1. Erste Mission

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Leise schlich sie durch die vielen Bäume der verschneiten Hügel. Ihr Ziel konnte nicht weit sein und sie würde es auch nicht sonderlich weit kommen lassen. Die Fußspuren vor ihr im Schnee blieben ihrem geübten Auge nicht vorbehalten und so kniete sie sich hin und sah sie sich genauer an. Sie wusste nicht wen sie jagte nur das ihr Ziel um jeden Preis eliminiert werden musste.

/Die Schuhgröße, ungefähr Größe 44, der Schnee sitzt auf normaler Höhe. Also Männlich an die 90 Kilo/. Dachte sie analysierend. Sofort stand sie auf und rannte den Spuren nach. Ihre Maske, die ihren kompletten unteren Gesichtsbereich bis zur Nase hin verdeckte, nervte sie extrem. Allerdings wurde ihr strengstens untersagt diese abzunehmen. Für ihre Schutzbrille galt das gleiche.

Trotz der Tatsache das sie rannte, um aufzuholen, war sie kaum zu hören. Sie war eine Jägerin, eine Assassine, sie konnte sich zu viel Lautstärke nicht leisten.

Kurz hielt sie an als sie Blut auf dem Boden vor sich sah. Auch wenn sie sich freute das sie so ihre Beute besser fangen würde stellte sich ihr die Frage warum er blutete. Sie selber hatte ihn noch nicht persönlich gesehen und konnte ihn so nicht verletzen, doch sie ließ sich nicht beirren und rannte weiter die verschneiten Berge entlang.

Die Fußspuren ihres Opfers führten sie durch die Wälder in Richtung Dorf das am Fuß des Berges lag.
/Er darf das Dorf nicht erreichen/. Sie legte einen Zahn zu und es wirkte fast als würde sie durch die Bäume schweben. Sie folgte seinen Spuren bis zum Waldrand der kurz vor dem Dorf endete. Sie fasste sich ans Ohr und aktivierte ihr Headset.

"HYDRA, hier Snowfall. Ziel befindet sich im Dorf am Rande des Waldes, bitte um sofortige Befehle". Sagte sie und ließ ihren Blick dabei über die Gegend schweifen.
'Sofortige Eliminierung fortführen, lass dich nicht sehen und hinterlasse keine Spuren'. Hörte sie durch ihr Headset die Stimme eines HYDRA Soldaten.

Mit leichten Fußschritten näherte sie sich der Wohngegend. Die Straßen waren zu ihrem Glück verlassen und die meisten Läden geschlossen. Sie sah eine kleine Blutspur auf dem Boden die am Rande der Stadt entlang führte. Ans Gebäude gepresst sah sie wie ihre Zielperson etwas weiter weg in ein Backsteinhaus rannte und die Tür hinter sich schloss.

Ihr Blick glitt über das Haus und sie entdeckte ein kleines Kellerfenster das geöffnet war. Verwirrt runzelte sie ihre Stirn bei dem Gedanken, dass ein so vorsichtig wirkender Mann, das Fenster einfach offenstehen lassen würde.

Da sie der Situation nicht traute nahm sie einen anderen Weg ins Haus. Sie setzte ihren rechten Fuß auf einen der leicht gehobenen Backsteine und hielt sich mit den Händen etwas höher fest. Sie zog sich ein Stück hoch und bemerkte dabei das unangenehme Gefühl ihrer Handschuhe gegen den harten, rauen Backstein, doch sie kletterte weiter nach oben bis zum Dach hinauf. Als sie oben ankam und sich hochzog sah sie genau das was sie vermutete.

Ein Schornstein ragte von dem Gebäude auf. Vorsichtig blickte sie hinunter in den Schacht und als sie sah das der Kamin aus war ließ sie sich langsam in den Schacht hinuntergleiten. Ihre Arme und Beine waren fest gegen die Wand gedrückt und so kletterte sie leise und langsam herunter. Kurz vor der Öffnung wartete sie, doch als sie nichts hörte begab sie sich ganz nach unten.

"S-Sie wird sicher gleich hier sein". Hörte sie einen Mann sagen, er klang verängstigt und ungeduldig.
"Das hoffe ich für sie sonst müssen wir wieder von neuem beginnen". Knurrte jemand anderes.

Sie zog ihr Lieblingsmesser und eins der Wurfmesser das in ihrem Schuh steckte. Einer der Männer betrat den Raum und der andere folgte.
"Sie wird bestimmt in unsere Falle im Keller tappen, das wird viel zu einfa-". Weiter konnte der hintere nicht sprechen da landete schon das Wurfmesser in seiner Kehle. Erschrocken sah er sie an, seine Hände wanderten zu dem Messer und er holte röchelnd Luft, bevor er zu Boden fiel. Der Mann vor ihr richtete eine Pistole auf sie, doch mit einem gezielten Tritt flog die Waffe aus seiner Hand und landete laut auf dem Boden.

"Stopp!". Schrie er doch das ließ sie nicht stoppen. Sie überbrückte die kurze Distanz zwischen den beiden Anwesenden und schlitze ihm mit einer geschmeidigen Bewegung die Kehle auf. Blut spritzte ihr ins Gesicht, auf ihren Arm und auf den Boden.

"Snowfall, das reicht". Sagte eine ruhige Stimme aus der Ecke des Raumes. Seine Stimme ließ sie erschaudern und sie überkam der Wunsch ihn in Stücke zu reißen, warum wusste sie selber nicht. Von der Präsenz die von ihm ausging merkte sie das sie ihn nicht anrühren sollte, was durch die Wachen die den Raum nun betraten bestätigt wurden.

"Du hast deine Prüfung bestanden. Allerdings hast du ganz schön viel Dreck gemacht und dafür musst du bestraft werden". Seine Stimme war so kalt, dass sie ihr erneut Schauder über den Rücken laufen ließ.

"Auspeitschen sollte dir passen oder?". Fragte er leicht lächelnd und aus irgendeinem Grund wusste sie das, wenn sie mit 'Nein' antworten würde, die Sache nur noch schlimmer enden könnte.

"Antworte wenn du etwas gefragt wirst!". Schrie einer der Wachen und schlug ihr mit seiner Faust ins Gesicht. Sie taumelte einige Schritte zurück und sah ihn mit einem Blick an der hätte töten können.
"Du bist eindeutig nicht zu kontrollieren. Ich glaube ein paar Folterstunden sollten dir helfen. Und der Stuhl wird dich perfektionieren". Sein Blick wurde freudig, während ihrer immer ängstlicher wurde.
"Du wirst einen wunderbaren Soldaten abgeben genauso wie deine Vorgänger". 

Snowfall  [Bucky Barnes] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt