Kapitel 21 - Aufbruch aus Edoras

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Cathy schlenderte rüber zum Stall. In einer Box stand ihr Pferd. Es schien noch zu schlafen. Nachdenklich begann sie ihm den Kopf zu kraulen.

Etwa eine Stunde später waren alle Bewohner bereit zum Abreisen. Sie hatten ihre wichtigsten Habseligkeiten zusammengesucht.

Alte und Kranke, die desLaufens nicht mehr mächtig waren, wurden in selbstgebaute Karren gelegt und von den Angehörigen gefahren.

An jenem Morgen schritten die Bewohner Edoras in einer langen Karawane aus dem Tor auf einen langen, ungewissen Weg, Gefahren ausgesetzt.

Cathy war die einzige Frau, die reiten durfte. Sie befand sich mit ein paar anderen Reitern, unter anderem auch Aragorn, Gimli und Legolas, am vorderen Ende des Zugs.

Wachsam schaute sie sich um. Sie liebte die Landschaft Mittelerdes und beschloss in diesem Moment, nie wieder nach Hause zu gehen, um sich hier ein neues Leben aufzubauen, fernab von ihrem Vater, ihren Pflichten und den hohen Ansprüchen, die sie von Tag zu Tag umso mehr zu erdrücken schienen.

Auch wollte sie nach Möglichkeit Brutus nie wieder sehen. Beim Gedanken an ihn durchzuckte sie ein Gefühl von Ekel, Wut und Hass, so dass sie sich schnell bemühte, an etwas anderes zu denken.

Stattdessen hörte sie nun dem Gespräch zwischen Éowyn, Gimli und Aragorn zu. Gimli ritt vor ihr, Éowyn hielt ihn am Zügel und Aragorn ritt neben Cathy.

Legolas war abgestiegen und lief etwas weiter hinten. Ein paar Frauen aus Rohan schmachteten ihn an; Cathy konnte darüber nur belustigt den Kopf schütteln.

Gimli redete gerade auf Éowyn ein. „Es stimmt schon, viele Zwergenfrauen sieht man nicht. Außerdem sind sie uns in Stimme und Aussehen so ähnlich, dass man sie oft für männliche Zwerge hält."

Unsicher drehte die blonde Frau sich zu Aragorn um. „Das liegt an den Bärten", meint dieser, leise genug dass Gimli ihn nicht hören kann.

Éowyn schmunzelte und machte hastig „Scht". Cathy tauschte einen belustigten Blick mit Aragorn.

„Und daraus ist der Trugschluss entstanden, dass es gar keine Zwergenfrauen gibt und dass Zwerge einfach so aus Erdlöchern schlüpfen.", beendete Gimli gerade seine Geschichte.

Éowyn konnte nicht mehr an sich halten und fing an zu lachen, als Gimlis Pferd aus irgendeinem Grund anfing zu traben und Gimli hinunter fiel.

Nun konnten auch Aragorn und Cathy sich nicht mehr beherrschen und fingen an zu lachen.

Cathy fiel dabei der intensive Blickwechsel zwischen Aragorn und Éowyn auf, und wenn sie nicht wüsste, dass Aragorn sein Herz bereits verschenkt hatte, würde sie vermutlich falsche Schlüsse ziehen.

Warrior - Opfer der ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt