Ivory
»Hey rutsch mal Mace.« ich ließ mich neben ihn fallen, während sich auch noch die letzten Passagiere des großen Flugzeuges ihr Gepäck verstauten und ihre Hintern auf ihren Plätzen parkten. Mit zusammengezogenen Augenbrauen musterte ich ihn, da er mir nicht geantwortet, oder irgendeine andere Regung gezeigt hatte. Und das seit geschlagenen drei Minuten. »Mace? Alles klar?«
Auf einmal schien er mich zu bemerken. »Na klar, was soll schon sein?«, erwiderte er gepresst und als ich ihn mir so ansah, wie er so völlig verkrampft da saß, versuchte ruhig zu atmen und dabei immer wieder beunruhigt aus dem Fenster sah, an dem ich saß, ging mir sofort ein Licht auf. »Du hast Flugangst«, sagte ich erstaunt und zog ihm schmunzelnd seine Cap ins Gesicht. »Ich habe keine Flugangst! Ich... ich bin einfach nur der Meinung, dass der Mensch nicht in die Luft gehört.«
Ich legte meine Stirn leicht in Falten, während ich meine Kamera aus meinem Rucksack holte, eine Nikon die Rob mir mal zu Weihnachten geschenkt hatte, und machte genau im richtigen Moment ein Foto von Mace, nämlich als er einen so niedlichen, verzweifelten Gesichtsausdruck hatte und zu mir sah. Doch als er checkte, dass dieser wundervolle Moment auf ewig von mir festgehalten wurde, fiel seine Laune von verzweifelt zu... sagen wir etwas angepisst.
»Wow... ich hätte niemals gedacht dass du auch so süß sein kannst«, meinte ich als ich mir das Bild nochmal ansah und anschließend die Kamera wegpackte.
»Du bist... du...«
»Ja, sprich weiter Mace.«
»Ein kleines Miststück Ivory«, sagte er mit einem fiesen Lächeln, als sich mein Mund ein Stück öffnete und ich empört nach Luft schnappte. »Du ehrenlose Bitch.«
Jetzt legte er den Kopf schief und piekste mich in die Wange. »Ich als Bitch hab meine Ehre mit Stolz verloren.«
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Die Luft war angenehm warm, die Sonne schien und die italienische Atmosphäre war einfach atemberaubend schön, als wir den Flughafen von Rom verließen. »Es ist so schön wieder hier zu sein«, sagte ich aufgeregt wie ein kleines Kind, als ich gerade dabei war die Schüler durchzuzählen, die genauso gut gelaunt waren wie ich und Mace.
Keine Schule. Keine nervenden Kollegen. Keine nervenden Eltern... kann das Leben schöner sein?
»Und was machen wir jetzt?«
Voller Tatendrang rieb ich meine Hände aneinander und erhaschte einen kurzen Blick auf Mace' Handy, als er gerade den Plan unsere Klassenfahrt ansah. »Wir machen was alle dummen Touristen machen«, sagte Mace und sah mich ernst an. »Das Colloseum steht ganz oben auf dem Plan.«
»Aber wie haben alle übelst hunger!«, nörgelte Louis und verschränkte seine Arme vor der Brust, als ihm so gut wie alle zustimmten. Ich stöhnte genervt auf. »Also gut... hey wartet mal kurz«, ein überlegenes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. »Ich hab grade die Idee des Jahrhunderts.«
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»If ef nif irgendwie ironif, daf wir in Intalien -daf Land der Piffa und der mega geilen Pafta- find und Finazeugs efen?«, nuschelte Mace und stocherte mit seinen Stäbchen in seiner Nudelbox herum. Ich unterdrückte es ihn aufgrund seiner Unfähigkeit, mit Stäbchen zu essen, am liebsten anschreien zu wollen und zuckte nur meine Schultern, während ich meine Nudeln kaute. Wir saßen nebeneinander auf einem Stein direkt vor dem Colloseum und warteten noch auf ein paar aus unsere Klasse, da noch nicht alle wieder da waren und wie verrückt Selfies machten oder versuchten, ein paar Italienerinnen anzuquatschen.
»Na ja... es sind Nudeln«, meinte ich und warf meine leere Box in einen nahen Mülleimer, und freute mich kindisch darüber, dass ich getroffen hatte. »Ist doch eh irgendwie alles dasselbe.«
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Simple Chemistry
Humor»Würde ich mich selbst umbringen wollen, du Idiot, müsste ich bloß auf dein Ego klettern und anschließend zu deinem IQ springen!« Ivory musste in ihrem Leben so einiges ertragen; von einer mehr als schrägen Großfamilie über vollkommen behämmerte Kol...