Simple Chemistry - XXXI

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Ella

Gestresst nahm ich einen langen Schluck aus meiner Kaffeetasse, die Rob mir vor ein paar Minuten auf meinen Schreibtisch gestellt hatte.
Seit Stunden saß ich vor meinem Notebook und versuchte irgendwie den Artikel über kolumbianische Tänzerinnen fertig zu schreiben, aber es wollte mir einfach nicht gelingen. Wieso musste ich auch unbedingt über kolumbianische Tänzerinnen schreiben?! Das erste, was ich mit Kolumbien verband war Kokain, Korruption und geschmierte Politiker - was hatten also diese Tänzerinnen in meinem Artikel zu suchen?!

»Ich brauch so dringend Urlaub...«, murmelte ich leise und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Und der Fakt, dass meine kleine Schwester gerade mit ihrer Klasse und einem heißen Kanadier in Venedig war, machte meine Situation erst recht nicht besser. Müde sah ich zu dem Fischglas, welches vor mir auf dem Schreibtisch stand und beobachtete die beiden Goldfische, die ruhig im Wasser dümpelten und mich dumm anstarrten. »Schaut nicht so Jungs, mein kleiner Finger ist immerhin größer als euer Hirn!«

»Ahm... Schatz?« peinlich berührt sah ich auf und entdeckte Rob, wie er in der Tür lehnte und mich etwas verstört ansah. »Oh Gott bitte tu so als hättest du das niemals gehört, ja?« er lachte leicht, kam auf mich zu und blieb vor meinem Schreibtisch stehen. »Haben Sie einen Termin frei, Miss Marshall?«

»Für Sie doch jederzeit, Mister Marshall. Was kann ich für Sie tun?« oh wie oft hatte ich diese langweiligen Höflichkeitsfloskeln schon sagen müssen...
Rob hielt mir sein Handy vor die Nase, auf dem Display waren Flugdaten zu sehen. Irritiert legte ich meine Stirn in Falten, verschränkte meine Finger ineinander und sah Rob in die Augen.

»Und was soll mir das jetzt sagen? Sind das etwa die Aktienkurse von Emirates? Sorry Schatz, aber ich muss meinen Artikel fertig kriegen, sonst schmeißt mich Miss Priestly gleich morgen raus«, seufzte ich hoffnungslos.

Rob jedoch grinste nur schief. »Dieses Monster liebt dich, Ella, also mach dir keine Sorgen. Und nein, das sind nicht die Emirates-Aktienkurse, sondern dein lang ersehnter Urlaub.«

»Was?!«, das Goldfischglas wackelte bedrohlich, als ich aufsprang und den Schreibtisch ins Wackeln brachte. »A-aber ich hab doch gar keinen Urlaub genommen und... und wann überhaupt, ich meine wo? Und überhaupt-«

»Mach dir keinen Stress Schatz.« Rob drückte mich zurück auf meinen Schreibtischstuhl und schob mich damit weg von meiner Arbeit, natürlich unter Protest. »Und stell dich auf zwei Wochen Australien ein.«

»Hast du schon das Hotel?«

»Wir schlafen bei deiner Schwester«, sagte er und klappte mein Notebook zu. Ich jedoch strich mir eine Strähne hinter mein Ohr.
»Weiß sie das denn?«

Rob lachte. »Nein. Nein das tut sie nicht.«

📚

Ivory

Etwas niedergeschlagen saß ich auf dem leicht gebogenen Geländer der Brücke und bewunderte mit einem Stück Pizza in der Hand die Aussicht; Venedig bei Nacht war atemberaubend schön. Ein leises Seufzen entwich meinen Lippen.

Mace, der seine Unterarme neben mir auf den Stein gelegt hatte, zog seine Augenbrauen hoch und sah mich an. »Was 'is los?«

»Chanel und Jaden«, meinte ich und biss in meine Pizza. Er nickte knapp. »Ich kann einfach nicht glauben, dass das mit den Beiden nichts wird.«

Er winkte mit einem frechen grinsen ab. »Wart erst mal ab, mein Gefühl sagt mir dass das mit den Beiden noch wird. Vertrau mir Ivy.«

Ich lachte amüsiert auf, meine Stimmung hob sich von Sekunde zu Sekunde mehr. »Seit wann bist du hier der Beziehungsguru, Sparks?« ich kicherte, weshalb er mich mit dem Ellbogen anstieß.
»Lach nicht!«, jetzt musste er selber grinsen. »Ich hab die Beziehung meiner Schwester gerettet, klar?«

Ja Mace, ist klar...

