»Habt ihr es nicht mehr ins Bett geschafft?« Isaac trampelte durchs Loft und Derek riss die Augen auf. Es war schon hell. Er konnte sich nicht dran erinnern eingeschlafen zu sein.
»Ist schon Kaffee fertig?«, fragte der Beta auf halben Weg in die Küche. Er biss in eine Zimtschnecke und krümelte den ganzen Boden voll. Derek hatte das dringende Bedürfnis ihm ins Gesicht zu springen oder ihn die Krümel wieder vom Boden auflecken zu lassen. Er war kein Ordnungsfanatiker, aber das war sein Zuhause, dass der Beta grade verdreckte und er war kein gern gesehener Gast, dem man etwas verzieh. Seine Anwesenheit war ein Umstand, den er ertragen musste.
»Seh ich aus, als hätte ich welchen gemacht?«, fragte Derek genervt.
»Ne aber du siehst aus, als bräuchtest du einen«, entgegnete Isaac.
Derek knurrte warnend und Isaac lief mit eingezogenem Kopf in die Küche.
Stiles begann sich zu regen und gab seltsame Schmatz-Geräusche von sich. Isaac war in der Küche auch nicht leise und Derek war genervt. Er sah zu Uhr. Wenn es hochkam, hatte er eine Stunde geschlafen. Eine verdammte Stunde und ihm tat jeder Knochen weh. Da wollte man wirklich nicht so geweckt werden.
»Sind wir eingeschlafen?«, fragte Stiles mit belegter Stimme.
»Ja«, sagte Derek harsch.
Er merkte, wie Stiles zusammenzuckte. Dann richtete er sich schnell auf und Derek hätte sich am liebsten selbst eine verpasst.
Er sah Stiles an, seufze und stand auf. Die Geräusche die aus der Küche drangen, verhießen nichts Gutes.
»Ich mach das!«, schnauzte er Isaac an und schob ihn zur Seite. Mit geübten Bewegungen brachte er die Kaffeemaschine ans Laufen. Wenige Augenblicke später war der erste Kaffee fertig. Isaac wollte nach der Tasse greifen, doch ein Blick von Derek genügte, dass er einen großen Schritt zurückmachte. Derek nahm eine zweite Tasse und diesmal gab Isaac sich gar nicht der Illusion hin, dass sie für ihn war. Als Derek mit beiden Tassen davon schlurfte, stellte der Beta eine für sich drunter. Er schüttelte genervt den Kopf. Morgens war der Alpha eine Zumutung. Zum Glück war er meist vor Isaac wach.
Derek stellte Stiles eine Tasse vor die Nase und setzte sich wieder. Seine eigene hielt er in der Hand und leerte sie in wenigen Zügen. Stiles ignorierte er dabei weitestgehend.
»Sorry, ich hatte nicht vor, hier zu bleiben«, meldete er sich zögernd zu Wort. »Kommt nicht nochmal vor.«
Derek verspannte sich und starrte geradeaus. Oh scheiße!
»Ich bin kein Morgenmensch«, erklärte er schnell. »Und ich hab echt wenig geschlafen.«
»Du hättest mich wecken können. Ich wär nach Hause gefahren«, antwortete Stiles.
»Wollte ich aber nicht.«
Derek drehte sich zu Stiles und sah, wie er eingeschüchtert auf der Couch saß.
»Ich hätte endlich mal neben dir aufwachen und dann ist es Isaac der mich weckt«, antwortete Derek frustriert. »Und er weiß, dass man mich vor dem ersten Kaffee nur anspricht, wenns um Leben oder Tot geht.«
Stiles überlegte kurz, dann musste er grinsen. Derek Hale, Alpha Werwolf, war ein Morgenmuffel?
Er schüttelte amüsiert den Kopf und stand auf. »Dann geh ich jetzt besser«, sagte er.
Derek riss den Kopf hoch und sah ihn an. Stiles konnte den Blick nicht ganz deuten, aber er sah panisch aus.
»Ich rede morgens genauso viel wie am Tag«, erklärte er. »Und wir wollen deine Geduld ja nicht überstrapazieren.«
Er ging zur Tür und schnappte sich seine Sachen. »Außerdem will ich duschen.«
Er sah Derek an und wartete, der Alpha schien ihn jedoch nicht hinaus begleiten zu wollen. »Bis dann«, verabschiedete sich Stiles.
Die Tür fiel ins Schloss und Isaac kam aus der Küche.
»Weißt du, es ist grausam dabei zuzusehen wie ihr es immer wieder versaut«, sagte er. »Wie soll das jemals was werden?«
Dereks Augen blitzen rot auf und Isaac stolperte Richtung Zimmer. Er wollte sich ja raushalten, aber es war eine Zumutung. Dieses ganze Verlangen und die Sehnsucht, die den Raum erfüllte, sobald sie zusammen waren und ihnen beiden war es nicht klar.
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THUNDER * Abgeschlossen *
FanfictionEin Geheimnis zwischen Stiles und Derek führt dazu, dass sie immer wieder aneinander geraten. Als ein weiterer Streit eskaliert, hat es ungeahnte Folgen. Derek riskiert sein Herz, in der Hoffnung Stiles' zu erreichen.