Ivory
»Ich glaub ich hab 'ne Pizzavergiftung!«, jammerte Louis und hielt sich überdramatisch eine Hand auf den Bauch. Brittany saß neben ihm auf der Bank, hielt ihn in einer Umarmung und fuhr ihm immer wieder, wie bei einem kranken Kind, durch die Haare, während sie ihn besorgt betrachtete. »Halt durch mein Schatz, sei stark, du wirst nicht dran sterben«, sie warf einen Blick zu Mace, der zuckte nur mit den Schultern. »Oder etwa doch?«
»Tja... ich glaube wir müssen mit High School Musical ins Ospedale«, sagte ich beiläufig und schenkte Louis ein hinterhältiges Lächeln. Mace neben mir grinste schief, als Louis' Augen groß wurden und er fast augenblicklich in die Höhe schoss. »Äh... ich glaube, mir geht's schon viel besser.«
»Gut so«, meinte Mace. »Ich will meinen letzten Tag in Pisa genießen... also los ihr kleinen Nervensägen - haut ab, wir treffen uns in ein paar Stunden wieder hier.«
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»Wo geht's eigentlich als nächstes hin? Ich hab irgendwie echt den Überblick verloren.«
Ich überlegte kurz, denn -das gebe ich zu- in dem ganzen Städtegewirr unseres Trip's konnte man schon sehr schnell den Anschluss verlieren. »Venedig«, sagte ich und setzte mich neben Mace auf die Mauer, von wo aus wir einen perfekten Blick auf den Schiefen Turm von Pisa hatten.
Mace warf einen Blick auf sein Handy und wollte gerade wieder wegsehen, als seine Augen langsam größer wurden und sein Griff um den Milchshake Becher immer fester wurde, bis dieser komplett zerdrückt war - unabsichtlich. »Mace?«, misstrauisch betrachtete ich ihn. »Alles okay bei dir Großer?«»Nein Ivy, im Gegenteil.«
»Oh Gott was haben diese Gehirnakrobaten jetzt schon wieder angestellt? Wer sitzt in Untersuchungshaft - Jaden? Doch nicht etwa Louis? Oder halt, haben sie etwa den Turm von Pisa zum Einsturz gebracht?«
Er atmete mehrmals tief durch, bevor er wieder er selbst zu sein schien. »Was? Nein! Bei unserem Chaos-Trupp ist alles bestens. Kein Grund zur Sorge schöne Frau.«
»Ja und was ist dann mit dir los?«, wollte ich wissen und hielt es beinahe schon nicht mehr aus. Denn, na ja, wenn ich etwas wissen wollte -und da konnte es noch so unbedeutend sein- dann wollte ich es wirklich wissen. Um jeden Preis. Er seufzte theatralisch und hielt sich eine Hand auf's Herz. »Nach meinem wohlverdienten Urlaub steht das Grauenvollste an, was man einem Menschen antun kann«, ich rechnete mit dem Schlimmsten; Hirntumor, unfreiwilliger Umzug in ein anderes Land, vegane Ernährung. Doch damit hatte ich nicht gerechnet: »Familienbesuch.«
Meine Gesichtszüge entgleisten mir fast augenblicklich und ich hätte beinahe meinen doppelten Matcha-Chai latte-dreiviertel Sojamilch-eindrittel Buttermilch mit Sahne und Schokosoße fallen gelassen. Im Ernst? Mal so ganz offen gefragt, hatte Mace 'ne Großfamilie, die selbst die Wollnys fast in den Schatten stellte, und so verrückt war, dass Außenstehende sie allesamt für geistig verwirrt hielten? Hatte er das?! Na, hatte er das?!
Ich glaube nicht.
»Sorry wenn ich dir jetzt so reingrätsche, aber hast du 'ne Großfamilie?« säuerlich sah ich ihn an, was schon mal eine Warnung darstellte. Und er begriff. Er grinste ausweichend. »Ahm... nö?«
»Dann stell dich ja nicht so an, als wäre bei dir ein Familienbesuch das Schlimmste auf der Welt, wenn deine Familie in ein Haus passt und du nicht ein ganzes Hotel mit durchgeknallten Verwandten füllen könntest, die alle eh nur auf den Kuchen und den Kaffee aus sind! Also, du viel zu heißer Adonis, wenn du nicht in der Lage bist, so was wie ein Mann durchzustehen, dann geh in diesen Supermarkt«, ich deutete mit einer Hand auf ein eben solches Geschäft nicht weit weg von uns, »und kauf dir Eier!«
Ansage. Aber so was von.