»Du wirst sehen, in spätestens drei Jahren sind die Beiden zusammen. Darauf kannst du wetten.«

Ich schob mir den letzten Rest meiner Pizza in den Mund. »Na schön, hundert Dollar dass sie in drei Jahren nicht zusammen sind.« ich hielt ihm meine Hand hin und keine Sekunde später nahm er die Wette an.
»Du wirst so was von verlieren Ivy, gib mir das Geld doch lieber gleich.«

»Ha! Als wenn, in drei Jahren und vierundzwanzig Stunden bis du pleite Mace.« er lachte leicht in sich hinein und murmelte so was wie ein »Träum weiter« worauf ich jedoch nicht weiter einging, sondern einfach das Thema wechselte: »Wo genau in Griechenland machen wir dann eigentlich Urlaub? Ich muss mir noch 'n Flug buchen.«

»Schon mal was von Thessaloniki gehört?« kurz dachte ich nach, doch dann schüttelte ich langsam meinen Kopf. Ich war bisher nur ein einziges Mal in Griechenland gewesen und das war in Athen am Flughafen, weil meine Eltern mit Ella und mir aus Versehen ins falsche Flugzeug gestiegen waren. Eigentlich wollten wir nach Schweden... so viel dazu. Er fuhr sich durch die Haare und sah zu mir. »'N Freund von mir wohnt da und solang ich seine Wohnung hab, ist er in Oz in meiner. Fairer Tausch.«

»Woher kennst du ihn?«, fragte ich interessiert, als er sich gegen mich lehnte und mir einen Kuss auf die Wange drückte. Für eine Sekunde schweiften meine Gedanken zu der Analphabeten-Spuad; sie müssten bald wieder hier sein... wo waren eigentlich alle?
»Ich wollte seine Freundin klarmachen, sie hat mir eine geklatscht und er hat mich ausgelacht und mich auf 'nen Drink eingeladen.«
Ich konnte nicht anders als zu lachen, denn was hatte ich anderes erwartet? Mace war immer noch Mace. Aber es passte einfach so gut zu ihm. »Und er war nicht irgendwie stocksauer auf dich oder so? Ich meine, sie ist seine Freundin...«

Mace grinste verlegen. »Er hat mich erstmal zusammengeschissen was ich mir dabei gedacht hätte, dann hat er mich ausgelacht, weil Maria sehr gut auf sich selbst aufpassen kann und dann hat Nikos mich mit Ouzo unter 'n Tisch getrunken.«

Grinsend sagte ich: »Ich würde ihn nur zu gern kennenlernen, wer mehr Alkohol verträgt als du gehört auf den Olymp.«
Er lachte verlegen. »Wenn er wüsste wie viel du mir bedeutest würde er dich sofort kennen lernen wollen, glaub mir.«

Gerührt drehte ich mich zu ihm, legte meine Arme um seinen Nacken und lächelte. »So romantisch heute... ich werd' noch ganz sentimental und könnte dir verfallen.«

Die Wahrheit war, das war ich schon längst. Und auch er schien das sehr gut zu wissen, als er kurz nach unten sah und leicht auflachte. Er schien über etwas nachzudenken, jedoch kurz bevor ich fragen konnte was ihn beschäftigte, sah er auf.

»Heirate mich.«

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Was. Ist. Denn. Da. Im. Letzten. Kapitel. Los. Meine. Freunde?

Was haltet ihr von Mace grandiosen letzten Worten?😨 Ich... ich bin selber noch ganz geschockt davon, aber... es hieß ja größter Schock in Venedig; remember sweeties?😅💞

Und von der #Janel-Wette?💭

Rob und Ella sind so süß😊 oder? Wie findet ihr die Beiden? [Die Autorin vergibt den liebevollen Shipname Rolle] jetzt kommen die auch noch mal und damit noch mal eine Portion Chaos und Drama Lama... ich bin ganz von der Rolle!😂

Okay sorry. Tut mir leid. Der war mega schlecht.

Ich sag dann mal Tschüssikowsky, bis dannimansky und Tschau mit V,
~May&Bae

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