-*24. Kapitel*-

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Sofort hatte ich Yoongi in den Arm gezogen und mich Regalrecht an ihn geklammert. Diese lachte nur etwas und strich wuschelte mir durch die Haare, bis auch er diese Umarmung erwiderte.
„Wieso warst du dort?", nuschelte ich an seine Brust und drückte ihn noch fester. „Das kann ich dir gleich alles erzählen. Aber lass uns nicht in der Kälte stehen, sonst wirst du noch krank."

Yoongi und ich zog uns in einem Raum zurück Yoongi bat, ihm was zu essen zubringen.
„Also Yoongi, warum warst du da?", fragte ich ihn nach einer Weile wieder.
Er hörte auf zu essen und sah mich an. Die Stäbchen legte er ebenfalls beiseite und seufzte, „Heute ist ihr Todestag."
Seine Stimme war ruhig, aber voller Trauer.
„Oh... Es tut mir leid. Ich wusste nicht-" „Es ist alles in Ordnung Jimin. Ich bin da nicht nur hin, um ihr Blumen aufs Grab zu legen. Nein, sondern um noch etwas zu versprechen."

Fragend sah ich ihn an, während er mich nur sanft anlächelte. „Ich habe ihr versprochen, dich das nächste Mal mitzunehmen." Mit großen Augen sah ich ihn an. „Was? Warum?", fragte ich verblüfft.

Ich weiß nicht weshalb, aber ich hasse diese Frau. Ich weiß nichts über sie. Ich weiß nicht was für ein Mensch sie war, oder wie sie gelebt hat. Mir wird ja nicht einmal erzählt wie sie gelebt hat!

„Weil ich dich ihr vorstellen will", ich musste schlucken. Ob das so gut ist? Ich sah von meinen Händen zu Yoongi. „Sag mal, wie ist die überhaupt gestorben?", fragte ich schüchtern und senkte meinen Blick erneut.
Yoongi seufzte, schob das Essen nun ganz beiseite und stütze seinen Kopf auf dem Tisch ab.
„Du musst wissen, dass sie sich selber umgebracht hat", fing er an.
„Yoongi bitte, erklär mir alles!", flehte ich ihn an. „Ich will die ganze Wahrheit."

Mit sich selber kämpfend seufzte er einmal schwer und fing an mir die Geschichte zu erzählen. „Es war eigentlich ein Tag wie jeder andere..."

-Yoongi-

Die Sonne stand hoch am Himmel und wir hatten gerade die Mittagszeit, in der ich mich gerne mal im Innenhof unter einen Baum legte und die Augen schloss.
Doch noch nichts einmal 10 min vergingen, als sich auch ein Schatten über mich legte.
Ich seufzte genervt und öffnete ein Auge, um zu schauen, wer es denn wer.
Schon alleine die rosa Strähnen, die von Wind getragen wurden, verrieten mir, wer der Störenfried war.

„Du bist noch wach", sagte sie lächelnd und setzte sich neben mich ins Gras. Ich nickte nur und schloss wieder meine Augen. „Yoongi, willst du deinen Kopf nicht lieber auf meinen Schoß ruhen lassen?", fragte sie amüsiert.
Ich setzte mich auf und sah sie an. „Wenn dein liebe Herr Vater das sieht, bin ich einen Kopf kürzer." Sie lachte nur und schüttelte den Kopf.

„Erinnerst du dich daran wie du mich vor ein paar Wochen an die Wand gedrückt hattest und geküsst?", verwirrt nickte ich. „Nun denn, mein Vater hatte es gesehen, da er an diesem Gang vorbei lief. Später hatte er mich zu sich gerufen und meinte, ich solle dich aufpassen mit meinen Affären, dass Prinz Jungkook es nicht erfährt", sie lachte und ich sah sie überrascht an.

Ich wusste, dass der König geplant hatte die beiden Königreiche zu vereinen und auch das Jungkook Seo Yong heiraten soll, aber das sie so ruhig drauf reagiert, dass ihr Vater uns ertappt hatte.

„Wieso bist du dabei so ruhig?", fragte ich sie ruhig. „Wie sollte ich anderes reagieren? Vater würde mir den Kontakt zu dir nicht verbieten, selbst wenn ich ein Kind von dir gebären solle. Jungkook ist es sowieso egal, die Heirat will er genauso wenig wie ich", sie fing an zu grinsen, „Außerdem bist du ein man hohen Ranges und dazu noch der Liebling Vaters, er würde nichts gegen dich unternehmen."

Sie hatte Recht und dich war ich mir da nicht ganz sicher. Selber wenn ihr Vater von unserem Verhältnis weiß, so wird auch die Heirat stattfinden und sie muss zsm mit Jungkook dieses und jenes Land regieren.

„Ach Yoongi, denk nicht so viel nach. Sei doch einfach froh, dass Vater es mir nicht verbietet mit dir zusammen zu sein."
Sie legte ihren Kopf auf meine Schulter und ich ihr meinen Arm. „Ich bin froh, aber dass kann sich alles noch anderes wenden und ich habe Angst. Alleine schon, weil der Krieg noch immer nicht gewonnen ist. Hier in Baekje sind wir alle zwar sicher, aber draußen auf dem Schlachtfeld ist die Hölle los. Es sterben täglich 100. Nein vielleicht sogar 1000 von Leuten nur für ihr Land.
Das ist ein sinnloser Krieg..."

Seo hob ihren Kopf und sah mich mit traurigem Lächeln an. „Weißt du Yoongi, dieser Krieg ist mir im Grunde genommen egal. All diese Leute, die dort kämpfen, sie haben sich alle freiwillig entschieden für ihr Land zu kämpfen. Ich möchte nicht sagen, dass mir ihre Leben egal sind. Nein, ich würde sie alle am liebsten da raus holen. Wir haben zugestimmt den Krieg zu führen und wir sind auch schuld daran, dass viele Mutter, Frauen und Kinder ihre Männer und Väter nie wieder sehen... Aber das ist es nicht, ich bin einfach nur froh, dass du und die anderen hier seid und ich mir keinen Kopf machen muss, dass ich euch verliere..."

Sie legte ihre Lippen auf meine und ich zog sie näher an mich. Nachdem wir uns lösten schmiegte sie sich an meine Brust und ich strich ihr durchs Haar.

Versprech' mir Yoongi, dass du auf dein Leben aufpasst. Du darfst in dieser Zeit nicht sterben..."

When I say I want to see you... - YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt