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Derek schickte Stiles hoch, erst ein paar Minuten später folgte er ihm. Er brauchte einen Moment um durchzuatmen. Einen Moment Ruhe. Es war schwer Stiles um sich zu haben. Er machte es ihm sogar noch schwerer. Mit seinem Verhalten brachte er Derek dazu, sich vollkommen auf ihn zu konzentrieren. Und jedes Mal fragte er sich, was das sollte. Das war nicht der Stiles, den er kannte.

Er schob die Tür zum Loft auf und sah Stiles, mitten im Raum stehen. Er war nervös, viel zu nervös um sich zu setzen.

»Kannst du mir jetzt endlich sagen, was du willst?«, fragte Stiles.

Er tat grade so, als hätte Derek ihn stundenlang warten lassen.

»Verrate du mir erstmal, was das soll«, forderte Derek und baute sich vor ihm auf. »Warum musst du dich aufführen, als hättest du nicht mehr alle beisammen?«

»Ich... was?« Stiles schnappte empört nach Luft. Er war schon lange nicht mehr von Derek beleidigt worden.

»Ich sagte dir, du musst dich nicht von mir fernhalten«, erinnerte Derek. »Ich hab dir gesagt, es hilft nicht wenn du mich ignorierst, aber was du jetzt machst...«

»Was mach ich denn?«, aufgebracht ging Stiles auf den Alpha zu. »Ich versuch so zu sein, wie immer.«

»Nein, du versuchst das alles ungeschehen zu reden«, blaffte Derek. »Das bist nicht du, das ist nicht der...«, abrupt stoppte Derek. Das dufte er jetzt nicht aussprechen.

Stiles starrte ihn an. Jede Faser seines Körpers war angespannt. Er wartete darauf, dass Derek auch die letzten Worte aussprach. Er wollte sie hören. Aber Derek sagte nichts weiter und ließ ihn stehen.

»Das ist nicht der Kerl, in den ich mich verliebt hab -wolltest du das sagen?«, fragte Stiles herausfordernd und plötzlich wurde er wütend. Denn genau das, war das Problem.

»Damit hast du alles kaputt gemacht!«, schrie er ihm hinterher und stiefelte zur Tür. Wie in den letzten Wochen schon, überkam ihn der Hass auf Derek oder vielmehr auf Dereks Gefühle für ihn. Ohne die, hätten sie nämlich noch, was sie hatten. Und Stiles vermisste es.

Dereks Reaktion auf seine Aussage traf ihn unvorbereitet. Er wurde gegen die Wand gedrückt und blickte erschrocken in das versteinerte Gesicht des Alphas.

»Willst du damit jetzt sagen, das alles ist meine Schuld?«

Stiles nickte bekräftigend. Natürlich war es Dereks Schuld. Er hatte sich schließlich verliebt und nicht Stiles.

»Deinetwegen ist das mit uns vorbei«, warf Stiles ihm vor.

Irritiert von dem Schmerz in seiner Stimme, löste Derek sich von ihm. Er spürte Stiles Blick auf sich, aber er konnte nicht aufsehen. Er konnte ihm nicht in die Augen sehen. So oft hatte er es schon getan, jede nur mögliche Emotion darin erkannt, aber jetzt wollte er sich ihnen nicht stellen. Er wollte nicht wissen, dass es Stiles auch schlecht ging. Es war nicht dasselbe, wie bei Derek. Stiles vermisste, die Zeit die sie miteinander verbrachten, den Sex, aber er trauerte Derek nicht wegen unerwiderten Gefühle hinterher.

Stiles machte einen Schritt auf ihn zu und Derek hob reflexartig den Arm, um ihn auf Abstand zu halten.

»Ich brauch dich«, sagte Stiles plötzlich mit zittriger Stimme.

Derek hob den Kopf voller Erstaunen. Stiles flehender Blick bohrte sich in sein Herz. Und er hatte beinahe das gesagt, was er hören wollte. Zögerlich ließ er den Arm sinken und gab Stiles die Chance näher zu kommen.

Stiles hatte nicht gelogen. Er brauchte Derek um nicht vollkommen durchzudrehen. Er wusste selbst, dass er sich unnormal verhielt, aber das lag nur an Derek. Nicht weil er in ihn verliebt war, sondern weil er plötzlich nicht mehr da war. Er machte einen weiteren Schritt auf ihn zu und griff nach seinem Tshirt. Klammerte sich regelrecht daran und hoffte, dass Derek eine Lösung hatte, damit sich alle Probleme wieder in Luft auflösten.

THUNDER * Abgeschlossen *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt