Prinzessin der Finsternis

27

Wir gehen an einigen Abzweigungen vorbei bis wir in eine große Halle kommen, schon beim Näherkommen hören wir Kampflärm.

Manuela führt uns hinein und fragt ,,Habt ihr eure Waffen dabei?"
,,Zuhause."
,,Morgen habt ihr sie mit, man kämpft besser mit den eigenen Waffen."

Sie zeigt uns noch ein bisschen von der unterirdischen Anlage aber diese ist viel kleiner als unsere.

,,Kommt gehen wir wieder hoch, der Unterricht beginnt gleich."
Beim Hochgehen meint sie unvermittelt ,,dein Schützling ist übrigens auch bei uns dabei obwohl wir uns mit ihm nicht sicher sind."
,,Ihr rührt ihn nicht an verstanden!" zische ich zu ihr.
,,Dadurch, dass jeder vermutet, dass du die vom Mythos bist, wird ihn keiner anfassen.
Selbst wenn, du hast Oliver mitten unterm Schlag die Hand aufgehalten und man konnte deine Bewegung nichtmal erkennen.
Er ist einer unser stärksten Kämpfer, auch wenn er nicht mit voller Kraft geschlagen hat, seinen Schlag kann man nicht aufhalten es ist unmöglich."
,,Warum sollte es unmöglich sein?" leicht irritieren mich ihre Worte.
,,Es ist unmöglich da seine Faust das Ziel trifft, das er bestimmt hat.
Wenn er einen Schlag ausführt wird sein Körper durchlässig für jedes Material, von Eisen über Mauerwerk bis hin zu einem Körper, außer dem eigentlichen Ziel."
,,Deswegen war er so verängstigt?"
,,Ja er kann es sich nicht erklären, aber du kannst es, also bitte kläre mich auf. Wie hast du ihn aufhalten können?
Was bist du?" Sie bleibt stehen und dreht sich zu mir um.
Ich lächel sie an und gehe mit meinem Gesicht seitlich ganz nah an ihres und flüstere in ihr Ohr.
,,Ich bin der Albtraum den du nie mehr aus deinem Kopf bekommst, und der dir Nächte lang den Schlaf raubt."
Ich lasse sie stehen, ohne ein Wort noch zu sagen und gehe in Richtung unserer Klasse.

,,Du solltest sie besser in Ruhe lassen." warnt Isabella sie.
,,Solltet ihr mir auch nur einen Grund geben schicke ich euch in die Hölle." drohend macht Manuela einen Schritt auf sie zu.
,,Soll das eine Drohung sein?"
,,Ja."
,,Dann lass dir was besseres einfallen denn im Hades ist es lang nicht so schlimm wie hier." mit diesen Worten lässt auch sie Manuela stehen und geht mir nach.

Kurze Zeit später beginnt der Unterricht, mit langweiligen Fächern.
Doch wann immer Manuela Zeit hat starrt sie mich an und versucht herauszufinden wer ich bin und vermutlich auch, in wie weit ich mit dem Mythos zu tun habe.

Daheim sitzen wir drei am Esstisch.
,,Ihr wisst schon, dass die gesamte Schule euren Kuss gesehen hat?" anklagend erhebt Eva ihre Stimme.
,,Ja." ich beginne zu grinsen und werde rot ,,und wie kommst du mit Leo voran?" gebe ich spitz zurück.
Sie reißt ihre Augen auf und starrt mich geschockt an ,,Wir...Ich...Er...Ich meine" beginnt sie zu stottern ,,da ist nichts."
,,Ach nicht und das in der Pause am Schulhof war kein Flirtversuch?" meint jetzt auch Isabella.
Sie läuft knallrot an und schaut betreten auf den Boden.
,,Zumindest sind wir unserem Ziel schon näher gekommen." meine ich, verdutzt schaut sie mich an ,,Wie das?"
,,Naja ich habe viel Aufsehen erregt und bin die aus dem Mythos, deswegen sind wir fast in der Organisation."
,,Ja und morgen sollen wir unsere Waffen mitnehmen."
,,Wie? Ihr seit am ersten Tag da rein gekommen?" ungläubig schaut sie zwischen uns hin und her.
,,Ja" antworten wir ihr grinsend.

Nachdem wir ihr es haargenau erzählt haben spricht Eva ein anderes Thema an.

,,Du hast mir gestern keine Antwort gegeben deswegen werde ich dich heute fragen.
Also was ist mit Lukas passiert?"
,,Wie gesagt es wird niemals jemand erfahren."sage ich härter als beabsichtigt und Eva zuckt erschrocken zurück.
Beruhigend legt Isabella eine Hand auf meinen Oberschenkel und streichelt ihn zärtlich.
,,Entschuldige bitte das war nicht so gemeint." flüstere ich Eva zu ,,es ist nur ein harter Tag gewesen und du bist nicht die einzige die mich ausfragen wollte."
,,Schon gut, aber du wirst es irgendwann sagen." beruhigt sie sich.
,,Zumindest mir" flüstert mir grinsend Isabella ins Ohr, so dass es Eva nicht hört.

Ihre Hand streicht langsam über meinen Oberschenkel weiter hinauf und ich schlage sie schnell weg.
,,Nicht jetzt Baby." meine ich bestimmt doch kann das leichte Beben in meiner Stimme nicht verbergen.
,,Echt jetzt? Nicht mal beim essen könnt ihr euch zusammenreißen?" sie steht leicht entrüstet auf und stapft ins Wohnzimmer.
Wir beide müssen lachen anfangen und Isabella steht auf und zieht mich an meiner Hand hinauf ins Zimmer, als wir am Wohnzimmer vorbeikommen ruft sie ein ,,Gut Nacht und kauf dir Ohrstöpsel" hinein und zieht mich weiter ins Zimmer.

Nach einigen Minuten mit ihr im Bett hört sie plötzlich auf und fragt mich ,,was hast du getan mit ihm?"
,,Echt jetzt? Du zerstörst die ganze Stimmung!"
,,Ja echt jetzt."
,,Nagut ich werde dir etwas sagen aber nicht alles und du musst versprechen das du es niemanden sagst." schon jetzt verfluche ich mich weil ich sie anlügen werde um ihr die Details zu ersparen.

Vielleicht werde ich es ihr irgendwann sagen aber jetzt ist es zu früh. Ich hoffe du machst das richtige. Und das währe? Wenn du sie nicht belügst, wird sie sich wahrscheinlich von dir abwenden, aber wenn du sie an lügst musst du mit dieser Sache leben. Tja nutzt wohl nichts.

,,Ich habe ihn damals K.O. geschlagen und ihn dann weggeschaft, mir haben 2 Werwölfe geholfen die auch den damaligen Alpha umgebracht haben.
Das war keine Absicht aber es war sein eigener Sohn der endlich Alpha werden wollte und deshalb haben sie es getan.
Ich habe selbst nicht viel mehr getan als die Zettel zu schreiben."
Ich strenge mich an und es gelingt mir sogar ein paar Tränen rinnen zu lassen.
Sie nimmt mich in eine Umarmung und streichelt mir beruhigend über den Rücken.

Ich fühle mich sehr schlecht wegen der Lüge aber es ist ja zu ihrem besten, zumindest Rede ich mir das ein.

Wie ich Umarmungen in diesen Situationen hasse.
Warum magst du es nicht geknuddelt zu werden?
Trau dieser Geste nie, es ist nur ein Weg sein Gesicht zu verstecken.

Ich stelle mich traurig und lege mich dann hin.
Entschuldigend streichelt sie mir nochmal über meinen Kopf und kuschelt sich an meinen Rücken.