Prinzessin der Finsternis

60 Wissen

Lunas Sicht:

Langsam bekomme ich Kopfweh von dem ganzen Gerede von Zemeanus.
,,Könntest du das nochmal wiederholen? Wie helfen mir alte Runen die ich nicht lernen sondern verstehen soll?"
'Runen sind an starke Magie gebunden.
Manche sagen an die Urmagie selber, wenn du Runen an dir trägst können sie dich schützen oder auch andere schaden die dich berühren.
'Es gibt nicht viele Runen doch sind alle sehr mächtig und gefährlich.
Deswegen sind sie auf der Erde fast ausgestorben.'
,,Ein Lehrer hat sich mal mit einer Rune geschützt und so meiner Flamme widerstanden."
'Ja das kann er, aber nur weil die Runen älter sind als die Götter und auch mächtiger.'
,,Mächtiger als die Götter?"
'Ja, weil sie mit der Magie direkt verbunden sind man kann fast sagen sie verkörpern diese.'
,,Ok aber wer hat sie erschaffen?"
'Nun manche sagen sie waren immer schon da, andere sagen die Leerwandler haben sie erschaffen, wiederum andere behaupten eine frühere Spezies hat auf der Erde gelebt und diese erschaffen.
Ich weiß nur dass es immer noch Wesen gibt, die schon seit der Geburt der Erde, darauf wandeln und alles beobachten.
Anscheinend schützen sie alles auf der Welt.'
,,Alles auf der Welt?" fasziniert hänge ich an seinen Lippen.
'Nicht ganz, nur die Erde selbst, also Wälder, Wüsten und Berge aber nicht die Bewohner.'
,,Das klingt komisch."
'Ja aber wenn einer die Frage der Runen weiß, dann sie und nun lerne sie.'

Wieder wendet sie sich dem Runenbuch zu und versucht sich die Zeichen zu merken.

Mehr als drei Wochen sind vergangen und alles was sie machen ist Lernen und Trainieren.

Leyla hat sich in ein Buch das von Heilkunst berichtet vertieft und Syrena ist fasziniert von alten Sternenkarten und Himmelsobjekten.
Luna lernt mit Zemeanus ihre Magie zu kontrollieren und trainiert danach mit Fritz.

Nach weiteren fünf Wochen beherrscht Luna die Runenschrift meisterlich und auch mit ihrer Magie kann sie endlich gut umgehen.
Das Wasser beherrscht sie im Schlaf, auch Pflanzen kann sie mit ihren Gedanken wachsen lassen oder zum Sterben bringen.
Sie kann Stürme hervorrufen und die Luftströmungen so verändern dass sie Sachen zum Schweben bringen kann.
Feuer erschaffen fällt ihr nicht schwer doch es zu beherrschen gelingt ihr nicht immer, so kommt es, dass sie nur mehr außerhalb der Bibliothek damit üben darf.

Leyla hat gelernt jegliche Art von Verletzungen zu heilen, auch innere Verletzungen sind für Sie kein Problem mehr.
Manchmal haben sich sogar die anderen selbst verletzt um ihr zu helfen.

Fritz der sich nur auf sein Waffentraining spezialisiert hat ist fast gleich gut wie Luna, aber auch sie hat sich verbessert und ist vermutlich besser als Isabella.

Syrena zeichnet genaue Sternenkarten aus ihrem Gedächtnis nach und kann auch alle Sterne benennen.
Noch bringt ihr diese Fähigkeit nichts aber sollten sie es schaffen aus dem Hades zu entkommen, dann ist das sicher hilfreich, zumindest erhofft sich das Luna.

Was die Vier nicht wissen, dass das komplette Königreich von Hades nach ihnen sucht.
Auch die Meerjungfrauen suchen ihre Prinzessin doch können sie diese nirgends finden.

Eines Abends geht Luna durch die Gänge bis sie eine bekannte Stimme hört.
Langsam geht sie in Deckung.