Mace war so perplex, als er mich mit geweiteten Augen anstarrte, sein Mund leicht offen stand und er einige Minuten nicht in der Lage war, etwas zu sagen. Hatte mein Statement ihn so unter Schock gesetzt? Oh Mist, das wollte ich nicht. Doch dann schüttelte er auf einmal seinen Kopf, als würde er nach einem Tagtraum wieder klar denken. Oh Scheiße, was wenn er mir jetzt irgendein Gegenargument entgegen schreien würde und das Ganze in einem furchtbaren erste Klasse Streit ausarten würde, jetzt, wo wir uns doch grade wieder vertragen hatten?
»Das nimmst du zurück.« er sah mich mit diesem einschüchternden böser-und-wütender-Lehrer-Blick an, unter dem selbst ich immer kleiner zu werden schien - und ich war selbst Lehrerin. »Was? Das mit der Großfamilie und-«
Er ließ mich nicht zuende sprechen. »Nein, das mit den Eiern.«
Ein leises »Oh« verließ meinen Mund und ich grinste ihn entschuldigend an. »Also, ähm, du verstehst sicher dass das nur so in Rage daher gesagt war, oder? Nicht? Ein Versuch war's wert.«
»Ivory das hat grade meine Gefühle sehr verletzt«, sagte er scheinheilig, konnte das schiefe Grinsen aber nicht lange verbergen. »und als Entschädigung verdiene ich dafür 'n Kuss.«
Ich lachte über so viel Dreistigkeit, die eigentlich nur meine Schüler besaßen und trotzdem hatte seine Art so etwas unwiderstehliches an sich, dass ich gar nicht nein sagen konnte. Leise seufzte ich. »Na schön.«
Als Mace' Lippen auf meine trafen, schloss ich meine Augen und genoss die Welle an Gefühlen, die sich wie eine Tsunami in meinem kompletten Körper ausbreitete und ein elektrisches Kribbeln unter meiner Haut verursachte, als wäre in meinem Hirn sämtliche Denkvorgänge abgeschaltet worden und mein Herz schien einen Marathon zu rennen, so schnell schlug es. Das Kribbeln im Bauch war anders als bei Adriano. Es war besser. Und ich lächelte leicht, als ich erkannte, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, den Kanadier über den Italiener zu stellen. Und ich würde es wieder tun. Verdammt oft.
»Oh verdammt«, sagte ich atemlos, als Mace seine Stirn an meine legte und alles was ich gerade hörte unser beider schwerer Atem war und mein Herz, das so laut schlug, als würde es bei Gelegenheit gleich aus meiner Brust springen und auf und davon rasen. »Das war unglaublich gut.«
Anstatt einem sarkastischen Kommentar, erhielt ich nur ein ehrliches Lächeln von Mace, der unauffällig seine Hand mit meiner verschränkte und mich somit zum strahlen brachte. Ich musste sagen, so hatte ich mir unseren ersten Kuss nicht vorgestellt, viel mehr auf einem romantischen Date, bei Kerzenschein, mit roten Rosen... aber hey, wem wollen wir was vormachen? Das hier war die Realität. Die knallharte reale Welt. Und ich muss sagen, die knallharte reale Welt gefiel mir mehr als jeder noch so schnulzige Film.
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Hallihallohallöchen meine sweete Community😊 naa... wer hat alles die liebe Omi vermisst, die alle mit ihrem Krückstock niederknüppelt und mit ihrem Rollator verfolgt?Und... Pisa hätten wir abgehakt, fehlt ja nur noch... Venedig! Oh und Leute, lasst euch gesagt sein, in Venedig werden seeehr viele unerwartete Dinge passieren... hehe😏
Na, endlich mal wieder was von #Ice - first Kiss💞
Was machen wohl die verrückten Gehirnakrobaten?
Und was denkt ihr, passiert eigentlich nach der Klassenfahrt? Denn das Ende davon, ist nicht das Ende von dieser Story😉
Bis dann meine hochverehrten Lieblinge, Tschau mit V,
~May&Bae
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Simple Chemistry
Humor»Würde ich mich selbst umbringen wollen, du Idiot, müsste ich bloß auf dein Ego klettern und anschließend zu deinem IQ springen!« Ivory musste in ihrem Leben so einiges ertragen; von einer mehr als schrägen Großfamilie über vollkommen behämmerte Kol...