Simple Chemistry - XXXII

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Ivory

Mit offenem Mund sah ich ihn an, konnte keinen klaren Gedanken fassen und brachte kein Wort heraus. Was dachte er sich dabei?! So was fragte man nicht einfach mal so, das... oh Gott. Das war doch jetzt nicht wahr. »Was?« ich klang völlig verloren, was sich wohl auch in meinem Gesichtsausdruck widerspiegeln musste. »Mace, wir sind doch überhaupt nicht zusammen; hatten noch nicht mal ein richtiges Date und du fragst mich allen ernstes, ob ich dich heiraten will?!«

Er biss sich auf seine Unterlippe, sah jedoch keineswegs so aus, als würde er seine Worte bereuen. »Angenommen wir wären... sagen wir drei Jahre zusammen, hättest du ja gesagt?«

Ich atmete tief aus, lehnte meine Stirn gegen seine Schulter. »Ich... wahrscheinlich schon. Hör zu Großer, du weißt du hast mich, aber heiraten? Mein Dad würde mich in der Wüste verbuddeln wenn er das wüsste.«

Wenn er mir jetzt sagen würde, dass er nicht drüber nachgedacht hatte, was er sagte, wäre das für mich okay. Mace dachte eben erst danach nach, was er da sagte, wenn er es schon gesagt hatte. Meistens jedenfalls - so war er eben. Doch er lächelte nur schief, küsste mich kurz und sagte: »Das war kein Nein.«

Gerade als ich meinen Mund aufmachte, fiel mein Blick über Mace' Schulter und ohne es zu wollen, spürte ich wie meine Wangen glühend heiß wurden.
»Das war ja mal-«

»So was von nicht romantisch«, beendete Brittany den angefangenen Satz ihrer besten Freundin. »Echt so, das hätte sogar ich besser hinbekommen...«, meinte Louis selbstgefällig.
»Boar das will ich sehen!«, rief Jaden und grinste Louis an, der nur mit einem säuerlichen Blick antwortete. Ergriffen hielt sich Liam eine Hand an die Brust. »Oh Mann... fast hätte ich eine Männerträne vergossen.«

»Ich will hier weg. Jetzt sofort«, murmelte ich, was Mace bloß zum Lachen brachte. »Was macht ihr unterbemittelten Primaten hier?«

Abwehrend hob Liam die Hände. »Sorry wir können auch wieder gehen. Ist ja nicht so dass wir schon seit fünf Minuten hier rumstehen und die Mädels fast anfangen zu heulen.«

»Ihr könnt fünf Minuten still irgendwo stehen?« Mace zog skeptisch eine Augenbraue hoch und verschränkte seine Arme vor der Brust, während ich neben ihm stand. »Wir machen also doch noch Fortschritte.«

Ha, Mace. Sagst grade du.

»Hey, wer von uns saß hier mal im Knast?« ich deutete meiner Klasse uns zu folgen, da wir jetzt noch einige Sehenswürdigkeiten besichtigen würden, als Mace mir einen bitteren Blick zuwarf.
»Du weißt, dass das 'n Missverständnis war Ivy.«

Ich lachte leicht. »Ist das so? Zu deinem Glück steh ich auf böse Jungs.«

📚

Die stundenlange Besichtigung des Dom's war nicht spurlos an uns allen vorbeigezogen; die Hälfte der Klasse saß ausgelaugt im Schatten eines Hauses in Burano, schlürfte Eistee und fächelte sich Luft zu. Es war der heißeste Tag in Venedig seit drei geschlagenen Jahren und noch dazu unser letzter Tag in Venedig und damit der gesamten Klassenfahrt. Morgen hieß es für alle ciao bella italia und welcome back Oz.

Eigentlich hatten wir geplant, diesen Tag noch richtig viel zu unternehmen und anzusehen; den Tag eben noch auszunutzen, aber es war einfach zu heiß.
»Also... was haltet ihr davon wenn wir alle zurück ins Hotel gehen und nichts machen?« Mace Vorschlag fand sofort begeisterte Zustimmung, einzig und allein Liam zweifelte.

»Laufen? Meine Knochen sind schon längst geschmolzen!«

Ich nahm einen langen Schluck von dem längst-nicht-mehr-so-frozen-Mango-Smoothie und winkte ab, bevor ich Brittany und Chanel auf die Füße zog. »Ach komm schon, OneDirection, ich bin mir sicher Louis und Jaden tragen dich brüderlich.«

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