,,Guten Abend Zemeanus." höre ich die Stimme die ich nur zu gut kenne.
'Hallo Hades.' seine Stimme klingt kalt und abweisend 'Was suchst du im Drachenland?'
,,Meine Tochter."
'Du meinst sie ist hier?'
,,Das ist der einzige Platz den ich noch nicht durchsucht habe."
'Und was willst du bei mir?'
,,Ihr seid ihr Anführer."
'Ein Drache hat keinen Anführer.' meint er spöttisch.
,,Aber euch respektieren sie, und wenn ihr sagt, dass ich mich auf eurem Land aufhalten darf, dann lassen sie mich auch in Ruhe."
Zemeanus lacht auf 'Wenn deine Tochter hier wäre dann wüssten die Drachen von ihr und hätten mich schon lange von ihr unterrichtet. Außerdem solltet ihr doch in der Lage sein sie zu spüren.'
Hades schweigt.
'Interessant du kannst sie nicht spüren.'
,,Ja"
'Und warum nicht?'
,,Das geht dich nichts an." faucht Hades nun erbost.
'Nimm dich in acht Hades, du bist hier nicht in deinem Schloss.' Knurrt Zemeanus 'Verschwinde von hier. Du weißt genau, dass wir alle Eindringlinge töten, also verschwinde!' brüllt er.
Ich höre wie Hades knurrt und danach leiser werdende Flügelschläge.

'Komm raus Luna, ich weiß, dass du hier bist.'
Langsam komme ich aus meinem Versteck und gehe auf ihn zu.
'Hast du alles gehört?'
,,Ja"
'Hast du Fragen?'
,,Nun ja, warum kann er mich nicht aufspüren immerhin ist er ein Gott und Götter können jedes Lebewesen aufspüren?"
'Weil bei deiner Erweckung nicht nur Götter dabei waren.' meint er schlicht.
Verwirrt schaue ich ihn an
'Drei Götter haben dein Aussehen, dein Blut und deine Kräfte gegeben.
Zum Leben erweckt haben sie dich nicht, denn das können sie nicht, kein Gott kann Leben machen, das macht die Natur.'
,,Und wer oder was hat mich zum Leben erweckt?" frage ich noch verwirrter.
'Das kann ich dir nicht mit Sicherheit sagen, aber ich hab eine Vermutung.
Es gibt Wesen die älter als die Götter sind, sie haben frühere Zivilisationen aufgehen und untergehen sehen, haben sich aber nie eingemischt.'
,,Welche Wesen?"
'Man nennt sie Waldläufer, die Götter vermögen es nicht sie aufzuspüren deswegen haben sie Angst vor ihnen.
Manche der Waldläufer sind so alt dass sie seit Anbeginn der Erde auf diese aufpassen, so heißt es zumindest.'
,,Das wäre wirklich alt, aber warum habe ich noch nie von ihnen gehört?"
'Weil nur wenige Menschen das Wissen über sie haben.'
,,Ich verstehe aber warum soll einer der Waldläufer mir dann Leben einhauchen?"
'Das weiß ich leider nicht aber ich werde mich darüber erkundigen.
Schlaf jetzt, ab morgen bereite ich euch auf die Flucht vor.'
,,Eine Frage habe ich noch, warum kann Hades dann nicht Fritz und die anderen aufspüren, immerhin sind sie ja normale Wesen?"
'Ich vermute da du sie in einen höheren Stand gehoben hast kann er es nicht. Man könnte sagen du hast ihnen einen Teil deiner Kräfte gegeben.'
,,Oh Ok, irgendwie cool." ich muss leicht lächeln, aber in meinem Inneren schaut es ganz anders aus.

Zemeanus dreht sich schweigend um und verschwindet in der Dunkelheit der Höhlen.
Ich lausche seinem Flügelschlagen bis ich nichts mehr höre und drehe mich dann nachdenklich um.