Ela zuckte erschrocken zusammen. Schnell griff sie nach dem Brief, doch Felix hielt ihn weg. Er sah sie an. Sein Blick war eiskalt und durchbohrte sie regelrecht. "Gib ihn her.", forderte sie ihn auf und griff erneut danach. "Ist das dein Ernst?", seine Stimme war immernoch erhoben.
Ela ertrug diesen Blick nicht. Neben der Wut sah sie ein Glitzern in seinen Augen, welches von Enttäuschung zeugte. Zwar wusste sie nicht genau woher sie das wusste, aber sie spürte es. Sie stand von seinem Schoß auf und griff ein letztes Mal nachdem Brief.
Felix stand ebenfalls auf und sie fand sich damit ab, dass sie ihn ihm nicht abnehmen könnte. "Felix.", sagte sie stattdessen und suchte seinen Blick, doch Felix schüttelte bloß seinen Kopf und ging an ihr vorbei. Sie blickte ihm hinterher als er sich, den Brief entfaltend, von ihr entfernte.
Er las die Worte und Ela sah, wie sich seine Muskeln anspannten. Das Muskelspiel war nahezu beängstigend, als er wutentbrannt den Brief zerknüllte und einfach leer geradeaus starrte.
Abrupt drehte er sich um, schleuderte das zerknüllte Blatt Papier unachtsam durch den Raum und kam schnell auf sie zu. Seine hektischen Bewegungen ließen sie zusammenzucken, doch das war kaum beachtenswert neben seiner Stimme, seinem Ton und seinen Worten.
"Wieso?!!", schmetterte er die Worte zu ihr runter. Er hatte sich kaum unter Kontrolle. Ela wich zurück und unwillkürlich hob sie schützend die Hände. Selber erschrocken über seinen Ausbruch versuchte er sich zu beruhigen und atmete tief ein und aus.
Sie so zu sehen, beängstigt vor ihm, gefiel ihm nicht. Er wollte nicht dass sie sich vor ihm fürchtete, doch dass sie es ihm verheimlicht hatte, regte ihn unermeßlich auf. Außerdem wusste er nicht, wie lange sie es vor ihm verborgen hatte.
Er atmete tief ein und ging vorsichtig einen Schritt auf sie zu. "Ok Baby, tut mir leid.", sagte er versucht sich zu beherrschen. "Aber, warum tust du sowas?? Ich meine, ich dachte wir wären uns einig, ehrlich zu sein? Weißt du eigentlich was passieren könnte? Was alles hätte passieren können, wenn ich den Brief nicht gefunden hätte? Hättest du es mir überhaupt irgendwann erzählt?", er raufte sich mit den Händen über den Schädel.
"Wie soll ich dich denn bitte beschützen wenn du mir sowas nicht erzählst? ", nach dem außerordentlichen Bombardement mit Fragen, sah Ela ihn zwar schuldig, aber hauptsächlich entschlossen an.
"Genau das will ich ja nicht! Dass du mich beschützt.", sie atmete tief ein und wählte ihre Worte sorgfältig aus. "Du hast genug getan. Du und Kc und Majo und Farid.", zählte sie auf. "Ich möchte keine Last mehr sein. Ich möchte nicht das Mädchen sein dass immer wieder Hilfe braucht weil sie zu schwach oder was auch immer ist!.", Felix wollte sie unterbrechen doch sie ließ es nicht zu.
"Nein, hör mir zu! Du hast so viel getan und auch wenn ich es jetzt akzeptiere und versuche mich nicht mehr schuldig zu fühlen, aber das funktioniert nicht wenn ich bei jedem Mist zu dir renne und deine Hilfe verlange. Was wäre das denn bitte für eine einseitige Beziehung? Ich komme mir so vor als würde ich dich ausnutzen und es wäre nur eine Frage der Zeit bis du das auch einsehen würdest. Ich möchte nicht dass du so viel für mich tust, und ich dir nichts geben kann. Ich will meine Fehler und meine Angelegenheiten selbst klären."
"Ela, ich..", er schüttelte ungläubig den Kopf, "Also zu aller erst einmal: Deine Angelegenheiten sind meine Angelegehenheiten, und das solltest du langsam mal einsehen. Du bist mein Mädchen und keiner, kein - beschissener - Bastard", betonte er, "wagt es auch nur dir zu drohen, geschweige denn dich anzufassen!", er redete sich in Rage.
"Und zu der Einseitigkeit: Du sagst, ich würde viel tun und du nichts, dabei stimmt das nicht. Du siehst das nicht, natürlich nicht, aber..", seine Stimme wurde leiser und zärtlicher, "kleine", er lachte leise auf und sah kurz an die Decke "du tust viel. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel du mir gibst."
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Pure (Kollegah FF)
FanfictionEla war immer das süße, unschuldige und kluge Mädchen gewesen, das jeder irgendwie mochte. Doch so trafen Felix und Ela nicht aufeinander. Sie traf ihn an ihrem Tiefpunkt, wo alles hoffnungslos, alles zwecklos und so unglaublich auswegslos schien. I...