meines Vaters war ich enttäuscht.
Aber mit dem Anreiz, mich verteidigen zu können, sobald Ezra de Fray noch einmal auftauchen würde, startete ich einen neuen Versuch. Wie schon zuvor hob ich meinen Arm an und sprach deutlich die Formel aus. Jedoch stellte ich mir dabei noch bildlich vor, wie die Feder in der Luft schwebte.
"Das schaft sie eh nicht!" hörte ich noch Antonia zu Benjamin sagen, bevor ich die Worte sprach.
"Liveum Septra" sagte ich bestimmt. Und in dem Tempo meines Armes stieg die Feder empor, als hinge sie, wie eine Marionette, an einem durchsichtigen Faden. In dem selben Moment spürte ich, wie der Zauber Energie verbrauchte.. Vor freudiger Überraschung ließ ich meinen Arm sinken. Doch anstatt mit herunter zu fallen, blieb die Feder unbeeinflusst in der Luft.Und auch die Energie floss weiterhin in den noch immer aktiven Zauber. Meine Mutter und Schwester klatschten und auch Benjamin stimmte mit ein, trotz des bösen Blicks meiner Cousine.
"Das war gut!" lobte mich mein Vater "Sogar sehr gut! Ich kenne niemanden, der direkt beim zweiten Versuch einen Zauber erfolgreich ausführen konnte."
"Das ist ja alles schön und gut." meinte ich "Aber wie bekomme ich die Feder jetzt wieder herunter?"
"Das ist ganz einfach. Du denkst Fjio, das bedeutet so viel wie 'Herunter' und dazu machst du eine passende Bewegung. Aber nehme jetzt mal nicht mehr deinen Arm, sondern nur deine Hand. Denn es reichen schon die kleinsten Andeutungen einer Bewegung, um ihren Zweck zu erfüllen."
Ich machte es, wie zuvor auch schon. dachte die Formel und bewegte dazu mein Hand, als wolle ich sie zu Boden drücken - was ich damit ja eigentlich bezwegte. Zu meiner Erleichterung gelang mir auch das direkt.
"Wie fühlst du dich? Willst du dich kurz setzen?"
"Ich fühle mich eigentlich gut. Ich habe jetzt nicht sonderlich viel von dem Energieverlust gemerkt." um ehrlich zu sein habe ich kein bisschen davon gemerkt, dass der Zauber mir Energie abgezogen hat. Auch fühlte ich mich auch nicht anders als zuvor.
Dad zeigte mir noch weitere 'einfache' Sprüche, die ich nach dem selben Prinzip üben sollte wie zuvor mit der Feder. Wärendessen unterrichtete Dad Ivana, die sich allerdings schwerer tat mit den Übungen. So verbrachten wir den Vormittag, bis zum Mittagessen.
"Am Nachmittag bringe ich euch die ersten Verteidigungszauber bei. Dafür ist es zwar noch zu früh, da man diese eigentlich erst in der Mitte seiner Ausbildung lernt, aber in Anbetracht der Tatsachen können wir da wohl mal eine Ausnahme machen." sagte Dad mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen.
Es klang, als würde es ein ruhiger Nachmittag werden ...
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L'Histoire d'Avelle
FantasyAvelle verbrachte ihr gesamtes Leben in England. Doch scheinbar ohne jeden Grund zogen sie weg, zu der vornehmen und unausstehlich arroganten Familie ihrer Mutter. Die 17-jährige hasste das Leben dort. Als sie allerdings ein Familiengeheimnis herau...